Beitrag Mo 29. Mär 2021, 17:43

Generalfeldmarschall Erwin Rommel

Generalfeldmarschall Erwin Rommel



* 15. November 1891 in Heidenheim an der Brenz
† 14. Oktober 1944 in Herrlingen



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Kaiserreich

Erwin Rommel wurde am 15. November 1891 in Heidenheim an der Brenz / Württemberg als Sohn eines Gymnasialprofessors Erwin Rommel und dessen Frau Helene (geb. von Luz) geboren.

Nach seinem Abitur trat Rommel im Sommer 1910 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment „König Wilhelm I." (6. Württembergisches ) Nr. 124 in Weingarten ein.

1911 absolviert er einen Kriegsschullehrgang an der Königlichen Kadettenschule in Danzig (heute: Gdansk, Polen). Er wurde nach dem Besuch der Kriegsschule Danzig am 30. Januar 1912 zum Leutnant befördert und zog mit seiner Stammeinheit im August 1914 ins Feld.


Erster Weltkrieg

Im September 1914 wurde Rommel im Nahkampf in den Argonnen schwer verwundet. Er erhielt am 30. September 1914 das EK II und am 22. März 1915, als erster Leutnant seines Regiments, das EK I.

Als frisch gebackener Oberleutnant kam Rommel im Herbst 1915 als Führer der 2. Kompanie in das neuaufgestellte Württembergische Gebirgsbataillon. Mit diesem wurde er zunächst in den Vogesen und später in Rumänien bzw. in den Karpaten eingesetzt.

Am 19. August 1917 war er an der Eroberung des von den Rumänen hartnäckig verteidigten Deal Cosna in den Südostkarpaten beteiligt, wo er trotz mehrerer Verwundungen noch weitere zehn Tage bei seiner Truppe blieb.


Leutnant Rommel 1917 an der Italien Front.


Im Oktober 1917 wurde das Bataillon im Rahmen des Deutschen Alpenkorps an die Dolomitenfront gegen Italien verlegt. Hier bewährte Rommel sich erneut als junger Kompaniechef, als er am 26. Oktober 1917, mit zwei Gebirgsjäger-Kompanien und einer MG-Kompanie, im kühnen Handstreich den Monte Matajur, 1.643 Meter hoch, in den Dolomiten nahm und sich auch in den folgenden Kämpfen bei Longarone hervortat. Nach einigen Unstimmigkeiten, wer entscheidend für den Erfolg am Monte Matajur verantwortlich war, wurde Erwin Rommel schließlich am 10. Dezember 1917 mit dem höchsten preußischen Orden, dem Pour le Mérite, ausgezeichnet.

Am 18. Oktober 1918 wurde er zum Hauptmann befördert und erlebte das Kriegsende im November 1918 als Führergehilfe im Stab des Generalkommandos z.b.V. (zur besonderen Verwendung) 64.


Weimarer Republik

Nach Kriegsende kehrte er zu seiner Stammeinheit, dem Infanterie-Regiment 124, nach Weingarten zurück. Das Regiment hatte Sicherungsaufgaben während der bürgerkriegsähnlichen Aufstände in Ludwigshafen und im Ruhrgebiet zu erfüllen.

1920 wurde Erwin Rommel in die Reichswehr übernommen, wo er acht Jahre lang als Kompaniechef die MG-Kompanie des Stuttgarter Infanterie-Regiments Nr. 13 führte.

1929 wurde er als Infanterielehrer an die Kriegsschule nach Dresden versetzt.


Nationalsozialismus

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 begrüßte Rommel, da er sich wie viele andere Weltkriegsveteranen eine Revision des Versailler Vertrags erhoffte.

Im Oktober 1933 wurde der, zum Major beförderte Rommel, Kommandeur des III. (Jäger-)Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 17 in Goslar.

Am 30. September 1934, beim Reichsbauerntag in Goslar, setzt Rommel durch, dass die Schutzstaffel (SS) bei der Aufstellung eine Position hinter der Armee einnimmt und schreitet selbst neben Adolf Hitler die Front ab.

Ende 1935, nunmehr als Oberstleutnant, ging er als Lehrer an die Kriegsschule nach Potsdam.

Ab Februar 1937 zum Verbindungsoffizier des Heeres zur Hitler-Jugend ernannt, kam es zu Reibereien mit dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach und anderen Parteistellen, die schließlich zu seiner Enthebung als Verbindungsoffizier im September 1938 führten.

