Beitrag Sa 23. Nov 2019, 14:25

Panzerkampfwagen I Ausf. B und seine Unterarten

Panzerkampfwagen I Ausführung B (PzKpfw I Ausf. B) / Sd.Kfz.101





Nachdem beim Panzer I A Mängel wie die Untermotorisierung, das schlechte Fahrwerk oder der Platzmangel auftraten, war ein Umdenken bzw. eine Weiterentwicklung des Panzer I A notwendig geworden. Die Weiterentwicklung war dann der Panzerkampwagen I Ausf. B. Um die Leistung zu erhöhen, wurde hier (statt einem 57 PS-Motor) ein 100 PS-Motor eingebaut. Genauer gesagt, ein wassergekühlter, 100 PS-Sechszylinder-Maybach NL 38 Motor. Dadurch wurde das Gewicht von 5 t auf 6 t erhöht. Durch den neuen Motor wurde die Geschwindigkeit von 37 km/h auf 40 km/h erhöht. Durch vergrößerte Treibstofftanks, welche nicht mehr an den Seiten, sondern vorne und hinter dem Motor angebracht wurden, erhöhte sich die Fahrstecke von 145 km auf 165 km. Der Treibstoffvorrat erhöhte sich von 144 l auf 146 l.

Da hier nun ein größerer und stärkerer Motor eingebaut wurde waren auch Veränderungen an der Wanne nötig. Der Panzer wurde verlängert und war nun 4,42 m lang (+40 cm), die Breite blieb mit 2,06 m jedoch gleich, ebenso wie die Höhe von 1,72 m. Da das Fahrzeug verlängert wurde musste auch das Fahrwerk angepasst werden. Nunmehr gab es auf beiden Seiten ein Treibrad vorne, 5 Laufrollen (vorher 4) ein Leitrad hinten und 4 Stützrollen (vorher 3). Das Leitrad hinten war jetzt auch nicht am Boden, wie bei der Version A, sondern sie waren in separaten Kästen am Heck an Kurbelarmen angebracht. Diese waren leicht hochgezogen und berührten nun nicht mehr den Boden. Trotz des erhöhten Gewichtes und der Verlängerung der Wanne konnte, neben der Verbesserung der Höchstgeschwindigkeit, eine Verbesserung des Leistungsgewichtes erzielt werden.

Sonst gab es vorerst keine weiteren großen Änderungen in der Technik zur Version A. Auch blieb der Platz gering und die Besatzungsstärke änderte sich nicht, es blieb bei einer zwei Mann Besatzung. Insgesamt wurden 900 (die Zahlen schwanken je nach Quelle von 500 bis 1.000 Stück) Panzer I B ausgeliefert, der Großteil dieser Fahrzeuge kam von der Firma Henschel. Gebaut wurden die Fahrzeuge von 1936 bis 1938.

Nachdem die ersten Panzer I A und auch einige Varianten B in Spanien kämpften, verlegten 1938 einige Panzer I an die Grenze nach Österreich, um dort kampflos beim Anschluss Österreichs dabei zu sein. Einige Fahrzeuge mussten 600 km Strecke zurücklegen, wobei manche pannenbedingt liegen blieben. Aus diesem Grund wurde eine Debatte begonnen zur Neuausrichtung der Reparatur- und Bergungsdienste.

Mit dem Feldzug in Frankreich stelle man jedoch fest, dass der Panzer I, sei es die Version A oder B, den Anforderungen nicht mehr entsprach und somit wurde dieser Panzer nach und nach aus der Truppe herausgezogen und wurde nunmehr zu Ausbildungszwecken benutzt. Mit dem Einmarsch in Russland, der „Operation Barbarossa“ am 22. Juni 1941, waren nur noch 152 Kampfpanzer I Ausf. A und B im Dienst bei den Fronttruppen, wohl gemerkt, die Kampfpanzer. Der Panzer I B diente jedoch für viele Varianten als Basis, wie dem „Bison I“ oder dem Kommandopanzer I. Aber auch das Kettenlaufwerk wurde z. B. beim Opel Blitz „Maultier“ verwendet.


