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Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Di 18. Aug 2020, 20:45
von Tom Durin
Durin kommt am Hafentor des Kriegshafens Brest an. Es regnet in Strömen und ist kalt. Er zieht seinen Mantel fester zusammen und geht auf das Wachhaus zu, klopft an die Tür. Eine Stimme kommt von hinten: „He, nicht so schnell, Freundchen, wer bist Du und was willst Du? Sprichst Du überhaupt Deutsch?“

Durin dreht sich um, sieht einen Wachsoldaten, der das Gewehr im Anschlag hat. „Immer langsam, Herr Soldat, ich bin hierhin kommandiert.“ salutiert* „Obermaat Durin, mit wem habe ich die Ehre?“

Der Wachsoldat stutzt, gibt ein Zeichen und 2 weitere Soldaten kommen hinzu. „Durchsuchen!“. Durin breitet die Arme aus und läßt sich durchsuchen. „2 Marschbefehle, Herr Obergefreiter, dazu dieser Dienstausweis!“ Der Obergefreite sieht sich die Papiere gründlich an. Durin, der mittlerweile ziemlich durchnäßt ist, platzt der Kragen: „wenn sich die Herrschaften mal beeilen würden, ich habe nämlich nicht vor, mir hier den Tod zu holen, nur weil Sie hier den Kontroletti raushängen lassen wollen. Mal gefälligst ein bißchen zügig, sonst funkts!“
„Also, wer sind Sie?
„Obermaat Durin, Obergefreiter, haben sie was an den Ohren?„Und wo wollen Sie hin?„In den Hafen, zu den Zerstörern, da bin ich hin kommandiert, wie Sie lesen konnten!“ „Warten Sie hier!
Der Obergefreite betritt die Wachstube. Durin, der mittlerweile ziemlich angefressen ist, geht einfach hinterher. „Was soll das, ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen draußen...“ Durin unterbricht ihn. „Wer ist hier der Leiter der Wachstube?“
Eine andere Stimme von drinnen ertönt: „Ich, UvD Zimmermann. Was ist hier los?“ Durin wendet sich zum Neuankömmling, salutiert, „Obermaat Durin, total durchnäßt, weil Ihre Zinnsoldaten es nicht hinkriegen, mich hier vernünftig abzufertigen.“ „Ich bitte um Verzeihung, Herr Obermaat, aber wir haben hier Schwierigkeiten mit der Resistance und sind angewiesen, besonders gründlich zu kontrollieren!“
„Da spricht ja auch nichts gegen, im Gegenteil, aber wenn die Herrschaften schon gründlich meine Marschbefehle und meinen Ausweis studieren, brauchen sie mich nicht im strömenden Regen stehenlassen, zumal ich ja schon durchsucht worden bin.“ „Ich bitte um Entschuldigung, Herr Obermaat, aber das sind halt Vorschriften.“
Durin brummt sich was in seinen nicht vorhandenen Bart. „Darf ich jetzt zur meiner Einheit?“ „Wir telefonieren mit den zuständigen Leuten an Bord der Flottille. Einen Moment bitte!“ Der UvD greift zum Telefon.

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Mi 19. Aug 2020, 17:20
von Tom Durin
Nach einigen Minuten nähern sich 3 Herren, aus Richtung der Schiffe kommend, der Wachstube und treten ein.

„Ich bin Fähnrich Baum, das sind die Bootsmänner Schulte und Mühl. Wir sollen einen Durin abholen.“

Der Unteroffizier antwortet: „Jawohl, er sitzt im Wartebereich.“

Die Männer gehen herüber. Tom sieht sie, steht auf und salutiert: „Obermaat Durin, kommandiert zur 4.Zerstörerflottille.“ „Fähnrich Baum! Obermaat, kommen Sie mit. Nehmen Sie Ihr Gepäck mit!“ Durin steht auf, schnappt sich seinen Seesack und folgt den Männern.

„Von welcher Einheit sind Sie, Herr Fähnrich?“ „Von ZH-1, das wird auch Ihr zu Hause sein!“ *Schaun wir mal* denkt sich Tom.

An Bord des Schiffes wird er in einen Raum geführt. „Sie warten hier, man wird sich um Sie kümmern. „Hoffentlich bald!“ „Sagten Sie was, Obermaat?“ „Ja, daß es hoffentlich bald geschehen möge.„Hoffen Sie, was Sie wollen, aber wann, das bestimmen nicht Sie!“ Damit verläßt der Fähnrich den Raum.