Am 1. August 1937 erfolgte seine Beförderung zum Oberst. Ebenfalls 1937 erschien sein berühmtes Buch „Infanterie greift an“, in dem er von seinen eigenen Erlebnissen im Ersten Weltkrieg berichtete und den daraus zu ziehenden Lehren. Das Buch sollte Rommels Namen in der Militärgeschichte begründen und später, in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, zur hochgelobten Pflichtlektüre der alliierten Generale werden. Ein Leser war sofort von der Lektüre eingenommen und wollte den Autor unbedingt persönlich kennenlernen: Reichskanzler Adolf Hitler. Rommels Buch sollte sich bis zum Ende des 2. Weltkriegs 400.000mal verkaufen.

Am 10. Oktober 1938 erfolgte die Ernennung zum Kommandeur der traditionsreichen Kriegsschule, der ehemaligen Militärakademie Wiener-Neustadt im ehemaligen Österreich, nun Ostmark. Eben in jenem Herbst des Jahres 1938, inmitten der Sudetenkrise, beorderte Hitler Rommel in seine nächste Nähe, als Kommandeur des „Kommandos Führerreise", einer Art Begleittruppe des Reichskanzlers.

Am 1. August 1939 wurde er zum Generalmajor befördert.


Zweiter Weltkrieg

Rommel wurde unmittelbar vor Kriegsbeginn zum Kommandanten des Führerhauptquartiers ernannt und begleitete mit dem Führerbegleitbataillon Hitler bei dessen Fahrten an einzelne Frontabschnitte im September 1939 in Polen.

Vor dem Westfeldzug jedoch bat Rommel Hitler um eine Verwendung, die seinen taktischen Fähigkeiten mehr entsprechen würde. Daraufhin ernannte Hitler ihn Anfang Februar 1940 zum Kommandeur der 7. Panzer-Division. Im weiteren Verlauf des Krieges sollte diese Division von weiteren hervorragenden Kommandeuren wie Hasso von Manteuffel, Adelbert Schulz und Dr. Karl Mauss geführt werden. Die Division war stolz darauf, dass 33 Ritterkreuzträger und vier Träger des Eichenlaubs mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes zu den Ihrigen zählten.

Rommel führte die 7. Panzer-Division ab dem 10. Mai 1940 im ungestümen Vormarsch über die Maas und stieß an den La Bassee-Kanal vor. Ohne Rast griff er Lille an, wendete und überschritt die Somme, um die „Weygand-Linie" aufzubrechen. Er führte seine Division kreuz und quer durch Frankreich, tauchte heute hier und morgen dort auf, wodurch sich die Division vom Gegner respektvoll den Beinamen „Gespensterdivision" erwarb.

Rommel jubelte: „Die Zeit eines Seydlitz und Ziethen ist wiedergekommen, wir müssen in dem heutigen Krieg Panzereinheiten wie Schwadronen führen, Befehle im fahrenden Panzer wie früher aus dem Sattel geben."

Allein vom 16. auf 17. Mai 1940 legte die 7. Panzer-Division 120 Kilometer zurück, machte dabei über 10.000 Gefangene, erbeutete rund 100 feindliche Panzer und hatte an eigenen Verlusten nur 35 Gefallene und 59 Verwundete zu beklagen. Dafür erhielt Erwin Rommel zu Recht am 17. Mai 1940 die Wiederholungsspange zum EK II von 1914, am 21. Mai jene zum EK I und bereits am 27. Mai 1940 für seine Leistungen als Generalmajor und Kommandeur der 7. Panzer-Division das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Rommel galt von nun an als „ein Meister des Manövrierens auf dem Gefechtsfeld". Am 1. Januar 1941 erfolgte seine Beförderung zum Generalleutnant.

Anfang Februar 1941 wurde Rommel von Hitler mit der Aufstellung des Deutschen Afrikakorps beauftragt, das zunächst nur aus der um ein Panzer-Regiment verstärkten 5. leichten Division und der ebenfalls neuformierten 15. Panzer-Division bestehen sollte.

Bereits wenige Tage darauf wurden die ersten Truppen in Tripolis / Libyen ausgeladen. Mit diesen erst nach und nach eintreffenden Verbänden sollte Rommel, zusammen mit den dezimierten und demoralisierten Italienern, lediglich weiteren britischen Angriffen Einhalt gebieten und bis zum 20. April 1941 dem Generalstab einen Plan für die Wiedereroberung der Cyrenaika vorlegen.