Ladungsleger auf PzKpfw I Ausf. B

Hindernisse im Angriff sind für jede Armee eine Gefahr. Für Panzer, die sich im Angriff befinden, auf ein Hindernis stoßen und dann erst auf die Pioniere oder Infanterie warten müssen, die vielleicht noch weit hinter der Angriffstruppe sind, sind Hindernisse noch fataler. Aus diesem Grund wurde von der Firma Talbot in Aachen ein System entwickelt, um Sprengladungen von einem Panzer I B aus abzulegen und zu sprengen, ohne den Panzerschutz zu verlassen und sich in Gefahr zu begeben.

Über dem Motorraum wurde eine Gleitschiene angebracht. Darauf ruhte eine kastenförmige Sprengladung. An ein Hindernis, wie z. B. eine Panzersperre, fuhr der Panzer dann rückwärts heran und legte die Sprengladung hinter dem Panzer ab. Dies alles konnte aus dem Innenraum bedient und durchgeführt werden. Damit die Sprengladung nicht neben dem Panzer hochging und somit der Panzer verloren war, erlaubten die Zeitzünder dem Panzer, nach dem ablegen in eine sichere Entfernung zu gelangen.

Diese Methode, eine einfache Schiene, die einen Sprengsatz hinter dem Panzer ablegte, erschien der Firma Talbot und der Wehrmacht jedoch als viel zu primitiv. Daraufhin entwickelte Talbot ein neues Prinzip mit Hilfe eines ausziehbaren und schwenkbaren Armes. Dieser war zwischen 2 m und 2,75 m lang und konnte abgeklappt auf dem Motorblock transportiert werden. Mithilfe dieses Armes konnte die Sprengladung nun auch nach vorne hin abgelegt werden.

Trotz dieser an sich cleveren Idee wurden nur wenige Versuchsmuster dieses Panzerkampfwagen I Ausf. B „Ladungsleger“ gebaut.



PzKpfw I Ausf. B mit Wurfrahmen 40, „Stuka zu Fuß“

Während des Feldzuges gegen die Sowjetunion im Jahre 1941 (Operation Barbarossa) war der Panzer I B schon völlig veraltet. Das die Fahrzeuge dennoch im Dienst blieben war nur den Änderungen und Modifizierungen in der Bewaffnung zu verdanken. Um nun die Feuerkraft der beiden schwachen 7,92 mm MG 34 zu erhöhen, wurden auch im Feld durch die Instandsetzungszüge und Pioniereinheiten Modifizierungen durchgeführt.

Eine davon war die Montage von zwei Wurfrahmen 40 für zwei 28 cm oder 32 cm Raketen. Diese waren an einer Rahmenkonstruktion auf dem Motorblock befestigt und ragten an den Seiten des Panzers heraus. Mit diesen Raketen konnte man Hindernisse entfernen, die Pioniere unterstützen, Bunker bekämpfen oder aber auch der Infanterie beim Vorstoß behilflich sein. Wie viele von diesen Fahrzeugen so umgebaut wurden, ist nicht bekannt, dass es diese Variante gab, ist allerdings auf Fotos bestätigt. Allerdings wurde, durch die beiden Wurfrahmen, die Breite des Fahrzeugs drastisch erhöht (auf 2,60 m), was das Vorankommen im Gelände deutlich erschwerte.

Gesichert ist, dass eines dieser Fahrzeuge vom Panzer-Pionier-Bataillon 79 der 4. Panzer-Division 1941 in Russland eingesetzt wurde.


