Beitrag Mi 5. Feb 2014, 18:01

[1.PD] Historisch





Die 1. Panzer-Division wurde am 15. Oktober 1935 in Weimar, im Wehrkreis IX, aufgestellt. Die Division entstand aus Teilen der 3. Kavallerie-Division. Der Stab der Division lag in Weimar, die unterstellten Truppenteile in Weimar und Erfurt, z.T. in Eisenach, Langensalza und Sondershausen.

Ab dem 21. August 1939 verlegte die Division nach Schlesien, um von hier aus ab dem 1. September 1939 am Polenfeldzug teilzunehmen. Aus dem Raum Oppeln stieß die Division nördlich von Tschentstochau vorbei an die Warthe vor, die am 2. September überschritten wurde. Bei Gidle und Plawno wurden Brückenköpfe gebildet, die am 3. September erweitert wurden. Die Division drehte nun nach Nord-Nordosten ab und eroberte Kamiensk. Am 6. September erreichte die Division Tomaszow und stieß weiter zur Weichsel vor, die am 8. September bei Gora Kalwarja erreicht wurde. Bis zum 12. September errichtete die Division mehrere Brückenköpfe auf dem Ostufer und sicherte diese bis zum 15. September. Ab dem 16. September stieß die Division dann nach Nordwesten über den Bzura-Abschnitt Richtung Norden vor, um die 18. Infanterie-Division an der Bzura zu unterstützen. Diese Kämpfe dauerten bis zum 18. September, dann war der polnische Feldzug für die Division beendet.

Bis zum 12. Oktober 1939 waren die Verbände wieder in ihren Garnisonsstädten versammelt. Ende November 1939 verlegte sie in den Raum um Dortmund und Anfang März 1940 an die Mosel und die Südeifel. Am 10. Mai 1940 überschritt die Division die luxemburgische Grenze und stieß auf belgisches Gebiet vor. Über Witry marschierte die Division nach Bouillon vor und drehte dann auf Sedan ab. Am 13. Mai überschritt die Division hier die Maas und bildete einen Brückenkopf. Bis zum Abend des 16. Mai durchbrach die Division die französischen Stellungen und stieß auf Amiens vor. Bis zum 24. Mai 1940 morgens erreichte die Division südlich von Dünkirchen. Sie setzte bei Gravelines und südlich Bourbourg-Ville über den Kanal der L'Aa, wo ihr Vormarsch gestoppt wurde. Im Anschluss ging die Division einige Tage zur Ruhe über. Anfang Juni sammelte sie im Raum nördlich der Aisne bei Chateau Porcien. Am 10. Juni stieß diese nach Süden vor und durchbrach bei Chateau Porcien die Weygandlinie und überschritt am 13. Juni bei Etrèpy den Rhein-Marne-Kanal. Im weiteren Vorgehen marschierte die Division die Marne entlang nach Süden. Über Chaumont und Langres erreichte die Division am 13. Juni St. Dizier und am 15. Juni Gray-sur-Saone. Am 17. Juni drehte sie nach Nordosten ab und nahm am 18. Juni die Festung Belfort. Sie schloss damit die in der Maginotlinie stehenden französischen Verbände ein. Mit der Säuberung der Südvogesen, die am 22. Juni abgeschlossen war, klangen die Kämpfe langsam aus.

Nach Beendigung der Kämpfe in Frankreich verblieb die Division noch 2 1/2 Monate als Besatzungstruppe dort und verlegte ab dem 5. September 1940 nach Ostpreußen. Am 20. Oktober 1940 wurde das Panzer-Regiment 2 an die neu aufgestellte 16. Panzer-Division abgegeben. Als Ausgleich dafür, wurde das Schützen-Regiment 113 aufgestellt.