Toms Mißmut wächst weiter: „Wo bin ich denn hier hingeraten? Bin ja mal gespannt, was daraus wird!“ brummt er.

Eine knappe Stunde später betreten 2 Männer den Raum. „Obermaat Durin?“ Tom steht auf und salutiert. „Jawohl, Obermaat Durin, zur 4. ZF kommandiert.“Ich bin Korvettenkapitätn Schneider, das ist mein Adjutant, Kapitänleutnant Schwarze!“ Die beiden Männer grüßen kurz. „Nehmen Sie Platz, Obermaat!“. Tom setzt sich, die anderen folgen seinem Beispiel.

Schneider zieht ein paar Papiere aus der Tasche, faltet sie auf und blickt Tom an: „Soso, Sie sind also hier hin-kommandiert. Und als was, Obermaat, wenn ich fragen darf?“ Tom antwortet: „Wie Sie aus meinem Marschbefehl entnehmen können, als Flotillenchef für die 4.ZF. Das allerdings zeitlich begrenzt, bis zu meinem nächsten Kommando.“

Schneider lächelt dünn: „Soso, als Flotillenchef. Ich sage Ihnen jetzt mal was, Durin. Der Flotillenchef ist der Admiral, sein Stellvertreter bin ICH! SIE können meinetwegen in meinem Stab mitarbeiten, sonst teile ich Sie zum normalen Bootsdienst ein.“

Tom nimmt sich zusammen.

„Herr Korvettenkapitän, da scheint ein Mißverständnis vorzuliegen. Ich...“

„Stimmt. Dieser Befehl ist ein Mißverständnis. Die hohen Herren haben wohl nicht bedacht,, daß...“

Tom sagt sich gaanz ruhig bleiben, fällt Schneider aber trotzdem ins Wort.

„Herr Korvettenkapitän, bei allem Respekt vor Ihrem Rang, aber im Befehl steht eindeutig, daß ICH ab jetzt die Flottille befehlige. Unmißverständlich!“


„Unterbrechen Sie mich nicht, Durin! Ich habe Ihnen eben gesagt, wie hier der Hase läuft! Wenn Sie damit ein Problem haben, weinen sie sich beim Oberkommando aus!“


Tom reicht es jetzt.

„Herr Kapitän Schneider! Sie werden jetzt offiziell zur Kenntnis nehmen, daß ich für die nächste Zeit diese Flottille leite. Dieser Marschbefehl ist vom Admiral persönlich unterzeichnet worden und hat seinen Weg als Kopie zu den anderen Schiffen der Einheit, sowie zum Oberkommando der Streitmacht gefunden. Wenn Sie nicht AB SOFORT vollumfänglich kooperieren, werde ich in meinem Bericht an Herrn Admiral SEHR deutlich machen, daß Sie seine Befehle als Missverständnis deklariert haben und die Befolgung verweigert haben! Ist das klar, Korvettenkapitän Schneider??“

„Was erlauben Sie sich, Obermaat?“

„Ich erlaube mir jetzt, das Kommando über die Flottille zu übernehmen! Ab sofort ist Z-16 das Zerstörer-Flaggschiff, Sie dagegen, werden Ihr ganz normales Schiffskommando durchführen! Kapitänleutnant Schwarze, haben Sie meine Befehle gehört und verstanden?“

Schwarze nickt, offensichtlich verwirrt, wen er nun gehorchen soll. „Ja, aber...“ „Kein aber, jegliche Widerhandlung gegen meine Anordnungen wird ab sofort geahndet!“

Durin steht auf. „Ich werde jetzt dieses gastliche Schiff verlassen und zu Z-16 gehen. Wenn Sie es wagen, mich daran zu hindern, landen Sie im Bau! Wegtreten!“

Schneider wird rot im Gesicht. „Durin, ich warne Sie, so ein Standgericht ist schnell zusammengestellt!“

Durin grinst. „Stimmt! Und sobald das Gericht die Befehle des Herrn Admiral liest, sind SIE dran, mein Bester!“

Er verläßt den Raum. Im Hintergrund hört er, wie Schneider ihm hinterher ruft. „Das hat Folgen, Obermaat!“ Er begibt sich zum Deck, um das Schiff zu verlassen. Der Posten nickt.

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Mi 19. Aug 2020, 20:29
von Tom Durin
Leicht angesäuert geht Durin an den Zerstörern vorbei, Z-16 liegt am Ende der Reihe. Langsam nähert er sich seinem alten Schiff und denkt dabei an die Sachen, die er dort erlebt hat...

