Streitmacht

Nun, Herr General, wir haben im Grunde genommen überall hohe Anforderungen.
Die Briten und Franzosen mögen uns technisch ein Stück weit hinterher sein, dafür vermuten wir bei ihnen noch große Reserven an Jägern und Bombern.
Und die Briten scheinen sich auf ihrer Insel auf gar widerliche Weise eingeigelt zu haben. Wenn es zur Luftschlacht um England kommt, wird das ein hartes Stück Arbeit.

Ja, die Aufklärer kamen frisch aus den Junkerswerken. Beeindruckende Flugleistungen und trotz technischer Sperenzchen, waren sie weit über der Reichweite der Feinde im Einsatz.
Und die gesammelten Erkenntnisse waren wohl auch nicht so uninteressant für unsere "Verbündeten". Bin schon gespannt, wann sich daraus etwas ergibt...

Was die Condore anbelangt, haben die natürlich eine grandiose Einsatzreichweite. Was die Aufklärung auf See anbelangt, so braucht es dafür auch die richtige Gelegenheit.
Wie ich es einschätze, würde es sich für uns derzeit kaum lohnen über See aufzuklären: Unsere Einzelfahrer sind zu weit draußen und die Home Fleet macht kurzfristige Vorstöße wohl ohnehin unmöglich.
Wenn man unsere Hilfe jedoch anfordert, sind wir da. Dafür haben wir Maschinen entlang der Küste, bis hoch nach Trondheim... auch wenn es da bald ungemütlich sein wird...

Das Eintreffen des Adjutant unterbricht das Gespräch der Generäle.

Selbstverständlich, Major.

Herr General, wir müssen das Gespräch wohl ein andermal fortsetzen.

Major Eisner, kündigen Sie mich schon mal beim Feldmarschall an, ich folge Ihnen quasi auf dem Fuße...

Gut, das hat natürlich Vorrang. Dann ziehe ich mich erst mal zurück.

Herr General!

Herr Generalleutnant, Sie mögen sich bitte beim Herrn Feldmarschall einfinden.

Herr Generalleutnant

Ich habe den dringenden Auftrag Ihnen einen Befehl des Oberbefehlshabers der Streitmacht zu überbringen.

Danke Ihnen, Major!

Der General überfliegt das Schreiben und nickt zufrieden.

Sehr gut, werden wir den Jugos mal einheizen!
Richten Sie dem Feldmarschall aus, dass er sich um die Lufthoheit keine Sorgen zu machen braucht.
Die Luftwaffe wird zusätzlich unterstützend tätig sein. Aber das werde ich noch im Generalstab ansprechen...

Weg getreten!

* Der Stabsarzt betritt das Büro und salutiert.*

Guten Abend Herr Generalleutnant.
Ich habe ein Telegramm von ihnen erhalten hier bin ich.

Beim Eintreffen des Sanitätsoffiziers steht der Luftwaffengeneral an einem Kartentisch und blickt vom Studium einer ausgebreiteten Karte auf und erwidert knapp den Salut.

Ah, Sven, stehen Sie bequem! Gut, dass Sie da sind!
Wie geht es Ihnen dort drüben an der Küste? Nicht viel los, in letzter Zeit, nehme ich an?

Herr Generalleutnant an der Küste ist es zur Zeit wirklich sehr ruhig. Ich persönlich kann über Arbeit jedoch nicht klagen zwischenzeitlich musste ich bereits in Berlin aushelfen.

Dann sind Sie ja Aufträge außer der Reihe schon gewohnt...

Ich nehme an, Sie haben die Berichte von der Front verfolgt?
Das Heer hat in Slowenien ganze Arbeit geleistet, die Jugoslawen wurden zurück gedrängt oder zur Aufgabe gezwungen.
Unglücklicherweise haben unsere Fallschirmtruppen herbe Verluste hinnehmen müssen, zwei Regimenter mit beinahe Totalverlust.
Sie können sich vorstellen, dass dort ein drastischer Mangel an Offizieren herrscht...
Da kommen für mich Sie ins Spiel, Herr Stabsarzt.
Ich brauche Sie momentan dringender zurück bei der Fallschirmtruppe als im ruhigen Leeuwarden.
Wäre das für Sie von Interesse?

Natürlich habe ich den Verlauf der letzten Operationen verfolgt und auch mitbekommen das es bei den Fallschirmjägern herbe Verluste gab. Selbstverständlich bin ich bereit die Fallschirmjäger wieder zu übernehmen wenn Sie mich dort brauchen.

Die Fallschirmjäger brauchen auf jeden Fall kampferfahrene Offiziere, so wie Sie, Sven.
Momentan mehr denn je, denn es gibt noch einiges ungenutztes Potential in dieser Truppengattung, das wir mit zukünftigen Einsätzen ausschöpfen wollen.
Dabei werden Ihre fachlichen Fähigkeiten und Ihre operative Erfahrung von hohem Wert sein.
Aber machen Sie sich keine Sorgen, dass Sie die Aufgaben alleine zu stämmen hätten.
Mein Plan sieht momentan vor, dass Sie zwei Aufgaben erhalten:
Einmal in der Führung einer neu aufzustellenden Fallschirmsanitätsabteilung.
Zum anderen im Führungsstab der Division zur operativen Unterstützung des Divisionskommandeurs Generalleutnant Heidrich (OT: wird ein Zweitchar von mir).

Sie hätten damit immer einen direkten Ansprechpartner vor Ort und mit dem Sanitätsbereich ein wichtiges neues Einsatzfeld innerhalb der Fallschirmtruppe.
Diesbezüglich würde ich mir von Ihnen auch Vorschläge zur Einsatzgestaltung der Sanitätstruppen im Fallschirmeinsatz wünschen.
Ziel muss dabei natürlich sein, unsere Kameraden im Einsatz zu unterstützen und unweigerlichen Verlusten bestmöglich zu begegnen.

Was meinen Sie, Herr Stabsarzt? Fühlen Sie sich dieser Aufgabe gewachsen?

Herr Generalleutnant natürlich fühle ich mich der Aufgabe gewachsen und die Sache mit der neuaufzustellenden Sanitätsabteilung hört sich auch sehr vielversprechend an.

Das freut mich zu hören!
In dem Fall lasse ich alles für Ihre Versetzung vorbereiten.
Nächste Woche geht es für Sie dann zurück nach Stendal.
In der Zeit können Sie Ihre Angelegenheiten in Leeuwarden klären und sich abmarschbereit machen.
Viel Erfolg, Herr Stabsarzt!

Der General salutiert knapp und reicht dem Stabsarzt zum Abschied die Hand.