Am 12. Februar 1941 traf Erwin Rommel selbst in Tripolis ein, erstattete Bericht im Führerhauptquartier und erhielt bei dieser Gelegenheit für seine Leistungen als Kommandeur der 7. Panzer-Division in Frankreich noch das 10. Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Als Erwin Rommel nach Nordafrika zurückkehrte ging er sofort zum Angriff über.

Am 22. März 1941 vertrieb er die überraschten Briten mit seinen vorerst noch schwachen Kräften aus ihrem Vorposten El Agheila um danach sofort unter Umgehung der feindlichen Stellungen weiter anzugreifen. Er überrannte am 31. März Marsa el Brega, eroberte am 2. April Agedabia, am 8. April Mechili und stand schließlich am 12. April 1941 bereits an der ägyptischen Grenze bei Sollum. In Deutschland brach ob der überraschenden Erfolge Jubel aus. In wenigen Monaten war Erwin Rommel damit zum populärsten Soldaten des deutschen Volkes geworden.

Dieser Ruf beruhte auf seinen glänzenden Erfolgen in der Truppenführung in Frankreich und Nordafrika und natürlich auf der Ausschlachtung dieser Erfolge durch die nationalsozialistische Propaganda. Am 1. Juli 1941 erfolgte seine Beförderung zum General der Panzertruppe.

Am 18. November 1941 starteten die Briten mit 100.000 Mann und 724 Panzern eine starke Gegenoffensive. Rommel hatte dem zwar nur 558 Panzer entgegenzusetzen, sein Rückzug war jedoch eine Meisterleistung. Tagelang tobte die Schlacht, die am Totensonntag, dem 23. November 1941, mit der Panzerschlacht bei Sidi Rezegh ihren Höhepunkt erreichte. Die Briten wurden schwer geschlagen und erlitten hohe Verluste.

Für diese Abwehrleistung erhielt Erwin Rommel am 20. Januar 1942 als General der Panzertruppe und Befehlshaber der Panzergruppe „Afrika" das 6. Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Selbst die britischen Soldaten begannen langsam dem „Wüstenfuchs" übernatürliche Kräfte zuzuschreiben und das britische Oberkommando sah sich zur Aufforderung an seine Kommandeure gezwungen, „mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Auffassung aus der Welt zu schaffen, dass Rommel mehr sei als ein gewöhnlicher deutscher General".

Um den Briten zuvorzukommen startete Rommel am 26. Mai 1942 das Unternehmen „Theseus" an der El Gazala-Front und nahm sich für den 30. Juni 1942 bereits Kairo als Angriffsziel vor. Im kühnen Vorstoß schnitt er die britische Besatzung der Festung Tobruk vom Rest ihrer Armee ab, stieß mit dem Gros seiner Verbände weiter nach Osten vor und machte erst am 19. Juni 1942 mit einem Teil seiner Verbände kehrt, als er den Gegner so geschwächt hatte, dass dieser zur Entlastung der in Tobruk Eingeschlossenen kaum noch antreten konnte. Im anschließenden Angriff auf Tobruk am 21. Juni 1942 marschierten 32.000 Briten, darunter fünf Generäle, in deutsche Kriegsgefangenschaft.

Bereits am 22. Juni erfolgte Rommels Beförderung zum Generalfeldmarschall.


Generaloberst Erwin Rommel und General Fritz Bayerlein im Befehlsfahrzeug, leichter Schützenpanzer (Sd.Kfz. 250/3 "mit persönlicher Kennung - Greif - ")
bei Bir Hacheim 1942, Nordafrika.



Der Vorstoß ging unvermittelt weiter. Bardia, der Halfaya-Paß und Marsa Matruh wurden erreicht und im Handstreich erobert. Am 1. Juli 1942 begann der deutsche Angriff auf El Alamein, doch der Durchbruch scheiterte am Widerstand und der materiellen Überlegenheit des Gegners. Der zweite Versuch, nach Alexandria und Kairo durchzubrechen, scheiterte in der Schlacht von Alam el Haifa Ende August. Die Kämpfe wogten hin und her und flauten schließlich bis zum 4. September 1942 ab. Die Front erstarrte zu einer kurzen Ruhepause.

