Streitmacht

Tagebucheintrag vom 28. Januar - Crnomelj

Am heutigen Morgen erreichten uns die neuen Befehle. Wir hatten uns sofort abmarschbereit zu machen und nach Süd-Westen aufzubrechen. Zuerst waren wir irritiert, gingen wir doch davon aus, in den Süd-Osten zu marschieren und Karlovac zu erobern. Geplant ist allerdings eine kombinierte Großoffensive auf die Stadt Rijeka. Diese gilt neben Zagreb als die wichtigste Bastion des Feindes. Zagreb wurde von unseren ruhmreichen Divisionen bereits erobert. Sollte nun auch Rijeka fallen, so wäre der Krieg hier in Kroatien so gut wie gewonnen. Doch es ist noch ein weiter Weg und mit Sicherheit auch noch ein harter Kampf. Rijeka wird eine harte Nuss werden. Trotzdem bin ich zuversichtlich und diese Zuversicht gebe ich auch an die Männer weiter. Ich bete, dass jeder einzelne von ihnen eines Tages den großen Sieg erleben wird.

Tagebucheintrag vom 3. Februar

Wir befinden uns auf dem Marsch nach Süd-Westen. Der Schnee ist mittlerweile so gut wie geschmolzen, was auf die sprunghaft angestiegenen Temperaturen zurückzuführen ist. Verrückt! So anstrengend der Marsch im Schnee auch war, umso anstrengender ist es nun, sich durch den aufgeweichten Boden zu quälen. Einige Fahrzeuge sind bereits stecken geblieben. Wir konnten sie nur mit großer Mühe und vereinten Kräften wieder befreien. Dann doch lieber Frost und harte Böden. In ein paar Kilometern werden wir vorerst halten und Stellung beziehen. Rijeka ist zwar noch weit weg, doch wir kommen näher.

Ich frage mich, wie es ist der Heimat wohl gerade sein mag. Eine Antwort auf meinen Brief, den ich nach Hause geschickt habe, habe ich noch nicht bekommen. Das ist zwar nichts Außergewöhnliches, denn schließlich dauert der Postweg zwischen Front und Heimat seine Zeit, dennoch brenne ich darauf, endlich wieder von meiner Elsa zu hören. Ihr und unserem Kleinen wird es gut gehen. Da bin ich mir sicher.

Am Morgen des 17. Februar las sich Hans die Meldungen seines Aufklärungsbataillons durch und runzelte die Stirn.

Code:: Feindliche Kräfte in und um Rijeka noch nicht mit 100%iger Sicherheit klassifizierbar, da Hügelkette die Sicht auf die Stadt behindet. Feindliche Kräfte auf den Hügeln ausgemacht, u.a. ein Artillerieregiment. Weitere Informationen folgen, sobald verfügbar. Wörner.

Feindliche Artillerie auf erhöhter Position. Das klang gar nicht gut. Der Feind besaß damit gleich zwei Vorteile im Kampf auf einmal. Erneut legte Hans seine Stirn in Falten und stand dann auf. Er wollte sich selber einen Überblick verschaffen und beschloss, sich zu den Aufklärern zu begeben.

Am Abend des 2. März machte Hans seinen Rundgang, um seine unterstellten Einheiten zu besuchen. Als er bei den Aufklärern ankam, sah er Leutnant Wörner neben einem Panzerfahrzeug stehen, der auf das Gebiet vor ihm blickte und dabei eine Zigarette rauchte. Winter gesellte sich zu ihm.