Am 18. Juni 1941 rückte die Division in ihren Bereitstellungsraum für den Rußlandfeldzug bei Tilsit ein. Sie gehörte der Panzergruppe 4 an und überschritt am 22. Juni 1941 die russische Grenze. Bis zum 25. Juni entwickelte sich die Panzerschlacht um Vosiliskis-Saukotas. Nach Abschluss dieser Schlacht stieß die Division am 28. Juni zur Düna vor und bildete einen ersten Brückenkopf. Ab dem 1. Juli stieß die Division durch Kurland gegen die ehemalige russische Grenze und die dahinter liegende Stalinlinie vor. Vier Tage später standen die vordersten Teile der Division vor Ostrow. Nach dem Abweisen stärkerer russischer Gegenangriffe und dem Sichern des Brückenkopfes Ostrow griff die Division beiderseits der Straße Pleskau-Luga nach Osten an. Am 13. Juli erreichte die Division die Luga und bildete einen ersten Brückenkopf bei Ssabsk. Nach weiteren drei Wochen Abwehrkampfes durchstieß die Division von Ssabsk aus am 8. August die Wälder nördlich der Luga und nahm Gankowo. Bis zum 13. August gelangte die Division bei Moloskowitzky an die Bahnlinie nach Leningrad. Sie konnte bis zum 18. August über Ustje-Jablonitzy-Wolpi den Raum um Wolgowo gewinnen. Zwei Tage später sperrte sie südlich von Krasnogwardeisk die Straße Luga-Leningrad. Hier wurde auf das Aufschließen der Verbände der Panzergruppe 4 gewartet. Am 9. September begann der Angriff gegen Pulkowo und den Stadtrand von Leningrad. Nach Erreichen des Stadtrandes wurde die Division ab dem 14. September aus der Front gezogen und ab dem 19. September nach Süden zur Heeresgruppe Mitte verlegt. Beim Schlussangriff der Heeresgruppe Mitte auf Moskau sollte die Division im Rahmen der Panzergruppe Hoth auf dem linken Flügel der Heeresgruppe zur Abschirmung der um Wjasma / Brjansk fechtenden Verbände über Bjeloy-Sychevka auf die Wolga bei Subzov vorgehen. Am 2. Oktober 1941 begann der Angriff der Division, und am 11. Oktober erreichte sie bei Subzow die Wolga. Am 12. Oktober wurde bei Kalinin eine Wolgabrücke im Handstreich genommen und die Division überquerte den Fluß. Für den letzten deutschen angriff auf Moskau versammelten sich die verbliebenen Reste der Division (in der Hauptsache 2 1/2 Panzer-Kompanien, 1 SPW-Kompanie) bis zum 20. November an der Straße Moskau - Klin - Kalinin und deckte die linke Flanke des LVI. Panzerkorps. Am 1. Dezember griff die Division auf Nikolskoje Bely an. Hier endete der Vormarsch der Division. Bis zum 15. Dezember musste sie sich hinter die Auffanglinien des XXXI. und LVI. Panzerkorps hinter dem Ruza-Abschnitt zurückziehen und stand von nun an in schweren Abwehrkämpfen am Nordflügel der Heeresgruppe Mitte im Abschnitt Sychevka-Rshew-Olenin-Bjeloy. Diese begannen am 10. Januar 1942, als die Division in den Raum um Sychevka geworfen wurde, um hier westlich von Rshew durchgebrochene Verbände der 39. sowjetischen Armee aufzufangen. Es gelang ihr, Sychevka und die Eisenbahnlinie freizukämpfen und die Lage im Raum südwestlich Rshew unter dem XXXXVI. Armeekorps bis Mitte Februar 1942 zu bereinigen. Im März und April 1942 verteidigte sie im Raum um Olenin, wo sie im Anschluss bis Mitte Mai 1942 aufgefrischt wurde. Bei den Kämpfen des XXIII. Armeekorps südwestlich von Rshew (Unternehmen Seydlitz) griff die Division an 2. Juli 1942 mit zwei Kampfgruppen entlang der Straße nach Süden an, um die Verbindung zur bei Bjeloy kämpfenden 2. Panzer-Division herzustellen und südwestlich von Rshew verbliebene russische Kampfgruppen einzuschließen. Dies gelang bis Mitte Juli, als die Division südlich von Nesterovo, bei Pushkari, den Ring um die Reste der 39. Armee durch Verbindungsaufnahme mit der 2. Panzer-Division schloss und ihn gegen alle Gegenangriffe starker sowjetischer Verbände hielt. Ende Juli 1942 wurde die Division aus der Front gezogen und ab dem 2. August erneut bei der 9. Armee eingesetzt. Hier gelang es der Division, den gefährlichen russischen Einbruch 14 km südöstlich Sychevkas abzuriegeln und bis Mitte September 1942 in schweren Kämpfen zu bereinigen. Anfang November 1942 wurde sie durch die 337. Infanterie-Division abgelöst und als Armee-Reserve südostwärts Bjeloys bereitgestellt. Nach Beginn der russischen Winteroffensive am 25. November 1942 und dem russischen Durchbruch südlich von Bjeloys wurde die Division zur Verteidigung des wichtigen Eckpfeilers Wladimirskoje eingesetzt. Am 25. Dezember 1942 endete der Einsatz der Division im Osten und sie wurde zur Auffrischung nach Frankreich verlegt. Dabei ließ sie die gesamte Ausrüstung im Raum des AOK 9 zurück, verlegte also als reine Personaleinheit nach Westen.