Rommels Ritterlichkeit und Tapferkeit brachten ihm sogar den Respekt seiner damaligen Gegner Winston Churchill, George S. Patton und Bernard Montgomery ein. Er war berühmt für seinen Führungsstil „Geführt wird von vorne!", wenn diese Devise auch nicht immer völlig problemlos war: Seine manchmal sehr langen Abwesenheiten vom Hauptquartier in Afrika brachten die ihm Unterstellten in die prekäre Lage, eigenmächtig Entscheidungen treffen zu müssen, ohne mit ihrem Vorgesetzten Rücksprache halten zu können. Nichtsdestotrotz hatte Rommel mit seinem Afrikakorps spektakuläre Erfolge gegen einen an Soldaten, Material und Nachschub weitaus überlegenen Gegner erzielt.

Während eines Genesungsurlaubs im September 1942 in Deutschland tritt Rommel im Berliner Sportpalast auf und wird von der Propaganda als Kriegsheld gefeiert.

Mit Beginn der britischen Gegenoffensive am 23. Oktober 1942 begann Rommels Stern in Afrika rasch zu sinken. Das Deutsche Afrikakorps musste den Rückzug antreten und erholte sich bis zuletzt nicht mehr von den Niederlagen bei El Alamein.

Kurz darauf landen alliierte Truppen in Algerien (Unternehmen "Torch"). Zudem landeten weit im Westen, in Algerien und Marokko, starke alliierte Verbände. Trotz allem stellte der folgende Rückzug von der ägyptischen Grenze nach Tunesien eine taktische Meisterleistung dar.

Am 4. März 1943 wurde Rommel ins Führerhauptquartier befohlen um einen Lagebericht abzugeben. Am 11. März stand er Hitler gegenüber, der ihm für seine Erfolge in Nordafrika als 6. Soldaten der Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh und ihn in den dringend benötigten Erholungsurlaub schickte. Unter allen Umständen wollte Hitler vermeiden, dass Rommels Name mit der sich abzeichnenden Niederlage in Nordafrika verknüpft würde.

Wieder zu Kräften gekommen übernahm Erwin Rommel im August 1943 zunächst den Oberbefehl über die Heeresgruppe H in Norditalien. Im August 1943 wird Benito Mussolini in Italien gestürzt und auf Befehl von König Viktor Emanuel III. inhaftiert. Daraufhin besetzt Rommel mit seiner Heeresgruppe Italien.

Ab Oktober 1943 wird er zum Inspekteur des Atlantikwalls und dann ab dem 1. Januar 1944 zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B im Westen ernannt und ist damit wieder direkt Hitler unterstellt.

Im März 1944 unterzeichnet Rommel das Treuegelöbnis der Generalfeldmarschälle und übergibt es Hitler.

Ab dem 4. Juni hielt Rommel sich anlässlich des Geburtstags seiner Frau zu einem Kurzurlaub in Herrlingen auf.


Nordfrankreich.- Hauptmann Lang, Generalfeldmarschall Erwin Rommel, Kommandant der 344. Infanterie-Division Generalleutnant Eugen-Felix Schwalbe,
General Walther Fischer von Weikersthal nördlich der Somme-Mündung.



Am 6. Juni 1944 begann die alliierte Invasion mit einem ungeheuren Materialeinsatz. Rommel wurde verständigt und kehrte noch am 6. Juni zurück zu seinen Gefechtsstand. In einem Schreiben „Betrachtungen zur Lage“ gerichtet an Hitler persönlich, brachte Rommel deutlich zum Ausdruck, daß er an einen Sieg der Deutschen über die Alliierten im Westen nicht mehr glaubte.

Zitat Rommel: „Die Truppe kämpft allerorts heldenmütig, jedoch der ungleiche Kampf neigt dem Ende entgegen. Es ist m. E. nötig, die Folgerungen aus dieser Lage zu ziehen.“

Am 17. Juli 1944 besuchte Rommel den Gefechtsstand des 1. SS-Panzerkorps. Auf der Rückfahrt wurde sein Wagen durch alliierte Tiefflieger angegriffen. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass Anfangs an seinem Überleben gezweifelt wurde. Seine Verletzung - ein doppelter Schädelbasisbruch - machte es erforderlich, dass er den Oberbefehl über die Heeresgruppe B niederlegte.

Auf seinen eigenen Wunsch wurde er in ein Lazarett nach Ulm gebracht. Nach seiner Genesung reiste Rommel nach Herrlingen in die Heimat.