Er geht auf den Wachtposten zu. „Halt, wer da?“ Durin grinst „Na, Hauptgefreiter Karian, kennen Sie mich noch?„Moment – Kommandant Durin, sind Sie das?„Erraten!“Sind Sie etwa wieder mit uns unterwegs?„Sozusagen. Hier mein Marschbefehl“ Der Posten liest den Befehl. „Na dann herzlichen Glückwunsch zur Beförderung! Sie können durchgehen, Sie kennen sich ja aus.“ „eine Bitte noch, lassen Sie Kapitänleutnant Kramwinkel ausrichten, der neue Flotillenchef wolle ihn im Besprechungsraum treffen.“ „Gern!“

Durin geht durch das Schiff, grüßt die entgegenkommenden Männer, die stellenweise ziemlich verwundert gucken.

Im Besprechungsraum nimmt er Platz und versucht, sich zu entspannen. Ist ja fast, als käme ich nach Hause, nur ohne Vatterns Tyrannei!, denkt er sich.

Nach wenigen Minuten geht die Tür auf und der 1. Offizier Kramwinkel betritt den Raum. Drin steht auf. „Mein lieber Durin! Daß Sie sich wieder hierhertrauen? Lassen Sie sich ansehen!“

„Ihnen auch einen schönen guten Tag, Erster! Wie geht’s meinem Lieblings-Zerstörer und seiner Crew?“


„Uns – na ja, man hat, um ehrlich zu sein, Sie schon ein wenig vermißt...Sie müssen mir gleich mal erklären, was da vorgefallen ist, wenn ich das wissen darf!“


„Kein Problem, gern!

„Und befördert worden isser auch noch! Obermaat...bei der Geschwindigkeit muß sich ja das OKM bald Gedanken über den Großadmiral-Posten machen! Glückwunsch!!“


„Danke, aber bis zum Großadmiral werde ich es wohl vor Ostern doch nicht ganz schaffen!“ Beide grinsen.

„Jetzt sind Sie also unser Flotillenchef?“ „Nur für kurze Zeit, dann geht’s weiter.“ „Wohin?“ „Auf ein dickeres Schiff, was bald hier einlaufen soll, als I AO. Ich will ja schließlich noch was lernen, bevor ich die Flotte übernehme.“

„Klingt vernünftig!“

„Aber sagen Sie mal, was ist denn der Korvettenkapitän Schneider für´n Vogel?? Wenn sie wüßten, welchen Empfang ich bekommen habe!“

Kramwinkel grinst. „Das kann ich mir vorstellen. Zum einen ist er selbst total scharf auf den Posten, und zwar permanent, und da kommen Sie ihm gerade recht – und zum zweiten...raten Sie mal, wer sein Schwager ist!“

„Keine Ahnung. Kenne ich den?“

„Nur zu gut!“

„Irgendein Admiral?“

„Ne, Ihr ganz besonderer Freund...“

„Ich versteh nur Bahnhof!“

„Maat Vollberg!“

„Sie machen Witze!“

„Leider nicht, die beiden haben´s ganz dick miteinander. Als wir hörten, daß Sie zu uns kommen, sagte Schneider wörtlich: Dem werden wir das schon verleiden, auf den Empfang kann er sich freuen. Als Ranghöchster im Raum konnte er sich das erlauben.“

„Vollberg ist doch auf einem Minensucher, oder?“


„Ich glaube schon, aber Schneider ist genauso ein Typ wie der. Da haben sich zwei gefunden!“

„Na ja, damit werde ich schon fertig.“ Tom erzählt kurz den Vorfall auf ZH-1. „Genau sowas habe ich mir gedacht! Sie haben aber gut reagiert!“

„Na ja, wie auch immer! Sie kommandieren Z-16 und ich führe die Flotille von hier aus.“


„Prima, dann können Sie ja Ihre alte Kabine beziehen!“

„Dann rufen Sie mir bitte die Kommandanten und Stabsoffiziere für 1500 Uhr zusammen, dann stelle ich mich vor. Solange richte ich mich hier ein!“

„Alles klar, Kommandant. Bleiben wir dabei?“


„Nur, wenn ich Sie weiterhin Erster nennen darf!“

Die Männer verlassen den Raum und Tom geht in seine alte Kabine, wo er sich kurz einrichtet. Danach bereitet er eine kurze Rede vor.