In Frankreich wurde die Division komplett neu ausgerüstet und mit neuen Waffen versehen. Im April 1943 verlegte die 1. Panzer-Division nach Griechenland, wo sie neben Besatzungsaufgaben weiter aufgefrischt und ausgerüstet wurde sowie ihre Ausbildung vervollkommnete. Ende Juni 1943 war die Division wieder voll einsatzbereit. Ende September 1943 wurde die Division im Raum Athen versammelt und ab Mitte Oktober 1943 an die Ostfront zur Heeresgruppe Süd verlegt. Mitte November 1943 trat die Division zum Angriff auf die Eisenbahnlinie Kiew - Shitomir an. Am 18. / 19. November nahm die Division an der Eroberung von Shitomir teil. Wenige Tage später schloss sie im Gegenangriff ostwärts Korostychew starke russische Kräfte im Zusammenwirken mit der 19. Panzer-Division und der Leibstandarte Adolf Hitler bei Brussilov ein. Die nun einsetzende Winterschlammperiode erschwerte alle weiteren Bewegungen. Durch erneute Angriffe am 15. Dezember 1943 gegen Radomysl und am 21. Dezember gegen Meleni ostwärts von Korosten gelang es, russische Bereitstellungen zu zerschlagen. Als am 24. Dezember russische Einheiten ostwärts von Radomysl die Linien des XIII. Armeekorps durchbrachen, wurden die Offensivbemühungen des XXXXVIII. Panzerkorps eingestellt. Seine Verbände riegelten russische Einbrüche ostwärts von Shitomir - Berditchew bis Ende 1943 ab.

Ende Januar 1944 wurde die Division nach Süden in den Raum Uman verlegt und kämpfte sich bis Mitte Februar 1944 an den Kessel von Tscherkassy heran und ermöglichte so die Evakuierung des Kessels. Bis Mitte März 1944 bei Staro Konstantinoff versammelt, verteidigte die 1. Panzer-Division im Rahmen der 1. Panzerarmee die Nordfront des "wandernden Hube-Kessels" nördlich / nordwestlich Kamenez Podolsk. Sie bildete beim Ausbruch nach Westen bis Anfang April 1944 bei Bucacz über 3 große Flüsse die Angriffsspitze der "Korpsgruppe Chevallerie". Im Anschluss verlegte die Division in den Raum westlich von Tarnopol, um hier wieder aufgefrischt zu werden. Anfang Juli 1944 wurde sie als Armeereserve gegen die russische Sommeroffensive bei der 4. Panzerarmee eingesetzt und das bei Brody eingeschlossene XIII. Armeekorps freizukämpfen. Am 28. September 1944 wird das Grenadier-Bataillon (motorisiert) 1009 der Panzer-Division Tatra in die Division eingegliedert. Anschließend musste sich die Division auf die Ostkarpaten zurückkämpfen, um darauf im August / September 1944 unter der 4. Panzerarmee auf dem Westufer der Weichsel in schweren Kämpfen den Baranow-Brückenkopf zu verteidigen. Anfang Oktober 1944 kämpfte die Division bei der 6. Armee südlich von Debrecen und bei Nygiregyhaza und verhinderte hier einen russischen Durchbruch auf Budapest. Nach Angriffs- und Abwehrkämpfen im November 1944 um Keckemet, Jazberney und westlich von Gyöngyös wurde die 1. Panzer-Division Anfang Dezember an den Südostrand des Plattensees geworfen, den sie bis Ende März 1945 in schweren Abwehrkämpfen verteidigte. Bei dem Angriff der 6. SS-Panzerarmee gegen die Donau im März 1945 deckte sie nach dem Scheitern der Operation das Abfließen der 6. Armee nach Westen. Sie kämpfte sich dabei aus dem Jenö-Kessel südwestlich von Stuhlweißenburg bis Anfang April 1945 auf die Reichsgrenzstellungen im Burgenland zurück. Bei Kriegsende kämpfte die Division im Raum Hartberg in der Steiermark und marschierte von dort über Leoben in den Raum südlich von Linz zu den amerikanischen Linien.