"Haben Sie für mich auch eine", fragte er den jungen Leutnant.
"Selbstredend. Nur sind mir die Französischen ausgegangen, also müssen die Glimmstengel aus der Heimat herhalten", sagte dieser, als er eine Schachtel aus der Tasche kramte und Hans eine Zigarette anbot.
"Sehen Sie, Sie rauchen zu viel."
"Sie haben es nötig, Herr Kommandant!"
Beide lachten, doch kurze Zeit später wurden ihre Gesichter wieder ernst.
"Was meinen Sie, was uns hinter diesem scheiß Berg erwartet?"
"Ruhm, Ehre, vielleicht ein Orden sowie ein glorreicher Sieg für die Streitmacht ist wohl nicht die Antwort, die Sie sich erhoffen, was?"
"Na ja, abgesehen von diesen Annehmlichkeiten", grinste Wörner schelmisch.
"Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Die Aufklärung ist vage, es befinden sich noch ziemlich viele Fragezeichen in der Stadt - nicht klassifizierte Einheiten. Auf jeden Fall dürfen Sie davon ausgehen, dass sich der Feind eingegraben hat wie die Maulwürfe in meinem Garten daheim."
"Wenn wir nur eine etwas bessere Sicht hätten", fluchte der Leutnant.
"Sehen Sie es mal positiv, Wörner. Was meinen Sie, wie der Feind gerade fluchen muss, wo er doch weiß, demnächst von drei Seiten gleichzeitig den Hintern voll zu bekommen. Wie es aussieht, schaut so nämlich der Plan aus. Unsere Division rückt durch den Pass da vorn vor, die Italiener kommen von Norden, und das 44. ist ja auch noch da. Also, wäre ich der Feind, würde ich spätestens jetzt anfangen zu schwitzen."
Leutnant Wörner grinste wieder. "Da haben Sie Recht, Herr Kommandant. Ich auch! Wissen Sie, wie es bei den Jungs drüben bei Karlovac aussieht?"
"Ähnlich entzückend wie bei uns, aber die machen das schon, davon bin ich überzeugt. Und am Ende gibt's eine ordentliche Sause mit genügend Cognac, Bier und... französischen Zigaretten", zwinkerte Hans.

Kurze Zeit später verabschiedeten sie sich voneinander, und Hans ging wieder zurück zu seinem Unterstand. Er hatte vor, die Frontkarte noch einmal genaustens zu studieren.

17. März, an der Front nahe Rijeka

Das Trommelfeuer des 75. Panzer-Artillerie-Regiments hatte begonnen. Immer und immer wieder feuerten die Geschütze auf die feindliche Stellung und ließen förmlich die Hölle los. Hans stand gemeinsam mit Leutnant Wörner auf einer leichten Anhöhe mit Blick auf die Stadt. In Rijeka war in diesem Moment der Teufel los. Die feindlichen Truppen wurden von mehreren Seiten aus angegriffen und hatten ihre liebe Not, die Stadt zu verteidigen. Dennoch kämpften sie und wehrten sich wie die Löwen.

"Sieht so aus, als leistet unsere Artillerie ganze Arbeit", sagte Wörner und zeigte auf die Position der gegnerischen Division. "Ist ja fast Musik in meinen Ohren."
"Na ja, ich bevorzuge da eher eine andere Richtung, aber Sie haben recht, sie heizen den Kroaten ganz schön ein", entgegnete Hans, der Wörners Fernglas nahm und einen Blick auf das Geschehen warf.

Es stimmte. Um die Divisionskommandantur herum schlugen die Granaten ein und bescherten zum einen Zerstörung und zum anderen Chaos. Hans hatte nach weiteren Augenblicken das Gefühl, als würden die ersten Soldaten völlig demoralisiert und planlos herum irren oder gar davonlaufen.

"Lange halten die nicht mehr durch, Wörner", sprach Winter.
"Nein, ich geben denen höchstens noch..." Der Leutnant konnte den Satz nicht mehr zum Ende bringen, denn plötzlich und unerwartet wurde er von irgendwas in der Brust getroffen und brach zusammen.
"WÖRNER", rief Hans mit Panik und Entsetzen in seinem Gesicht.

Rasch drehte er sich zum Rest der Aufklärungseinheit um. "SCHARFSCHÜTZE! UNGEFÄHR AUS VORDEREM BEREICH", rief er den Männern zu. Augenblicklich drehte sich der Turm des Panzer II in die genannte Richtung. Und dann... ein weiterer Schuss. Dieses Mal war die Kugel für Hans bestimmt, doch sie verfehlte ihr Ziel nur um ein paar Zentimeter. Zum Glück! Hans konnte stattdessen ausmachen, woher die Schüsse zu kommen schienen und gab seine Vermutung an den Panzerkommandanten, einem Stabsfeldwebel, weiter. "Die Büsche dort drüben! Feuer frei!" Dies musste man dem Panzermann nicht zweimal sagen, und sowohl Hauptgeschütz als auch Maschinengewehr feuerten auf die genannte Buschreihe - mit Erfolg. Zwar konnte man noch einen kurzen und lauten Schrei aus dieser Richtung hören, doch kurz danach herrschte Stille.