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Mi 19. Aug 2020, 20:40
von Tom Durin
Die Kommandanten und Stabsoffiziere der Flottille sind angetreten.

Durin stellt sich ihnen gegenüber.

„Männer, ich will nicht viele Worte verlieren. Ich bin Obermaat Durin, Ihr neuer Flotillenbefehlshaber! Allerdings nicht für lange Zeit, aber darum geht es nicht. Es kann sein, daß ich bald zu einem neuen Kommando abberufen werde. So lange jedoch werde ich diese Flottille befehligen. Ich erwarte von Ihnen, daß Sie Ihre Einheiten professionell und motiviert führen, so daß wir gemeinsam einen effektiven und schlagkräftigen Kampfverband bilden. Gemeinsam werden wir dem Gegner schon zeigen, wo Bartel den Most holt.

Kapitänleutnant Schwarze, Sie sind ab sofort mir als Adjutant zugeteilt, ich erwarte, daß Sie heute noch Ihr Quartier auf Z-16 beziehen.

Wenn keine Fragen sind, dann können Sie wegtreten, stellen Sie sich darauf ein, daß wir kurzfristig auslaufen könnten!“


Korvettenkapitän Schneider ballt die Fäuste, sagt aber nichts, als er mit den anderen Offizieren das Schiff verläßt.

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Do 20. Aug 2020, 10:16
von Tom Durin
Nachdem Durin sich in seiner Kabine eingerichtet hat und seinen alten Burschen angefordert hat, bespricht er mit Schwarze und Kramwinkel den aktuellen Status der Flottille.

Er ordnet an, daß im Bedarfsfalle in 3 h Auslaufbereitschaft gegeben sein muß und läßt das an die Einheiten weitergeben.

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Di 1. Sep 2020, 15:37
von Tom Durin
Im Lichte der Morgendämmerung läuft der Verband in den Hafen von Brest ein.

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Di 1. Sep 2020, 16:18
von Tom Durin
Nach dem Einlaufen gibt Durin die Anweisung an die Kommandanten, sich um 10.00 Uhr Ortszeit auf Z-16 zur Nachbesprechung des Einsatzes zu versammeln.

Er wendet sich an seinen Adjutanten: "Schwarze, bitte bereiten Sie das Treffen vor und fragen Sie bei den Einheiten die Kennzahlen ab!"

"Jawohl, Herr Kommandant!"

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: So 13. Sep 2020, 17:46
von Tom Durin
Durin begibt sich mit 2 Wachsoldaten zur Kabine von KK Schneider. Die Tür wird von der Wache geöffnet. Schneider sitzt auf seinem Bett und liest. Mißmutig blickt er auf. "Was gibt´s?"

Durin antwortet: "Korvettenkapitän Schneider, auf Anweisung des OKM werden wir Sie jetzt zum Hafenkommando überstellen. Über Ihre weitere Verwendung oder eine eventuelle Gerichtsverhandlung wird dort entschieden."

"Das haben Sie ja fein eingefädelt, Obermaat, ich hoffe Sie sind stolz auf sich und feiern das Ganze mit ein paar Gläsern Schnaps im Dienst. Ist ja nichts ungewöhnliches bei Ihnen."

Durin denkt sich *bloß nicht provozieren lassen* und antwortet: "Sie haben 2 Minuten, Ihre Sachen zu packen! Zeit läuft!"

Zu den Wachsoldaten: "Bringen Sie ihn zur Hafenkommandatur, die Herrschaften dort wissen Bescheid. Notfalls mit Gewalt, wenn er sich weigert. Meine Befehle haben Vorrang vor seinen, auch wenn er höherrangig ist. Klar?"

"Klar, Herr FLottillenkommandant" antwortet ein Wachsoldat.

Als Durin den Raum verläßt, ruft Schneider ihm hinterher "Sie haben sich ja hervorragend eingeführt! Machen Sie nur so weiter! Die ganze Flottille lacht ja über sie!"

Durin reagiert nicht und denkt sich sein Teil, dann begibt er sich zu seinem Adjutanten, um weitere Dinge zu besprechen.

Schneider wird von Bord geführt, er scheint mit den Wachsoldaten zu diskutieren, die jedoch scheinen unbeeinrduckt.

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Fr 18. Sep 2020, 11:09
von Holger Berthold
Im Kriegshafen Brest ist man auf die Ankunft der Roon vorbereitet. Das Trockendock wird entsprechend freigehalten und auch genügend Schlepper um die Roon in das Trockendock zu überführen um den Schaden genau zu bestimmen um zu entscheiden was mit der Roon passiert. Denn es wurde der Hafenkommandantur der bisherige Schadensstand der Roon gemeldet, welcher sich gar nicht gut anhört.