Panzerjäger I, 4,7 cm PaK (t) auf PzKpfw I Ausf. B

Während des Polenfeldzuges wurden viele Panzer I durch kleine TKS Tanketten der Polen vernichtet. Die Notwendigkeit die Kampfkraft des Panzer I zu erhöhen lag auf der Hand. Mit den beiden MG 13 oder MG 34 konnte man gegen die feindlichen Panzer nicht viel ausrichten. Aufgrund der ersten inoffiziellen Versuche, die auf Basis des Panzer I A mit einer 3,7 Pak 36 durchgeführt wurden, zog man nun auch von offizieller Seite eine Aufrüstung mit einer Panzerabwehrkanone in Betracht.

Um dies zu erreichen wurde von der Firma Alkett in Berlin auf die Wanne des Panzer I B eine 4,7 cm PaK aus tschechischer Produktion montiert. Der Panzerjäger I wurde erschaffen und lief unter dem Namen „4,7 cm PaK (t) (Sfl) auf Panzerkampfwagen I, Ausführung B (Panzerjäger 1)“. 132 Fahrzeuge wurden von Alkett ab Mai 1940 gebaut und ausgeliefert. Allerdings nicht an Panzer-Divisionen oder Infanterie-Divisionen (Panzerjäger Sfl wurden offiziell erst ab 1942 an diese Divisionen übergeben), sondern an Heerestruppen. Hierbei spielt die LSSAH eine Ausnahme.

Die Firma Skoda fertigte ebenfalls 70 weitere Panzerjäger I, wobei es lediglich am Panzerschutz Unterschiede gab. War der Panzerschutz von Alkett noch fünfseitig, war der Panzerschutz der Firma Skoda siebenseitig, jedoch beide nach hinten und oben offen.


Hier der Panzerjäger I von Alkett in der russischen Steppe.


Der Panzerjäger musste teilweise umgebaut werden. Er hatte nun keinen Turm mehr und auch der feste Aufbau wurde teilweise entfernt. Stattdessen wurde die PaK aufgesetzt und rund um das Schild wurde eine Panzerung installiert, die frontal und an den Seiten 14,5 mm betrug. Nach hinten und oben war das Fahrzeug offen. Die Länge und Breite des Panzers waren identisch zum Panzer I B, lediglich die Höhe änderte sich auf 2,25 m. Drei Mann Besatzung fasste der Panzerjäger nun regulär, einen Fahrer, einen Kommandanten / Richtschützen und einen Ladeschützen. Das Seitensichtfeld betrug rechts wie links 10°bis -15° und von -8° bis +17,5° konnte die Kanone in der Höhe verstellt werden. Die Reichweite der Kanone betrug bis zu 6 km. Das Geschütz konnte auf 1 km eine Panzerung von bis zu 40 mm durschlagen. Insgesamt wurden 86 Schuss Munition mitgeführt. Das Gewicht wurde auf 6,4 t erhöht.

Während des Westfeldzuges kamen die ersten Fahrzeuge bei der 5. Heeres-Panzerjäger-Abteilung zum Einsatz. Für die kleine 4,7 cm PaK (t) entschied man sich, da diese in großen Stückzahlen verfügbar war. Die neue deutsche 5 cm PaK stand damals noch nicht bereit. Auch in Afrika (Panzerjäger-Abteilung 605) wurden 27 Panzerjäger I eingesetzt und schlugen sich sehr gut gegen die dort anrückenden Matildas, zwar nicht sehr häufig, doch einige Abschüsse wurden bestätigt (keines der Fahrzeuge überlebte den Afrikafeldzug). Bis Mai 1942, als die ersten 7,5 cm PaK 40 oder die russische 7,62 „Ratschbum“ in angemessener Stückzahl verfügbar waren, zog man die Panzerjäger I zurück. Zu der Zeit konnte die 4,7 cm PaK (t) nichts mehr gegen die T-34 oder KV-Panzer ausrichten. Einige wenige wurden nur noch als Ersatzfahrzeuge an der Front behalten. Die letzten Aufzeichnungen über Panzerjäger I an der russischen Front findet man für das Jahr 1943.

