von Mackensen hat geschrieben:... Wie Arne schon geschrieben hat, die Lokführer müssten dann auch belangt werden ...
Die Lokführer habe ich auch nur als Beispiel genannt, will da keinem der Deutschen Reichsbahn ans Bein pissen... Prinzipiell kann man sich das generell immer so hindrehen, dass immer irgend jemand schuldig ist... Die Bevölkerung schaute weg, genauso wie die
Alliierten, die von Anfang an (1941) Bescheid wussten... Klar, die Wehrmacht war bisher ungeschlagen, die alliierten (inbesondere die Amerikaner) noch nicht mobilisiert... Ein militärischer Befreiungsschlag war keine Option... Allerdings hätte man - auch wenn es als Feindpropaganda abgewertet worden wäre - die Bevölkerung in irgendeiner Form darauf aufmerksam machen können... Kino, Zeitung und TV (gab's seit Mitte der Dreißiger, errreichte insgesamt aber nur wenige Tausend) sicher weniger, weil diese Medien in der Hand der Führung lagen... Aber Radio (BBC & Co.) und Flugblätter hätten es durchaus auch getan...
Sicher, die Hauptschuldigen bleiben (meiner Meinung nach) die Befehlsgeber... Aber wenn schon das bloße Wissen einem zum Mittäter macht... dann sei nur angedacht, es haben auf jeder Seite weit mehr weggesehen, als man vielleicht glaubt!
Und die Sache des "Schauprozesses"... Dieser Eindruck entsteht erst recht durch die gewählte "Location"... Die
Ritterakademie ist ein Haus, in dem Events mit viel Publikum gefeiert werden können... Der Aufbau des "Gerichtsaals" hat mehr etwas von einer Pressekonferenz... Das Interesse der Welt an diesem Prozess mag groß sein, dennoch hätte eine Räumlichkeit im
Lüneburger Landgericht sicher auch ausgereicht... dann hätte man eben nicht so viele bzw nur ausgewählte Medien dabei gehabt...
Grundlegend sollte auch immer bedacht werden, dass prinzipiell jeder solange als unschuldig zu betrachten ist, bis seine Schuld bewiesen ist... und solange sollten wenigstens die Persönlichkeitsrechte eines Beschuldigten berücksichtigt werden... und die sehe ich ich zweifelsohne mit den Füßen getreten...