Beitrag Mo 25. Mai 2015, 14:51

Plastmodellbau: Vorwort

Schon von klein auf hatte mich der Plastmodellbau fasziniert. Aus einer Schachtel mit vielen grauen Einzelteilen ein ansehnliches Modell zu basteln war spannend und eine Herausforderung zugleich. Leider ist es so wie immer Leben, man macht vieles nach gut dünken und dann bleiben Fehler nicht aus. Man sollte sich z.B. für ein ansehnliches Modell viel Zeit nehmen und nicht nur „Husch Husch“ alles zusammenpappen. Der Weg ist das Ziel!

Die eine Kunst ist es, das Modell nach dem beigefügten Bauplan zusammen zu leimen und dabei geometrische und oberflächentechnische Sauberkeit zu beachten. Hilfreich ist es auch, mit entsprechender Fachliteratur vom Originalmodell Großaufnahmen zu bekommen, um noch extra Details hinzufügen zu können. So gut die heutige Spritzgusstechnik auch ist, irgendwo sind den Miniaturbauteilen Grenzen gesetzt. Ergänzende Details lassen sich dann meistens mit sogenannten Ätzteilen, also aus Metall geätzte, hauchdünne Metallteile hinzufügen, um den Gesamteindruck noch zu verbessern.

Die andere Kunst nach dem eigentlichen montieren ist es, mittels Lackierung das natürliche Aussehen des Modells darzustellen. Beginnen tut man meistens mit einem Pinsel, das „Nonplusultra“ ist aber ein Airbrush. Nur mit einem hauchdünnen Farbauftrag lassen sich die Oberflächendetails erhalten und Farbschattierungen oder Farbverläufe ohne sichtbare Ränder darstellen. Nach dem eigentlichen Farbenauftrag werden dann noch Alterungs-, Witterungs- oder Gebrauchsspuren angebracht. Hierfür bietet der Zubehörmarkt eine reichhaltige Auswahl. Angefangen von Rost- bis hin zu Schlammeffektfarben reicht das Angebot.

Hier mal ein Beispiel von meinem letzten Projekt, ein vor etwa 14 Jahren gebastelter Elefant im Maßstab 1:35. Der Bausatz stammte von Italeri und wurde mit Ätzteilen, einem Metallrohr, Weißmetallketten, aus Litze gedrehten Abschleppketten und einem Zimmeritüberzug an den Seiten aufgewertet. Nach der Färbung mit Sandgelb und einem grünen Tarnmuster wurde noch mit rost- und erdbraunen Kreidepartikeln gealtert.





Zu der „Standardausrüstung“ beim Basteln gehören natürlich auch folgende Dinge: Scharfe Schere oder Seitenschneider, Pinzette für Kleinteile, Kunststoffkleber für Plastteile, Sekundenkleber für alle anderen Materialien, Feilen in möglichst unterschiedlicher Größe und Form, Schleifpapier, Spachtelmasse zum verschließen von unschönen Löchern oder Ritzen sowie ein Airbrush und natürlich die Farben. Üblich sind heutzutage entweder Emailfarbe, Acryl- oder Wasserfarben. Auf lange Sicht und bei intensivem Modellbau lohnt sich für den Betrieb des Airbrush ein Kompressor. Ansonsten tun es auch kleine Druckluftflaschen, wie sie von Revell angeboten werden.

Vielleicht kann ich ja den einen oder anderen dazu ermuntern, mal wieder einen versteckt liegenden Baukasten hervor zu nehmen und wieder mit dem Basteln anzufangen. Demnächst werde ich mich mal an ein neues Projekt wagen, irgendwie juckt es mir schon seit einiger Zeit in den Fingern…