Streitmacht

Fedaykin hat geschrieben:Kriegstagebuch der 1. Panzerdivision

Eintrag vom 21.08.1939


Das erfolgreiche Divisionsinterne Fussballtunier der letzten Tage führte dazu, das ein weiteres öffentliches Spiel gegen die 2. leichte Division geplant wurde. Dieses Spiel fand im Olympiastadion von Stockholm statt.

Dieses großereignis zog nicht nur die Aufmerksamkeit unserer Propagandaabteilung auf sich, sondern wurde auch rege von Stockholmer bürgern besucht. Was ein zeichen ist, das die Abwehrhaltung der Schweden nicht von allen Schweden geteilt wird. Ein Verdienst, das nicht zuletzt dem vorbildlichen verhalten der Soldaten der 1. Panzerdivision geschuldet ist.

Hier der Bericht der Propagandabteilung über das spannende Spiel:

Knorke und Wrobel belohnen die Aufholjagd
Die 1. PD begann forsch, die 2. LD hingegen fand in der Anfangsphase nicht in die Partie, erzielte aber plötzlich die Führung und legte noch vor der Pause nach. Nach dem Pausentee jedoch ein ganz anderes Bild: 1. PD fand zurück in die Partie und kam durch die Tore von Knorke und Wrobel zum Ausgleich.

Gut 14000 Zuschauer sahen am Samstag das Spiel zwischen der 1. PD und der 2. LD im Olympia-Stadion zu Stockholm. Beide Mannschaften waren von Anfang an sehr motiviert, was auch auch den beiden Fanlagern zu zuschreiben ist die ihre Mannschaften immer wieder nach vorne gepeitscht haben. Aber nicht nur Soldaten waren anwesend, sondern auch viele Zivilisten aus Stockholm, die sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen wollten. So erinnerte es mehr an ein Volksfest, als ein Spiel zwischen zwei Divisionen.

Forscher Auftakt der 1.PD

Lehmann nahm sich die Ansprache seines Schlussmannes zu Herzen und erwies sich von Beginn an als hellwach. Nachdem sich die 1. PD nach einem Konter über Zollitsch und Wrobel die erste Chance erkämpft hatte, musste der Abwehrmann nach einer Ecke auf der Linie klären (6.). Die Gastgeber fanden in der Anfangsphase besser in die Partie und setzten die 2. LD mit dem forschen Auftakt des Öfteren unter Druck. Zuhälter trat dabei als Spielverderber in Erscheinung. Erst eilte der Keeper bei einem Steilpass der 1. PD aus seinem Kasten heraus und war als Erster am Ball (16.), kurz darauf zeichnete er sich mit einer Parade aus: Bei einem Distanzschuss von Wrobel hechtete Zuhälter in die rechte untere Ecke seines Kastens und bewahrte sein Team so vor dem Rückstand (17.).

Die kalte Dusche

Anschließend verpassten die Gäste den Panzerleuten die kalte Dusche: Nach einem Ballverlust der 1. PD auf der linken Außenbahn nahm Stecheisen Tempo auf und passte in die Mitte auf Hammerschmitt, der den Ball wiederum zu Rahn weiterspielte. Der Stürmer schob das Rund darauf ins rechte untere Eck ein und erzielte so das 1:0 für die 2. LD (23.). Fortan fanden die Kameraden der 2. LD besser ins Spiel. Stehimweg eroberte den Ball, spielte mit Lindemann einen Doppelpass und zog dann aus knapp 20 Metern ab, verfehlte das Tor jedoch (26.). Bei dem nächsten Distanzversuch von Stecheisen war Aulmann zur Stelle (29.).

Lattners Hammer

Bei dem dritten Distanzschuss zappelte der Ball dann aber doch im Netz: Hartmann foulte Stecheisen gefährlich nah an der Strafraumkante. Das Leder wurde beim darauffolgenden Freistoß kurz angetippt, Lattner nahm Anlauf und drosch das Rund ins obere kurze Eck - das 2:0! Doch nicht nur auf dem Papier war die 2.LD besser, auch auf dem Platz agierte sie handlungsschneller, ballsicherer und technisch besser als die 1. PD. Mit einer verdienten Zwei-Tore-Führung ging es in die Kabine.

Die Aufholjagd

Nach Wiederanpfiff erwischte erneut die 1. PD den besseren Start. Im Mittelpunkt: Knorke und Lombarski. Erst flankte Knorke von rechts flach nach innen, Lombarski rutschte jedoch am Leder vorbei. Wenig später probierte Letzterer es aus der Distanz und traf dabei die Hand von Weldner, der dafür Gelb sah. Den fälligen Freistoß verwandelte Knorke sehenswert direkt zum 1:2-Anschlusstreffer (53.).

Fortan drängte die 1. PD auf den Ausgleich. Zunächst köpfte Wrobel das Leder nach einer Ecke noch über den Querbalken (56.), kurz darauf war er dann aber erfolgreich: Nach einem langen Ball von Schaenzer behauptete sich Zollitsch gut und steckte den Ball auf Wroble durch. Der Publikumsliebling ließ Zuhälter aussteigen und schob zum 2:2-Ausgleich ein (60.).

Die 2. LD agierte fortan vor allem in der Defensive verunsichert. Zollitsch kam nach einem Gewühl am Fünfer mit seinem langen Bein an den Ball, traf aber nur einen Dresdner, der Nachschuss von Bolliwtz flog weit über das Tor (64.). Kurz darauf die nächste brenzlige Szene: Knorke stand erneut zum Freistoß bereit, zog das Leder auf den Kasten, aber Stecheisen war per Kopf zur Stelle (67.).

Die größte Chance zum Führungstreffer hatte jedoch die 2. LD: Lattner flankte von der linken Außenbahn auf Sommerfeld, der aus fünf Metern jedoch zu hoch ansetzte, sodass der Ball über das Tor ging (77.).

In der Schlussphase drückte die 2. LD wieder, erspielte sich jedoch keine zwingende Torchance, sodass es beim gerechten 2:2 blieb.

Aufstellung:

1.PD

Torwart: Oberleutnant Günther Aulmann
Innenverteidiger: Oberfeldwebel Bruno Wambacher ,Feldwebel Heinrich Hartmann
Außenverteidiger: Unteroffizier Christoff Schaenzer ,Panzerschütze Werner Bollwitz
Mittelfeld: Panzerschütze Florian Zollitsch ,Feldwebel Heini Stürmer,
Gefreiter Sebastian Wrobel , Obergefreiter Klaus Lombarski
Sturm: Panzerschütze Friedrich Knorke
Libero: Leutnant Dennis Isern

Reservespieler:
Verteidiger: Panzerschütze Hans Moritz,
Mittelfeld: Gefreiter Werner Gruber,
Obergefreiter Walter Konzallek
Sturm: Friedhelm Wegener
Tor: Leutnant Herbert von Braedow,

2. LD

Torwart: Fw. Franz Zuhälter
Innenverteidiger: Gefr. Otto Stehimweg, Ofw. Fritz Weldner
Außenverteidiger: Gefr. Frank Lehmann, Uffz. Heinrich Klasen
Mittelfeld: Uffz. Siegfried Lattner, Ofw. Ludwig Lindemann,
Lt. Hagen Rauhball, OG. Werner Holt
Sturm: Fw. Wilhelm Stecheisen, Lt. Helmut Rahn

Reservespieler:
Verteidiger: Fw. Hans Speidel
Mittelfeld: Olt. Fritz Helgert
Sturm: OG Erwin Sommerfeld
Tor: Fähnr. Lutz von Gericke