Streitmacht

Zum Schluss geht Hoi zu seinem Büro und betritt das Vorzimmer, wo Himmelstoß (Unteroffizier) und Monika (Fräulein Müller) dabei sind ebenfalls etwas wichtiges zu besprechen. Hoi denkt sich: "Na da komme ich ja genau richtig." Als die Beiden ihn erblicken unterbrechen sie ihr Gespräch und grüßen Hoi.

Moin Hoi. Du siehst nach dem Durchschlafen wieder richtig erholt aus.

Moin Hoi. Das stimmt. Ich finde du siehst richtig fesch aus, vor allem weil du auch etwas abgenommen hast.

Moin ihr Beiden. das Lob tut der Seele richtig gut. Ja ich fühle mich auch auch erholter und Monika du hast Recht ich hab etwas abgenommen. Ich mache auch regelmäßig Fitness und Sport um mich entsprechend fit zu halten. Himmelstoß, anscheinend habe ich das Durchschlafen wohl mal gebraucht. Wie lange hab ich denn geschlafen, wenn man mal so fragen darf?

Das möchtest du gar nicht wissen, wenn wir ehrlich sind. Aber wenn du schon fragst halte dich gut fest oder setz dich am besten hin. Denn die Antwort wird dir nicht gefallen.

Nu sag schon Himmelstoß. Ich bin nicht aus Zucker.

Gut, du hast es so gewollt. Himmelstoß nimmt einen tiefen Atemzug und sagt dann: 3 Tage Hoi, du hast 3 Tage durchgeschlafen.

Hoi trifft das wie ein Schlag. Dennoch ist er Einiges gewohnt, weshalb er sich auch schnell wieder fängt. Er antwortet:

Himmelstoß, du verkackeierst mich jetzt. Ich hab doch nicht 3 Tage durchgeschlafen.

Monika greift nun ein: ja....... Hoi, Himmelstoß hat recht. Du hast 3 Tage durchgeschlafen. Oberfähnrich Becker und Stabsfeldwebel Böhme haben dich in der Zeit vertreten und deine Internen Aufgaben übernommen.

Jetzt erst wird Hoi bewusst, dass es tatsächlich so ist. Er antwortet: Warum haben die Beiden nichts gesagt?! Ich war doch vorhin bei ihnen.

Das wissen wir nicht, aber sie werden ihre Gründe haben.

Sie unterhalten sich noch kurz über dies und das bevor Hoi zum Punkt kommt, auch dass er sich erstmal informiert ob sie noch etwas benötigen. Dann kommt er zu Punkt zwei:

Himmelstoß, Monika ich werde wieder für ein paar Tage unterwegs sein. Mein Kamerad Generalleutnant Asuser, dessen Division ich in seinem Urlaub vertretungsweise geführt habe, wird mich vertreten. Ich wollte euch das ebenfalls persönlich mitteilen. Eure Aufgaben sind bekannt?

Ja, Hoi alles wie besprochen.

Gut, greift dem Generalleutnant unter die Arme falls in eurem Aufgabenbereich Fragen sind. Er kommt im Gegensatz zu Generalmajor U von Schreckenstein von den Panzern. Die haben zwar auch Infanterie, welche Grenadiere genannt werden, doch der Generalleutnant ist mehr auf Panzer und entsprechende Fahrzeuge spezialisiert.

Gut zu wissen Hoi.

Nichts für. Alle Anderen sind ebenfalls schon informiert (Böhme, Becker und Fräulein Ebinger). Ach ja, bevor ich es vergesse. Braucht ihr noch etwas?

Nein Hoi, wir haben alles, danke.

Gut, dann gehe ich nur mal kurz durch, denn ich hab dem Generalleutnant versprochen, dass er eine gut organisierte und saubere Divison anvertraut bekommt.

Hoi schaut sich dann im Vorzimmer von Unteroffizier Himmelstoß und Monika Müller nach nicht konformen Sachen u. ä. um. Da alles immer sauber gehalten wird, Hoi sehr zufrieden und wünscht den beiden noch einen schönen Tag. Dann begibt er sich in sein Büro, prüft dort nochmal ob alles soweit in Ordnung ist und macht sich dann daran, die liegengebliebenen Divisionsangelegenheiten abzuarbeiten. Gegen Mittag ist alles wieder auf dem Laufenden und er widmet sich dem Tagesgeschäft.

Vor dem Gefechtsstand der 7.ID fährt ein Horch vor. Der GL nebst Adju steigen aus. Eine Wache knallt salutierend die Hacken und begleitet nach Kontrolle der Papiere die beiden Ankömmlinge zum Büro des Oberst Hoi.

Guten Tag!

Zum Oberst, wir sind verabredet.

Hoi welcher gerade im Kasernengebäude unterwegs ist, sieht den Generalleutnant durch ein Fenster ankommen. Von daher begibt er sich zum Eingang und auf halben Wege treffen Hoi und Asuser aufeinander. Hoi begrüßt seinen Kameraden. Da sie sich schon länger kennen, jedoch die Form wahren müssen, grüßt Hoi militärisch korrekt.