Hans widmete sich sofort seinem verwundeten Kameraden. Wörner lebte noch, war jedoch im Brustkorb getroffen und röchelte vor sich hin. "Sterben Sie mir hier bloß nicht weg, Wörner! Das ist ein direkter Befehl. Gnade Ihnen Gott, Sie befolgen ihn nicht!" Er rief einige Sanitäter zu sich, und gemeinsam nahmen sie die Erstversorgung vor Ort vor. Soweit Hans es auf den ersten Blick beurteilen konnte, hatte der junge Leutnant Chancen, doch er musste sofort zum Lazarett gebracht werden. Er beschloss, nicht von seiner Seite zu weichen. Wieder wandte er sich an den Panzerkommandanten. "Funken Sie das Lazarett an und informieren Sie Stabsarzt Höppner, dass wir auf dem Weg sind! Während ich weg bin, haben Sie das Kommando." Dieser nickte und führte den Befehl umgehend aus. Wörner wurde indes auf einer Bahre im Laufschritt zu einem der Sanitäts-LKW gebracht.

Während der Fahrt half Hans Winter bei der medizinischen Versorgung des Verwundeten. Und seit langer Zeit schien er wieder so etwas zu tun wie... beten.

Hans begann, einen Brief zu schreiben.

Sehr geehrte Frau Wörner,

ich muss Ihnen bedauerlicherweise mitteilen, dass Ihr Ehemann Bruno Wörner, Leutnant des 3. Aufklärungsbataillons, im Felde verwundet worden ist.
Bei Kämpfen um eine strategisch wichtige Stadt an der Front wurden er wie auch ich von einem feindlichen Scharfschützen beschossen, während wir uns gerade auf einem Beobachtungsposten befanden. Ihr Mann wurde dabei in die Brust getroffen. Nun mag dies zunächst schlimm klingen, doch ich darf Ihnen ebenfalls verkünden, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht. Durch das rasche und beherzte Eingreifen seiner Kameraden konnte Leutnant Wörner auf schnellstem Wege zum Feldlazarett transportiert werden, wo er die bestmögliche medizinische Versorgung erhielt und eine Operation durchgeführt wurde, die außerordentlich erfolgreich verlief. Er wird bald schon wieder ganz "der Alte" sein - etwas, das auch mich persönlich sehr freut, denn Ihr Mann ist mir stets ein treuer und verlässlicher Kamerad gewesen, und er wird es auch in Zukunft sein. Viel wichtiger jedoch ist, dass er auch weiterhin Ihr liebender Ehemann sein wird und für Ihr Kind der stolze Vater.

Leutnant Wörner wird, nachdem er aus dem Feldlazarett abtransportiert werden kann, auf direktem Wege nach Wien verlegt. Dort steht für ihn ein Erholungs- und Regenerationsurlaub an. Ich werde mich persönlich dafür verwenden, Sorge zu tragen, dass Sie ihn dort gemeinsam mit Ihrem Sohn besuchen können.

Es grüßt Sie hochachtungsvoll!

Hans Winter,
Gefreiter und Bataillonskommandeur

Ein Kradmelder überbringt eine Nachricht an den OvD

Bbcode Spoiler On

Hans stand auf dem Hügel und blickte auf die Stadt Rijeka. Es war vorbei. Die feindlichen Kräfte wurden entweder vernichtet, in die Flucht geschlagen oder gefangen genommen. Die Kroaten hatten bedingungslos kapituliert. Winter ließ noch einmal alles vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Dies hier war sein erstes Kommando, und er konnte gerade stolzer nicht sein. Sich selbst sah er dabei eher als Randfigur. Nein, er war unendlichen stolz auf seine Soldaten, die Division, die gesamte Streitmacht. Er zog an seiner Zigarette, als er einen Krad-Melder vorfahren sah, der mit einem Schreiben in der Hand auf ihn zukam.
"Eine Meldung der Division!" Kurz und knackig sprach der Gefreite und übergab Hans den Umschlag.
"Vielen Dank", bestätigte Winter. Laut Schreiben hatte er sich beim Generalleutnant persönlich zu melden. Diesen wollte er nicht warten lassen und beschloss, sofort aufzubrechen. Hinterher hatte er vor, noch einmal kurz nach Leutnant Wörner zu sehen.