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Di 22. Sep 2020, 16:50
von Tom Durin
Aus dem Nebel des Atlantik schälen sich die Silouhetten einiger Schiffe, Zerstörer, ein Flugzeugträger und ein größeres Kampfschiff, welches im Schlepp liegt.

Als die Einheiten in den Kriegshafen einlaufen, werden sie von den Besatzungen der 4.ZF beobachtet. Auf der Brücke von Z-16, wo Durin gerade mit Kramwinkel und Schwarze ein paar Sachen durchspricht, sieht man ebenfalls die einlaufenden Schiffe.

Als Durin die "Graf Zeppelin" erblickt, denkt er unwillkürlich *ganz schönes Monster* und kann sich kaum von dem Anblick lösen. Die Stimme Kramwinkels reißt ihn aus seinen Gedanken "Ach du Kacke, was ist denn mit dem Pott passiert?" Durin sieht, was Kramwinkel meint. Die "Roon", oder was davon übrig ist, wird in den Hafen geschleppt. Ihm entfährt ein leises "Scheiße..."

Er nimmt die beiden Herren beiseite: "Meine Herren, das bleibt jetzt unter uns! Auf diesen Kasten, die "Roon", sollte ich eigentlich als nächstes kommandiert werden, als 1 AO. Wie das so aussieht, melde ich Zweifel an, daß sich das in der nächsten Zeit abzeichnet. Deswegen, fürchte ich, werden Sie noch ein paar Tage länger mit mir das Vergnügen haben!"

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Mo 28. Sep 2020, 18:40
von von Trotha
Nach einer sehr langen fahrt mit der bahn kommt der Hauptgefreite am Morgen etwas zerknittert in Brest an. Die Stadt lebt vom Meer, das konnte man sofort nach dem Verlassen des Zuges riechen. Am Bahnsteig sprechen ihn uwei Kettenhunde an und wollen sein Soldbuch und die Marschbefehle sehen. Als wenn einer türmen will und nach Brest fährt, denkt sich der HG. Mit seinen Papieren ist alles in Ordnung. Er erfragt bei den Beiden auch gleich den Weg zur Kriegshafen Wachstube. Die 4 Kilometer legt der Soldat zu Fuß zurück und so kommt er mit dem Seesack auf der Schulter vor der Wachstube an. Er legt den Seesack ab, richtet seine Uniform und betritt nach Aufforderung die Wachstube

Hauptgefreitervon Trotha Marine grüßt....
melde mich wie befohlen, hier sind meine Marschpapiere. ich wurde zur 4.ZF abkommandiert.

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Mo 28. Sep 2020, 18:43
von Tom Durin
Der Wachhabende nimmt die Papiere, tippt kurz an seine Mütze und sagt: "Warten Sie hier, Hauptgefreiter!"

Er verschwindet in der Wachstube. Minuten vergehen.

Schließlich kommt er mit 2 Männern heraus. "Es tut mir Leid, Herr Hauptgefreiter, aber wir müssen Sie durchsuchen. Ist Vorschrift, wir haben hier Probleme mit der Résistance."

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Mo 28. Sep 2020, 19:00
von Holger Berthold
Auch der deutsche Hafenkommandant, welcher von dem "Unglück" der Roon schon erfahren hatte sieht den Pott mit Schleppern in den Hafen gezogen werden. Das merkt auch Holger Berthold, der das Einlaufen der Roon von der Brücke aus überwacht. Auch die erschrockenen Blicke auf einem der Zerstörer, die im Hafen liegen bleiben ihm nicht verborgen. Holger denkt sich: "Das muss dieser Durin sein, der als 1 AO anheuern wollte. Ich werde wenn alles soweit erledigt ist zu ihm rübergehen und mich mal mit ihm unterhalten."

Zu einem Wachposten gewandt fragt Holger: "Welcher Zerstörer war denn das, wo die so erschrocken geschaut haben?"

Der Wachposten antwortet: "Das war Z-16 Herr Kommandant."

Holger Berthold antwortet: "Vielen Dank, Seemann."

Danach widemet er sich wieder dem Einlaufen und dem Anlegen. Nachdem das Schiff oder was davon übrig ist, an der Kaimauer festgemacht wurde, werden mit dem Hafen schnell die Vorbereitungen für eine Entladung aller Betriebsstoffe sowie Vorräte, Munition usw. vorgenommen.