Herr Generalleutnant ,

willkommen bei der 7. Infanterie-Division. Schön dass sie es einrichten konnten.

Zum Wachsoldaten gewandt:

Bielefeld, sie können auf ihren Posten zurückkehren. Der Generalleutnant ist nun in guten Händen.

Der Wachsoldat und meldet sich ab. Nachdem der Wachsoldat um die Ecke verschwunden ist, können Hoi und Asuser wieder normal reden und müssen die Form nicht mehr wahren.

Asuser, schön dass du da bist. Komme doch gleich mit ins Büro, dann können wir uns einen genehmigen, während wir die Übergabe und den Informationsaustausch machen. Ich hab auch wieder den Stoff da, welchen du so gerne trinkst. War nicht so einfach zu beschaffen, aber immerhin konnte ich 4 Flaschen "organisieren".

OT: Die Division befindet sich derzeit in ihrer Heimatkaserne in München, da eine Feldwartung bei der Umrüstung / Modernisierung aller Fahrzeuge unmöglich ist. Außerdem ist die Ausbilung der vom OKS zugewiesenen Soldaten (modernisierte Standardausbildung der Streitmacht) in Sachen SWA [Sicherung- und Wachausbildung], Spezialisierungen, etc. noch voll im Gange, welche auf dem heimischen Großübungsplatz der Divison durchgeführt wird [hier ist alles auf dem neuesten Stand].

Nachdem Beide das Vorzimmer von Hoi´s Büro betreten haben beauftragt Hoi seinen Adjudanten, die zwei weiteren Helfer für die Division zu holen, damit Asuser diese auch kennenlernen kann. Dann betreten Hoi und Asuser Hois Büro. Dort bietet Hoi seinem Kameraden Anders erstmal einen Begrüßungsschluck an.

Anders, nimm doch bitte Platz. Ich gieße uns erstmal einen guten Tropfen ein den du so gerne magst.

Hoi kommt mit 2 Gläsern und dem guten Stoff zurück. Nachdem der Begrüßungsschluck genommen wurde gehen sie nochmal alle Punkte durch, die auch schon am Telefon angesprochen worden sind.

Also wie schon am Telefon erwähnt gibt es derzeit nichts Besonderes. Alle liegengebliebenen Divisionsangelegenheiten habe ich bis heute Mittag schon alle aufgearbeitet und es sind nur die normalen alltäglichen Arbeiten zu verrichten.

Die neu zugeteilten Soldaten vom OKS sind noch in der weitergehenden Ausbildung [SWA, Spezialisierungen etc.] und machen sich recht ordentlich. Doch bis zum nächsten Feldzug bzw. zur nächsten Operation werden sie trotz aller Bemühungen nicht den Stand von Experten erreichen. Ich gehe eher davon aus dass sie den erweiterten Wissensstand erlangen werden bevor es wieder knallt.

Dann klopft es an der Türe und nach einem "Herein" tritt Himmelstoß ein. Er hat Stabsfeldwebel Böhme und Oberfähnrich Becker im Gepäck.

Asuser, meinen Adjudanten kennst du ja schon. Doch ich habe die Divisionsaufgaben an die Vorzimmer bzw. Büros verteilt, da mein Vorzimmer das nicht alles stemmen kann. Von daher möchte ich dir die anderen 2 Herren auch noch vorstellen, welche die internen Divisionsaufgaben mit beaufsichten und abarbeiten.

Dann lässt Hoi sich die Beiden Herren Asuser selbst vorstellen, welche schon im Telefongespräch erwähnt wurden. Zuerst tritt Stabsfeldwebel Böhme vor, welcher der Adjudant des Stellverterbüros ist.

Stabsfeldwebel Böhme Herr Generalleutnant. Es ist mir eine Ehre sie kennenzulernen. Ich betreue das Büro des Stellvertretenden Kommandanaten.

Dann stellt sich Oberfähnrich Becker vor.

Oberfähnrich Becker Herr Generalleutnant. Ich betreue das Büro der Auszubildenden / zugeteilten jungen Soldaten, welche die STM-Grundlehrgänge überstanden haben und unserer Division zugeteilt werden.

Na dann wollen wir mal, lass uns gleich in medias res gehen.

Ich brauche eine kurze Übersicht über die letzten Befehle für die Division und soweit erforderlich, Geheimdokumente. Mein Adju macht sich derweil Notizen.

Ein Schluck kann nicht schaden, die Anfahrt war doch etwas beschwerlich...


Dann öffnet der GL seinen Mantel und lässt sich in den nächst stehenden Sessel plumpsen

Ah, wie ich sehe, Delegierung von Arbeit steht bei Dir auch an erster Stelle!

Na fein. Dann bin ich im Bilde.

Wann reist Du ab?

Wird schon schief gehen!

Gute Reise!

Der GL lässt es sich nicht nehmen ein paar Übungen beim Frühsport mitzumachen. Nach der Dusche lässt er sich die Post von Himmelstoß bringen

Besondere Vorkommnisse?

Nein Herr General!