Hans rauchte zu Ende und machte sich auf den Weg zum Divisionskommandeur.

Hoi und Hans kommen bei den Aufkläreren an. Während Hans die wichtigen Leute zusammenruft schaut sich Hoi schon mal die Fahrzeuge sowie die Ausrüstung an. Man kann es eine kleine Inspektion zum Verbessern / Modernisieren der Abteilung sehen, was auch in allen anderen Abteilungen / Brigaden durchgeführt wird.

Nachdem Hans die Leute zusammengerufen hat, unterhält sich Hoi mit Hans und den entsprechenden Vorgesetzen, was sie gerne verbessert und noch wichtiger modernisiert haben mögen. Nachdem die Bedenken und Anregungen der Männer notiert sind, sagt Hoi zu Hans:

Also erstmal verschaffst du dir einen Überblick über die genutzten Gerätschaften, Fahrzeuge sowie Ausrüstung. Dies ist mit der wichtigste Punkt.
Als zweites schaust du dir einige Fahrzeuge / Gerätschaften etwas genauer an. Das ist mit euer wichtigstes Arbeitswerkzeug, vor allem in Manövern, Operationen und Feldzügen.
Als drittes sprichst du mit den Soldaten, die damit arbeiten müssen bzw. noch besser ihre direkten Vorgesetzen. Letzteres erspart dir Zeit und lässt dich wesentlich effizienter sowie schneller die Modernisierung durchführen.
Dadurch siehst du was zwingend getan werden muss. Dann entscheidest du, was du modernisierst (also altes Glump in die Heimat zurückschickst) und was du divisionsintern verbesserst.

Als du gerade deine Leute zusammengerufen hast, habe ich das schon alles erledigt und sehe auf den ersten Blick was getan werden muss. Wo also kann man divisionsintern verbessern und wo muss modernisiert werden?! Ich habe extra die Aufklärer als Erstes gewählt, weil man es hier am Einfachsten zeigen kann.

Hoi zeigt Hans was er schon als Modernisierungsbedürftig sieht und was Divisionsintern gemacht werden kann in dem er Hans die aufgeschriebenen wichtigsten Modernisierungen zeigt.

Die Sd.Kfz. 7/2 mit den 3,7 cm Flaks 36 müssen zu den Flakpanzern Möbelwagen mit der neuen 3,7 cm Flak 43 modernisiert werden.
Die alten Spähfahrzeuge müssen durch die Spähfahrzeuge 233 und 234/2 "Puma" ausgetauscht werden.
Die alten 7,5 cm IG 18 müssen durch die 7,5 cm IG 36 getauscht werden.
Die 5 cm Granatwerfer 36 sollten durch die Durchschlagskräftigeren 8 cm Granatwerfer 42 ausgetauscht werden.
Die 7,5 cm Pak 40 kann, muss aber nicht unbedingt durch die 8,8 cm Pak 43 getauscht werden.

Das Meiste wird sowieso von der SFA erledigt, wenn man einen Totalmodernisierungsantrag einreicht, doch manchmal sollte man auf gewisse Sachen hinweisen, die noch aus dem Altbestand sind. Da ihr sowieso schon die besten zur Verfügung stehenden Panzer II habt, erfolgt hier keine Änderung. Die restlichen Fahrzeuge kann man mit divisionsinternen Überarbeitungen noch etwas sicherer und straßentauglicher machen, was die Motorleitstung, zusätzlichen Schutz usw. angeht.

Somit sind wir hier durch. Du siehst also das ging ziemlich schnell. Und das nur mit einem Blick über die hier stehenden Gerätschaften / Fahrzeuge. Es ist jedoch nicht immer so leicht, bei größeren Truppenteilen dauert dies schon etwas länger. Hierzu Fragen? Wenn nicht gehen wir die Division Stück für Stück durch.