Als erstes werden aus der noch schwimmfähig gehaltenen Roon zuerst die Verwundeten vom Schiff geholt (leicht, mittelschwer und schwerverwundete), um in den umliegenden Krankenhäusern etc. versorgt zu werden. Die leicht Verwundeten, welche arbeiten können werden dann wieder dem Kommandenten der Roon als "arbeitsfähig" zugewiesen, damit die Entladungen schneller vonstatten gehen können.

Als zweites werden gleich darauf die bergbaren Leichen von Bord gebracht. Alle noch arbeitsfähigen Besatzungsmitglieder helfen zuerst die verwundeten Soldaten sowie die Leichen von Bord zu bringen.

Als drittes werden die Inhalte der Kabinen / Kajüten ausgeräumt, da man sich sicher ist, die Roon für lange Zeit oder schlimmstenfalls für immer nicht mehr zu sehen. Auch die ganzen anderen wichtigen Utensilien (KTB, Funkmeldungen, sonstige wichtige Schiffsutensilien) werden in diesem Zusammenhang von Bord gebracht und den entsprechenden Stellen übergeben.

Last but not least werden die schweren Sachen incl. Munition von der Roon entladen und auch die Betriebsstoffe abgepummt. Dabei wechseln sich der Kapitän, der 1 WO sowie Maat Brandi bei der Überwachung ab.

Die Roon wird dabei immer schwimmfähig gehalten und nachdem diese immer leichter wird, ist diese auch wesentlich leichter an der Wasseroberfläche zu halten. Um dies zu gewährleisten wird die Roon im Accord geleichtert, d. h. bei Tag und bei Nacht. Holger ist sehr froh, dass dies nach 5 Tagen Plackerei abgeschlossen ist, denn einige Stellen waren ziemlich schwer zugänglich.

Danach wird die Roon schnellstmöglich ins Trockendock für eine genaue Schadensanalyse gebracht. Alle sind gespannt, was bei der Begutachtung rauskommt. Doch zuerst muss sich der Korvettenkapitän beim Hafenkommandanten melden, um den Schadenssachverhalt zu klären.

Korvettenkapitän Holger Berthold betritt schwern Herzens das Gebäude des Hafenkommandanten und wird von dem Sekretär sofort durchgewunken. Auch sollte er alleine kommen, da der 1. Offizier und der Kapitän seperat zu diesem Sachverhalt befragt werden. Normalerweise wird so etwas nicht gemacht, aber bei so einem Schaden an einem neuen oder anderem schwerem Kriegsschiff mit solchen Schäden ist dies schon ziemlich merkwürdig. Als er das Büro betritt macht Fregattenkapitän Holger Berthold Meldung:


Fregattenkapitän Holger Berthold meldet sich zum Rapport. Marine grüßt....

Ah Fregattenkapitän Berthold, ich grüße Sie. Na was haben Sie denn mit dem neuesten Pott unserer Marine angestellt? Ich dachte, ich hätte Sie dafür ausgebildet, dass so etwas nicht passiert. Als U-Boot Kommandant sind sie ja als Ass bekannt und haben mit ihren beiden Kameraden Korvettenkapitän Michael Schulz sowie Korvettenkapitän Hans Fuchs die Operationen im Mittelmeer sowie einen Spezialeinsatz im Norden überlebt. Ich hatte sie für dieses schöne Schiffchen hier empfohlen, als ich gefragt wurde, wer denn dafür geeignet wäre, da Sie ja auch Oberflächenschiffe kommandieren können.

Holger ist fassungslos als er die Stimme erkennt, es ist sein alter Ausbilder Kommodore Winkelmann. Bevor Holger überhaupt antworten kann sagt Kommodore Winkelmann:

Auf den ersten Blick schon habe ich gesehen, dass die Maschinenanlage komplett hinüber ist. Das hätte ihr Todesurteil sein können, Berthold. Ich habe ihnen doch immer gesagt, geben sie ihrem Feind nie ihre Archillesverse Preis. Auch wenn Sie sich daran gehalten haben, der Pott ist ziemlich kaputtgeschossen. Ich will nicht zu streng mit ihnen sein, aber ich muss ehrlich sagen, dass es für mein geschultes Auge nicht gut für die Roon aussieht.