Der GL hat die Rückkehr des Oberst gemeldet bekommen und packt seine Sachen zusammen. Die doch recht spärlich eingetroffene Post liegt an der Stirnseite des Tisches. Der Adju macht Meldung

Herr General, der Oberst müsste jeden Moment kommen...

Hoi betritt das Vorzimmer und grüßt Monika und Himmelstoß, dann geht er in sein Büro. Dort grüßt er seinen Kameraden Generalleutnant Asuser.

Mahlzeit Generalleutnant Asuser,

Oberst Hoi Neuling meldet sich zurück.

Nachdem die offizielle Begrüßung beendet ist geht es wieder ins Kameradschaftliche über.

Asuser schön dich zu sehen. Leider hat es 2 Tage länger gedauert als geplant, doch alle Züge sind im Materialeinsatz. Daher fahren nur sehr wenige Personenzüge und wenn dann nur sehr unregelmäßig. Hoffe in der Division ging alles glatt?

Ja, fast wie in Friedenszeiten...

Es gibt für mich auch nichts mehr zu tun hier, so dass ich mich verabschieden kann.

Falls Du keine Fragen mehr hast...

Nachtrag, Mittwoch 22.05.1944:

Erstmal danke, dass du die Tage hier übernommen hast, da ich auch nicht immer Ulrich fragen kann sobald ich mal unterwegs bin.

Auch hab ich sonst immer ein wenig Bammel, dass die Division führerlos bleibt, da uns ja ein guter Stelli fehlt. Und dass die Division führerlos ist mochte ich auch nie seit ich hier angefangen habe nach meiner Grundausbildung.

Dann kommt Hoi auf die Frage von Asuser zu sprechen.

nur eine bis zwei Fragen zu den Frischlingen, die uns vom OKS auf´s Auge gedrückt wurden.

1. Wie schätzt du die Frischlinge ein in Sachen Operationstauglichkeit / Feldzugtauglichkeit?

2. Wie ist die Ausbildung intern vorangegangen um sie auf ein höheres Level als das OKS-Ausbildungslevel zu bringen?

Denn ich habe so das Gefühl, dass die Jungs zwar was taugen, aber eher zweite bzw. dritte Wahl sind und als Kanonenfutter dienen sollen.

Meine Erfahrungen aus der Vergangenheit sind, dass neue Rekruten nur etwas im realen Kampfeinsatz verinnerlichen können.
In den vergangen drei Tagen habe ich mir verschiedenste Übungen angesehen, marschieren, Gewehrgriffe kloppen, Nahkampf, Gefechtsschießen.

Das ersetzt aber nicht die Anspannung und die Angst, die man im Gefecht erlebt und danach handelt. Von daher müssen die Jungen von den Alten lernen, müssen ihre eigenen Erfahrungen sammeln.
Da würde ich mir um die Anforderungen "von oben" keine großen Gedanken machen. Als alter Hase ein gutes Vorbild sein und die Jungen mitreißen, anspornen.

Das ist immer noch das Solideste.

Nachtrag, Mittwoch 22.05.1944:

Danke für deine Einschätzung Asuser. Vor allem die Anspannung und Angst, welche du gerade angesprochen hast und 15 % der zugewiesenen "Frischlinge" noch haben bereiten mir Sorgen.
Das werden die gewesen sein, welche ich dann ins Wachbattalion stecken musste und du bei den Übungen gesehen hast.

Die anderen 85 % der neuen Soldaten überzeugen durch ihren Mut und Ähnlichem. Ich schließe mich daher deiner Einschätzung an, dass der beste Lehrmeister immer noch der Gefechtseinsatz ist. Die erste Feuertaufe haben die "Frischlinge" vom OKS ja schon im Kroatienfeldzug bzw. der Kroatienoperation erhalten.

Da wir jedoch auch die Jungs in Friedenszeiten nicht einrosten lassen wollen, veranlasse ich immer wieder neben den normalen Übungen sowie Weiterbildungen, dass die Veteranen in realitätsnahen Gefechtsübungen ihr Wissen and die "Frischlinge" weitergeben, um zumindest die groben Fehler sowie Leichtsinnsfehler auszumerzen, die wir im ersten Gefechtseinsatz / der ersten Gefechtsoperation der "Frischlinge" gesehen haben. Mehr können wir nicht tun, den Rest müssen die "Frischlinge" selber erledigen.

Dann unterhalten sich Hoi und Asuser noch über ein paar Kleinigkeiten, welche Asuser in der Division aufgefallen sind während er hier war. Er vermerkt Positives und auch das eine oder andere leicht Verbesserungswürdige trotzt der schon vorhandenen Leistungseffizienz. Als sie nichts mehr weiter haben bedankt sich Hoi nochmal für das Einspringen und verabschiedet Asuser.

nochmal fürs Einspringen Asuser. Dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag und gute Heimfahrt. Die Zusammenarbeit mit dir und Ulrich macht richtig Spaß. Falls du mal wieder Hifle brauchst sag Bescheid. Dieses Jahr werde auch ich noch einige Male eure Hilfe in Anspruch nehmen müssen.