Die Männer sehen, dass Hoi seinem Schützling Hans Winter beibringt, wie man schnell, effizient und vor allem Resourcensparend eine Divisionsmodernisierung durchführt. Sie sind überrascht, dass der Oberst dies in nur ein paar Minuten erledigt hat und sich schon Gedanken zur nächsten Abteilung / Brigade macht, die Hoi und Hans besuchen werden.

Hans führte den Oberst zum Aufklärungsbataillon, wo dieser sich auch sofort mit seinen geschulten Augen und seiner ganzen Erfahrung ans Werk machte, das dortige Gerät zu sichten. Während Oberst Neuling Winter erklärte, was absolut notwendig war, um ausgetauscht, bzw. verbessert zu werden, schrieb dieser alles sorgfältig auf. Nach gar nicht allzu langer Zeit waren sie hier fertig und konnten zur nächsten Einheit weiterfahren.

"Keine Fragen bis hierher, Herr Oberst", antwortete er auf Hois Frage und wandte sich anschließend an Stabsfeldwebel Feldhoff, Winters Stellvertreter in Leutnant Wörners Abwesenheit, der die beiden begleitet hatte. "Danke, Feldhoff, weitermachen!"

Hoi begibt sich zur Aufklärungs-Abteilung wo er Hans vermutet und unterhält sich, da er Hans nicht antrifft mit Stabsfeldwebel Feldhoff, welcher die Abteilung gerade als Unterführer für den verletzten Leutnant Wörner leitet. Hoi lässt sich erklären was geschehen ist und sagt dann:

Der Arme. Ich hab schom vom Lazarett gehört, dass es ziemlich knapp war und sie gerade noch opperieren konnten. Aber dass es so knapp war hatte mir noch keiner gesagt. Dann hoffen wir mal, dass sich der Leutnant gut erholt. Sagen sie mal Feldhoff, was halten sie von einer kleinen Divisonsübung. Ich möchte sehen was noch verbessert werden kann. Das mit den feindlichen Scharfschützen und ähnlichen Hinterhalten darf nicht vorkommen und vor allem nicht so.

Also Herr Oberst ich weiß nicht. Was sagt denn Gefreiter Winter dazu?

Den suche ich ja gerade deswegen um ihm das zu sagen.

Na dann schauen sie doch mal im Feldlazarett, der Nachschub-Abteilung bzw. der Panzerabwehr vorbei, evtl. ist er dort zu finden.

Gut, mache ich. Danke Oberfeldwebel Feldhoff. Wünsche ihnen noch einen schönen Tag.

Das wünsche ich ihnen auch Herr Oberst. Und viel Glück bei der Suche.

So schnell wie Hoi gekommen war ist er auch schon wieder weg.

Hans Winter führte am Morgen des 15. Juli eine spontane Inspektion bei "seinen" Aufklärern durch. Er beherzigte, was er von Oberst Hoi Neuling gelernt hatte und so langsam aber sicher bekam er immer mehr den Dreh raus, wie er das Gelernte auch umsetzen konnte. Oft saß er abends in seinem Quartier und studierte die einzelnen Truppenteile, deren Mannstärke, Ausrüstung, Besonderheiten und dergleichen. Anfangs waren dies alles nur "Böhmische Dörfer" für ihn, doch mit jedem Tag wurde sein Blick für diese Dinge ein wenig klarer. Dennoch war es noch ein weiter Weg. Und jetzt? Jetzt führte er in Abwesenheit des Generalleutnants die Division. Eine große Aufgabe, aber zugleich eine riesengroße Ehre.

Bei der 3. Aufklärungsabteilung angelangt, ließ er sich von Stabsfeldwebel Feldhoff herumführen und schritt die Reihen ab.

"Irgendwelche Anliegen, Feldhoff?"
"Keine, Herr Kommandant. Außer vielleicht...!"
"Ja? Was gibt es? Nur raus damit!"
"Nun ja, die Männer fragen sich, wann die neue Ausrüstung angeflattert kommt und auch, wann unser Feldzug weitergeht."
"Also, was die neue Ausrüstung betrifft, kann ich sagen, dass daran gearbeitet wird. Alle Anträge sind durch, also sollte es nicht mehr allzu lange dauern. Was unseren glorreichen Feldzug angeht... nun, darüber weiß ich genauso viel wie Sie, aber ich könnte mir vorstellen, dass auch das nicht mehr lange auf sich warten lassen wird."
"Verstehe, Herr Kommandant. Da wäre allerdings noch eine Sache."
"Ja, welche denn?"