Dann bietet er dem Fregattenkapitän einen Stuhl und was zu trinken an, denn diese Unterredung wird wohl etwas länger andauern. Dann fährt Kommodore Winkelmann fort:

Ich muss mich leider an die Vorschriften halten und Sie und ihren 1. Offizier in diesem Falle getrennt vernehmen. Vor allem da sich die neueste Technologie an Bord der Roon befand. Also erzählen Sie mal, was ist denn vorgefallen.

Der Fregattenkapitän nimmt den Stuhl und das Getränk gerne an und erklärt seinem ehemaligen Ausbilder für Überwasserschiffe Kommodore Winkelmann, derzeit Hafenkommandant von Brest, die ganze Geschichte:

Kommodore Winkelmann, ich möchte auch ganz ehrlich zu ihnen sein. Wir hatten erfahren, dass ein feindlicher Nachschubkonvoi in Richtung Afrika unterwegs war, um die feindlichen Streitkräfte dort zu versorgen, da ihnen von unseren Heeres- und Luftwaffentruppen kräftig eingeheizt wurde. Die U-Boote meiner beiden Kameraden sowie die Prinz Eugen, die Bismark und die Graf Zeppelin waren die ersten Einheiten die zuschlugen und dem Konvoi sowie dem Begleitschutz empfindliche Verluste beifügten.

Ja, das weis ich schon längst, aber erzählen Sie weiter, Berthold.

Da wir eh schon auf dem Weg nach Brest zur Neuversorgung waren ließen Ich und mein 1 WO einen Abfangkurs errechnen. Maat Brandi konnte uns auch ziemlich schnell einen entsprechenen Kurs ermitteln. Wir waren noch nicht lange unterwegs als wir in einem tief hängenden Wolkengebiet 8 Schiffe ausmachten. Ich ließ daraufhin die Geschütze und Schnellfeuergeschütze besetzten um nicht von feindlichen Schiffen überrascht zu werden. Diese stellten sich jedoch als 8 feindliche Frachter heraus, welche ich zu versenken gedachte. Ungewöhnlich war auch, dass sie keinen Begleitschutz hatten. Doch mein 1 WO und Maat Brandi meinten, es könnte sich lohnen diese Frachter als Prise zu nehmen. Nach anfänglichen Bedenken stimmte ich zu und ließ Prisenkommandos übersetzen, was sich hoffentlich nicht als Fehler herausstellen soll.

Kurz nachdem die Prisenbesatzungen an Bord der Frachter waren und wir schon wieder auf dem Weg nach Brest kamen feindliche Kriegsschiffe auf uns zu. Wie Sie aus dem KTB entnehmen können waren es das Schlachtschiff Prinz of Wales, die schweren Kreuzer Sussex und Devonshire sowie 8 Zerstörer. Da es kein zurück für unsere Prisenbesatzungen mehr gab mussten wir beidrehen und uns mit der Roon in den Weg stellen. Die erste Salve aus den 28-cm-Geschützen war als Warnschuss für die feindlichen Kriegsschiffe gedacht, dass Sie nicht näher kommen sollten. Wir hielten mit den 28-cm-Geschützen zuerst nicht direkt auf die feindlichen Kriegsschiffe, sondern vor ihren Bug. Doch daraufhin eröffnete die Prinz of Wales das Feuer direkt auf uns und wir waren gezwungen uns mit allen Mitteln zur Wehr zu setzen. Wir erhielten auch schon unseren ersten Nahtreffer, der bedenklich, aber meiner Ansicht noch nicht gravierend war.

Da nun ein Kampf unausweichlich war bekämpften wir zuerst die feindlichen Schiffe mit unseren 28 cm-Geschützen und als wir in Reichweite waren auch mit unseren 12,8 cm-Geschützen.

Da die Torpedobomber und Sturzkampfflugzeuge sich auf die Prince of Wales konzentrieten, nahmen wir uns die schweren Kreuzer vor. Diese konnten wir ebenfalls ziemlich stark beschädigen, was ich im KTB vermerkt habe. Die Treffer waren bei dem einen größtenteils Mittschiffs, bei dem anderen aber auch im Heck. Der schwere Kreuzer mit dem Hecktreffer verlor auch ziemlich schnell an Fahrt, so dass dieser ebenfalls nicht weit kam. Der zweite Kreuzer stellte sein Feuer ein und schoss noch ein paar Torpedos auf uns ab, wovon einer aber nur die Steuerbordpanzerung traf.