In einigen Quellen wird berichtet, dass ein oder zwei Panzerjäger, nach einer Beschädigung der Kanone, bzw. des Aufbaus, umgerüstet wurden. Leider gibt es davon keine Fotos (ich habe keine gefunden). Vermutlich kann man das als Feldumbau betrachten um die Kampfkraft des Fahrzeuges zu erhöhen und noch weiter nutzen zu können. Hierbei wurde die 4,7 cm PaK (t) entfernt und eine Deutsche 5 cm PaK 38 aufgesetzt. Dabei gab es keinen Schild wie beim normalen Panzerjäger I, sondern nur den kleinen Schild, welchen die Panzerabwehrkanone an sich schon mitbringt. Durch den Einbau der Kanone hatte sich die Feuerkraft schon ein bisschen gesteigert und das Fahrzeug konnte als gefährlich betrachtet werden.

Ein sehr seltener Umbau, den es vermutlich auch nur einmal gab, ist die Montage einer 7,5 cm PaK 40 auf das Fahrgestell eines Panzerjäger I. Diesen Umbau gab es nur einmal und es gibt davon auch nur ein Foto. Auf diesem ist der verlassene Panzerjäger I mit 7,5 cm PaK 40 bei den letzten Kämpfen in Berlin zu sehen. Der Umbau war vermutlich eine schnell zusammengebaute Notlösung um den einrückenden Russen noch irgendetwas entgegen setzten zu können.

Auch wenn die Panzerjäger I zu schwer für das Chassis waren, die Sichtbarkeit aus dem Fahrzeug schlecht und der Panzerschutz nach oben und hinten nicht vorhanden war, schlugen sich die ersten deutschen Panzerjäger in der Wehrmacht sehr gut in vielen Gefechten.


Sturmpanzer I, 15-cm-sIG 33 auf PzKpfw I Ausf. B, „Bison I“



Da die Wehrmacht vom Panzer I B noch viele Wannen zur Verfügung hatte, aber wusste, dass er nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen entsprach, fanden Überlegungen statt, was man mit den übrigen Panzer I anstellen solle. Im Winter 1939 wurde mit dem Umbau von 38 Fahrzeugen durch die Firma Alkett zum „Sturmpanzer I“ begonnen.

Der Umbau erwies sich, wie beim Panzerjäger I, als nicht allzu kompliziert. Man entfernte den Turm und die obere Wanne und setzte auf die gewonnene Fläche ein schweres Infanterie-Geschütz (sIG) 33. Dieses hatte ein Kaliber von 15 cm. Das Geschütz wurde komplett verlastet, die Räder kamen in spezielle Halterungen und wurden fixiert. Die Holme wurden ebenfalls an den Rädern und am Panzer befestigt, trotzdem blieb das Geschütz demontierbar. Ohne das Geschütz wieder abnehmen zu können hätte man keine Möglichkeit gehabt Reparaturen am Motor durchzuführen.

Um das Geschütz einigermaßen zu schützen wurde ein kastenförmiger Aufbau um das Geschütz herum gebaut. Dabei betrug die Panzerung vorne und an den Seiten 10 mm. Dadurch erhöhte sich jedoch das Fahrzeug auf 3,35 m und verlieh ihm somit eine sehr ungünstige Silhouette. Nach hinten und oben gab es, wie beim Panzerjäger I, keinen Panzerschutz, da die Besatzung sonst keinerlei Platz zum arbeiten gehabt hätte. Die Besatzung bei dem „Bison I“ genannten Sturmpanzer betrug 4 Mann (man beachte, der Panzer I war ursprünglich auf 2 Mann ausgelegt). Aufgrund der 4 Mann und dem schweren Geschütz kam das Fahrwerk mit 8,5 t an seine Leistungsgrenzen. Auf dem Fahrzeug selber wurden 3 (!) Schuss Munition mitgeführt, der Rest musste vom Tross in Halbkettenfahrzeugen oder auf LKW nachgeführt werden.