Just in diesem Moment nahm Feldhoff seine Pfeife und blies hinein. Kurz darauf war ein Kübelwagen zu sehen, der aus dem Nichts zu kommen schien und auf die beiden zufuhr. Hans traute seinen Augen nicht, als er sah, wer dort angefahren kam.

"Wörner!"

Zur Überraschung von Hans Winter und den anderen fährt ein Kübelwagen vor, in dem kein anderer als Hoi sitzt. Der Kübelwagen der Fahrbereitschaft hat diesmal die Kennzeichnung der 44. Panzer-Grenadier-Divison, welche Hoi stellvertredend führt. Stabsfeldwebel Feldhoff kommt auf den Kübelwagen zu und möchte gerade den Fahrer fragen was dies zu bedeuten hat, als er das Ritterkreuz bemerkt. Er dreht sich um und sein Gesichtsausdruck O.o

als er erst jetzt Hoi bemerkt. Stabsfeldwebel Feldhoff Heer grüßt.....

zackig und setzt zu einer Entschuldigung an, doch Hoi ist schneller.

Guten Abend, Stabsfeldwebel Feldhoff. Schön sie wiederzusehen. Ich wollte mal nach dem Rechten schauen und Hans Winter einen kleinen Besuch abstatten.

Feldhoff immer noch sprachlos, winkt dem Fahrer wohin er fahren muss, der dem Stabsfeldwebel dankt und zur angegebenen Richtung fährt. Dort trifft Hoi dann auch auf Hans Winter und dem gut genesenen Leutnant Wörner. Hoi sagt:

Guten Abend die Herren. Ich dachte ich schaue mal vorbei um zu sehen ob alles in Ordnung ist.

Leutnant Wörner und Hans Winter drehen sich um um zu sehen wer da hinter ihrem Rücken gerade gesprochen hat.

Hans freute sich sehr, Leutnant Wörner wiederzusehen.

"Mensch, was für eine tolle Überraschung? Wie geht es Ihnen? Gut sehen Sie aus!"
"Danke, Herr Kommandant, es geht mir auch gut - dank der Pflege der Schwestern in Wien sowie natürlich meiner Frau. Außerdem... Unkraut vergeht nicht!"
Hans schmunzelte. "Da ist was dran! Sind Sie offiziell wieder dienstfähig geschrieben worden?"
"Bin ich", antwortete der Leutnant und zog einen Zettel aus der Brusttasche seiner Uniform. "Hier ist das Schreiben des behandelnden Oberfeldarztes in Wien. Ich gehöre wieder ganz Ihnen."
"Das ist wirklich großartig, Sie haben hier gefehlt."

Hans nahm das Schreiben an sich und warf einen Blick darauf, als er plötzlich ein Fahrzeug hörte, das sich ihnen näherte. Kurz darauf hörte er Stimmen, von denen ihm eine besonders bekannt vorkam.

"Herr Oberst!" Er schritt auf ihn zu und salutierte. Leutnant Wörner tat es ihm gleich. Nach einer zackigen Meldung, und nachdem sich Wörner entschuldigte, wechselte Hans wieder in den freunschaftlichen Du-Umgangston. "Heute scheint der Tag der Überraschungen zu sein. Herzlich Willkommen und schön, Dich zu sehen, mein Freund! Steht Dir gut das Ritterkreuz!"

Nachtrag, Donnerstag 18.07.1944:

Hoi grüßt zurück und wendet sich sich erst einmal Leutnant Wörner zu, der nach dem Gespräch mit dem Obergefreiten Hans Winter kurz angebunden zu sein scheint. Zudem hat Hoi Leutnant Wörner noch nie kennengelernt.

Herr Leutnant, sie scheinen wohl derjenige zu sein, von dem ich so viel gehört habe. Schön dass sie wieder auf dem Damm sind, das macht mir ein Blick auf ihre Unterlagen in Hans Winters Hand klar.

Erstaunt sagt Leutnant Wörner:

Herr Oberst, wie konnten sie das sehen. Sie haben ja nicht mal richtig hingeschaut?