Man hört vom Hafenkommandanten nur ein hmmmmm.... , während er die Stichproben aus den KTB´s mit der Aussage des Korvettenkapitäns verglich. Dann gab er Holger Berthold mit einer Handbewegung die Aufforderung weiterzuerzählen.

Danach konnten wir noch 4 feindliche Zerstörer versenken, die Jagd auf die Prisenfrachter machten, bevor uns ein Schuss aus der Prince of Wales an der schon beschädigten Stelle an Backbord mit einem Geschoss im Maschinenraum traf. Obwohl wir uns schon absetzen und Nebel legten, sowie die beschädigte Backbordseite nicht als Ziel hergaben traf uns dieser eine Salvenschuss vom Schlachtschiff voll ins Mark. Selbst auf der Brücke war der Einschlag deutlich zu spüren. Danach lief die Prince of Wales ebenfallls ab um ihren Kameraden zu helfen. Das ist das Letzte was wir sahen. Mit der letzten Maschinenkraft was die Propeller hergaben konnten wir uns und die Roon noch außer Reichweite des Feindes bringen. Danach ließen wir uns von 2 Zerstörern der Graf-Zeppelin-Eskorte hierherschleppen.

Anfügen möchte ich noch, dass ich versuchte den Kampf zu vermeiden, doch es blieb uns keine andere Wahl. So oder so hätten wir kämpfen müssen und ich sagte noch wortwörtlich: "Ich lasse mir mein Schiff doch nicht unter dem Hintern wegschießen", als wir den Feind auf uns zurollen sahen und die Prince of Wales uns ins Visier nahm.


Kommodore Winkelmann hört sich die Ausführungen des Fregattenkapitäns an und sagt dann:

Ja, das steht auch so in ihrem KTB. Haben Sie noch etwas hinzuzufügen oder zu korregieren?

Nein Herr Kommodore.

Wenn dem so ist Berthold, ist die ihre Befragung zur Aufklärung dieses Schadenssachverhaltes erstmal beendet. Falls sich noch was ergibt, lasse ich nach ihnen schicken. Ich weiß ja wo ich Sie finden kann.

Ach und gehen sie mal rüber zu Z-14, da ist jemand der Sie gerne kennenlernen möchte. Wäre ihr 2 WO und AO an Bord der Roon geworden. Auf diese Ehre wird er wohl vorerst verzichten müssen, bis wir ein neues Schiff haben bzw. ein älteres, das wir hierfür hernehmen können.

Zudem wird die Marine und die Werft schauen was machbar ist, aber hegen Sie nicht allzuviele Hoffnungen, dass die Roon wieder auslaufen wird. Aber dazu müssen wir alle erstmal die gesamte Schadensbegutachtung im Trockendock ab abwarten.


Damit ist Korvettenkapitän Holger Berthold entlassen und geht zu Z-14 um sich die Zerstörer im Hafen mal anzuschauen, denn er war lange nicht mehr auf einem solchen Schiff. In der Zwischenzeit ist die Roon ins Trockendock verfrachtet worden und die komplette Schadensbegutachtung wird aufgenommen.

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Mo 28. Sep 2020, 19:28
von von Trotha
Tom Durin hat geschrieben:Der Wachhabende nimmt die Papiere, tippt kurz an seine Mütze und sagt: "Warten Sie hier, Hauptgefreiter!"

Er verschwindet in der Wachstube. Minuten vergehen.

Schließlich kommt er mit 2 Männern heraus. "Es tut mir Leid, Herr Hauptgefreiter, aber wir müssen Sie durchsuchen. Ist Vorschrift, wir haben hier Probleme mit der Résistance."


Der Hauptgefreite schaut etwas skeptisch,als die beiden Männer anfangen seine Sachen zu durchsuchen

Können Sie sich ausweisen? Wer weiß, vielleicht sind Sie ja vom Widerstand!

Der Hauptgefreite nimmt seinen Seesack wieder an sich

Re: Kriegshafen Brest

BeitragVerfasst: Mo 28. Sep 2020, 19:58
von Tom Durin
"Sie warten bitte hier, wir haben schon bei den Zerstörern angerufen, bald wird Sie jemand abholen!"

Nach einigen Minuten kommen 2 Männer zum Wachbüro. Sie treten ein, kurze Zeit später gehen sie auf von Trotha zu.

Marine grüßt....

"Hauptgefreiter von Trotha? Ich bin Fähnrich Bliss, das ist Obermaat Becker. Wir bringen Sie zu Z-16, dort werden Sie schon erwartet."