Kurz nach seiner Verwundung hatte am 20. Juli 1944 das Attentat auf Hitler stattgefunden. Im Zuge der Verfolgung der Mittäter des Attentäters von Stauffenberg belasteten Mitverschwörer Rommel fälschlicher Weise als Beteiligten der Verschwörung.

Rommel selbst bemerkte kurz vor seinem Tod zu seiner Frau: „Der Speidel [Generalleutnant Hans Speidel, ab 1955 führend in der Bundeswehr] hat mich da reingeritten."

Rommel war nun machtloser Spielball intriganter Personen, die nach dem gescheiterten Putsch des 20. Juli gute Gründe hatten, eine Mitschuld am „großen Hoch- und Landesverrat" möglichst hohen Militärs, am besten Hitler nahestehenden Feldmarschällen, anzulasten. Sie nutzten Hitlers Lage zielsicher aus, der sich einer Invasion der zahlenmäßig übermächtigen Alliierten erwehren und ein auseinanderbrechen der Fronten befürchten musste, gerade einen Attentatsversuch überlebt hatte und nun überall Verrat witterte.

Es war nicht wirklichkeitsfremd selbst im engsten Umfeld Verschwöreraktivitäten zu vermuten. Auch ein Verrat Rommels schien Hitler, vor allem angesichts der Berichte der Gestapo, nicht mehr gänzlich unwahrscheinlich.

Am 7. Oktober wurde Rommel vom Oberkommando der Wehrmacht befohlen nach Berlin zu kommen und sich vor dem Volksgerichtshof zu verantworten. Rommel lehnte dies mit Verweis auf seinen gesundheitlichen Zustand ab. Am 14. Oktober 1944 trafen die Generäle Burgdorf (Hitlers Chefadjudant) und Maisel (vom Heerespersonalamt) bei Rommel ein, um ihn nach Berlin zu bringen. Sie eröffneten ihm, dass Hitler ihn wegen Mitverschwörung und Verrats vor ein Volksgericht stellen werde. Jedoch würde ihm die Chance gegeben, durch Freitod selbst die Konsequenzen zu ziehen, um seiner Familie die Folgen eines Prozesses zu ersparen.

Rommel entschied sich für das Gift und damit für das Wohl seiner Familie. Nur Sekunden, nachdem er die Kapsel im Auto der Abgesandten auf der Straße zwischen Herrlingen und Blaubeuren zerbissen hatte, war er tot.

Erwin Rommel erhielt ein Staatsbegräbnis. Der Staats- und Trauerakt fand am 18. Oktober 1944 im Ulmer Rathaus statt. Über dem auf einer Geschützlafette angefahrenen Sarg lagen die Reichskriegsflagge, der Marschallstab sowie Helm und Degen Rommels.


Teile der Afrikauniform von Erwin Rommel (Deutsches Panzermuseum Munster).



Der Mythos Rommel lebt allerdings fort, er gilt auch heute noch als einer der populärsten Truppenführer des Zweiten Weltkrieges. Der US-amerikanische General Omar N. Bradley zählte ihn sogar zu den zehn besten Feldherrn der Weltgeschichte.

Das Grab von Generalfeldmarschall Erwin Rommel befindet sich auf dem Friedhof Herrlingen-Blaustein.



Auszeichnungen

o Eisernes Kreuz (1914) II. Klasse am 30. September 1914
o Eisernes Kreuz (1914) I. Klasse am 22. März 1915
o Bayrisches Militärverdienstkreuz 2. Klasse
o Österreichisches Militärverdienstkreuz 3. Klasse
o Italienische Tapferkeitsmedaille in Silber
o Pour le Mérite am 10. Dezember 1917
o Ehrenkreuz für Frontkämpfer
o Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange Prager Burg
o Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes
o Ärmelband "Afrika"
o Panzerkampfabzeichen in Silber
o Wiederholungsspange zum Eisernes Kreuz (1939) II. Klasse
o Wiederholungsspange zum Eisernes Kreuz (1939) I. Klasse
o Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
o Ritterkreuz am 27. Mai 1940
o Eichenlaub am 20. März 1941
o Schwerter am 20. Januar 1942
o Brillanten am 11. März 1943
Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten (ehrenhalber)
o Verwundetenabzeichen in Gold
o zweimalige Nennung im Wehrmachtsbericht


Quellen




Autor: von Mackensen