Dann schaut Leutnant Wörner Uuuui...

zum Obergefreiten Hans Winter, der sich ein Grinsen nicht verkneifen kann. Hoi antwortet:

Ich habe nur auf die Details geachtet, das war alles. Trotzdem schön dass sie wieder genesen sind und Hans Winter zur Seite stehen können. Denn dieser hat nämlich eine große Last zu tragen.

Die da wäre?

Der Obergefreite leitet derzeit als Stellvertreter für den Generalleutnant die Division.

Was? Wiederholen sie das bitte nochmal.

Dabei schaut Leutnant Wörner den Obergefreiten Hans Winter Uuuui...

an. Dieser nickt nur zustimmend, sagt jedoch nichts dazu. Leutnant Wörner ist noch völlig Baff von dieser Nachricht, denn damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. Hoi fügt noch hinzu:

Leutnant Wörner, es wäre daher sehr schön, wenn sie dem Obergefreiten Hans Winter hilfreich unter die Arme greifen könnten. Denn auch der Adjudant von Generalleutnant Asuser ist voll beschäftigt.

Ich tue mein Bestes Herr Oberst. Aber das mit der Division überrascht mich ein wenig.

Leutnant Wörner, je früher man anfängt sich mit Größerem zu befassen, desto einfacher wird es mit der Zeit. Zu meiner Zeit als ich angefangen habe hatte man noch Zeit sich langsam einzuarbeiten. Heutzutage bei der Personallage..........

Verstehe Herr Oberst. Dann werde ich mich, wenn sie erlauben, wieder einfuchsen um bestmöglich zu helfen.

So eine Einstellung ist Vorbildlich, Leutnant Wörner. Erlaubnis erteilt.

Dann widmet er sich seinem Kameraden Hans.

Schön auch dich zu sehen Hans. Vielen Dank für das nette Fernschreiben und die Glückwünsche. Du konntest ja nicht ahnen, dass ich während Ulrich im Ulraub ist, mich in der 44. Panzer-Grendadier-Division eingerichtet habe. Von daher musste mir das Fernschreiben von einem Boten zugestellt werden. Ebenfalls ist das Ritterkreuz auch eine sehr freudige Überraschung für mich, denn Leistung wird mit der Zeit belohnt, wie ich dir ja schon mal sagte. Manchmal ist es hart, ein andermal wiederum leicht.

Dann kommt er auf die Division zu sprechen.

Aber nicht nur deswegen bin ich hier, ich wollte auch mal schauen wie es so läuft und ob ich dir irgendwie helfen kann. Denn so ein Kommando zu übernehmen ist nicht gerade ohne. Kenne ich aus eigener Erfahrung, als ich selbst noch ein kleines Licht war. Damals übernahm ich in den Konferenzen für die 7. ID das Ruder um die Taktik in Feldzügen u. ä. mit den anderen Kameraden abzustimmen. Zu dieser Zeit war ich ebenfalls noch im Mannschaftsrang, hatte aber den Höchsten inne (Stabsgefreiter). Eigentlich war dies Aufgabe meiner Vorgesetzen, doch da kam nie was. Auch der Ruf der 7. ID war damals nicht der Beste. Durch das Umkrempeln und den neuen umgekehrten Rufaufbau ist die Sachlage jetzt anders.

Von daher erinnerst du mich an meine früheren Zeiten beim Heer. Und deine Wissbegierigkeit und dein Feuer etwas bewirken zu wollen sind ebenfalls vorbildliche Einstellungen. Und dieses Feuer, das in dir brennt soll nie ausgehen. Denn die Division steht und fällt mit dem bzw. den Kommanadanten. Das ist eine wichtige Lektion, die ich auch in der 7. ID machen musste. Und je eher du damit anfängst über den Tellerrand hinauszuschauen, desto besser sind die Chancen sich richtig zu entwickeln. Und dass dir Generalleutnant Asuser die Division übertrug, zeugt von großem Vertrauen in dein Potential, das der Generalleutnant ebenfalls erkannt hat. Schwierig ist es dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.

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Aufklärungs-Abteilung 3 - Fhj-Stabsfeldwebel Winter

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