Trotzdem konnte der Panzer eine Geschwindigkeit von 35 km/h erreichen und 140 km zurücklegen. Auch im Westfeldzug bewährte sich der Sturmpanzer I. Ein großer Vorteil des Sturmpanzer I war, dass er nicht nur indirektes Feuer aufnehmen konnte, er konnte seine Kanone auch im direkten Richten einsetzen und mit dem 15 cm Kaliber so ziemlich jeden britischen und französischen Panzer zur damaligen Zeit vernichten. Auch Bunkeranlagen stellten durch das direkte Richten kein Problem dar. Kam es jedoch mit Infanterie zum Nahkampf, stellte dies den Bison I vor erhebliche Probleme. Der Fahrer hatte im direkten Kampf die meisten Probleme, da der einzige Ausstieg für ihn zwischen der Panzerung und dem Geschütz war. Hier musste er sich, vermutlich auch unter Panik, durchquetschen, während der Rest einfach abspringen konnte. Trotzdem war das Fahrzeug im Häuserkampf und bei der Infanterieunterstützung unverzichtbar. Das letzte Fahrzeug wurde 1943 in Russland außer Dienst gestellt (704. schwere Infanterie-Geschütz-Kompanie), da die Fahrzeuge mit dem russischen Boden nicht mehr zurechtkamen.


Panzerbefehlswagen I Ausf. B (Sd.Kfz.265)



Nach den erfolgreichen Tests eines Panzerbefehlswagens auf Basis des Panzer I A wurde die weitere Entwicklung eines Kommando- oder Befehlspanzers auf Basis des Panzer I B fortgeführt. Dies endete im sogenannten „kleinen Panzerbefehlswagen“, welcher von Daimler-Benz in Berlin-Marienfelde von 1936 bis 1937 hergestellt wurde. Insgesamt wurden auf Basis des Panzer I B 184 Fahrzeuge produziert und an die Truppe ausgegeben.

Ähnlich wie beim Befehlspanzer I auf Basis der A-Version wurde hier der Turm entfernt. Jedoch hat man vom Platzmangel gelernt und auf Basis des Panzer I B einen größeren, kastenförmigen Aufbau installiert. Die Höhe des Fahrzeuges änderte sich daraufhin auf 1,72 m bei den frühen Versionen und 2 m bei der späten Version. Die Frontplatte dieses Aufbaus bestand aus einem Stück Panzerblech und wurde nicht aus mehreren zusammengeschweißt. Dabei betrug die Panzerstärke an allen Seiten 14,5 mm. Dieser neue Aufbau wurde mit Schraubverbindungen an der Wanne befestigt. Bei der ersten Version (früh oder „1 kl. B“) dieses Befehlswagens gab es keine weiteren Aufbauten wie Antennen oder einer Kommandantenkuppel. Von diesen Varianten wurden 25 Fahrzeuge hergestellt. Bei der zweiten (mittel oder „2 kl. B“) Version gab es auf der rechten Seite, dort wo auch beim normalen Panzer I der Turm saß, eine kleine Kommandantenkuppel zur Beobachtung des Gefechtsfeldes. Von diesen Typen gab es 47 Fahrzeuge. In der dritten Version (spät oder „3 kl. B“) wurde diese Kommandantenkuppel nochmal ein wenig vergrößert und leicht gepanzert. Einige Fahrzeuge besaßen auch eine Rahmenantenne. Von dieser dritten Version wurden 112 Fahrzeuge hergestellt.

Das Gewicht der Fahrzeuge betrug bei der späten Variante 5,88 t, trotzdem erreichte das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h, allerdings auf der Straße. Im Gelände lag die Geschwindigkeit lediglich bei 12 bis 15 km/h. Der kleine Panzerbefehlswagen hatte eine Reichweite von 170 km auf der Straße und 115 km im Gelände.

Um in das Fahrzeug zu gelangen gab es an der linken Seite eine große, zweiflügelige Tür. Als Bewaffnung gab es nach vorne lediglich ein 7,92 mm MG 34 in einer Kugelblende. Wie schon beim Befehlspanzer I A bestand die Besatzung aus drei Mann, dem Fahrer, dem Funker und dem Kommandanten. Hierbei gab es im Innenraum aber mehr Platz für einen Kartentisch, weitere Halterungen für Befehle und Zubehör und ein zusätzliches Funkgerät zum Senden und Empfangen (FuG 6).

Diese Befehlspanzer vom Typ Panzer I B bewährten sich schon besser als die Variante auf Basis des Panzer I A und blieben auch bis 1942 im Dienst. 1940 und 1941 wurden die neuen Funklenkeinheiten mit den kleinen Panzerbefehlswagen ausgerüstet. Diese Einheiten hatten eine Kiste mit einer Funklenkausrüstung, welche hinter dem Aufbau angebracht war. Zusätzlich hatten die Fahrzeuge eine weitere Antenne auf dem Aufbau und ein Periskop im linken Lukendeckel der Kommandantenkuppel. Dieses Periskop stammte übrigens vom Panzerkampfwagen 38(t).

Das letzte Fahrzeug wurde noch 1943 eingesetzt, allerdings im Polizeibetrieb.


Sanitätspanzer auf PzKpfw I Ausf. B / Sd.Kfz.265

Wie schon beim Panzer I A gab es auch auf Basis des Panzer I B mehrere Sanitätspanzer. Die verbreitetste Variante war der Sanitätspanzer auf Basis des Sd.Kfz.265, des kleinen Panzerbefehlswagen. Bei diesem Panzer wurde das MG entfernt und eine Panzerplatte in die Kugelblende genietet. An den Seiten, auf der Front, am Heck und auf dem Dach wurden rote Kreuze in einem weißen Kreis lackiert.

Die Besatzung war oftmals ein Kraftfahrer, ein Sanitätshelfer oder Sanitäts-Gefreiter und ein Sanitäts-Unteroffizier. Manchmal kam es aber auch vor, dass die Besatzung aus einem Arzt und einem Sanitäts-Unteroffizier bestand. Diese konnten mithilfe des Panzer I B schnell und geschützt an die Front kommen und dort unterstützen. Auch an der russischen Front konnten sich diese Fahrzeuge bewähren, da sie nicht, wie die Radfahrzeuge oder Pferdezüge, im Schlamm stecken blieben.

An der Front angekommen, stiegen meistens der Sanitäts-Gefreite, oder wenn ein Arzt aufgesessen war, der Sanitäts-Unteroffizier aus und begannen mit der Erstversorgung. Somit wurde im Inneren Platz geschaffen um Verletzte zu transportieren. Allerdings wurden auch außen auf dem Fahrzeug Verwundete zum Sammelplatz gefahren.

Eine seltene Version, wovon es wohl auch nur zwei Bilder gibt, ist ein Sanitätspanzer auf Basis des Panzer I B ohne Aufbau und nach oben hin offen. Der erste Eindruck könnte sein, er sieht aus wie ein Fahrschulpanzer, jedoch wurden an den Seiten und an der Front Panzerplatten montiert mit roten Kreuzen. Dies diente zum Schutz der Besatzung und der Verwundeten. Dieses eine Fahrzeug stammt wohl von einem beschädigten Fahrzeug, welches dann im Feld von der Truppe umgebaut wurde. Gesichert ist, dass das Fahrzeug beim Panzer-Regiment 1 der 1. Panzer-Divison eingesetzt wurde. Auf den beiden Fotos, welche man auch im Internet finden kann, ist eine Datierung auf 1940 angegeben, vermutlich dann auch an der Westfront, vermutlich sogar im Bereich um Sedan.


Munitionsschlepper / Pionierpanzer auf PzKpfw I Ausf. B

Wie auch schon bei der Version A gab es auf der Version B verschiedene Fahrzeuge für den Transport von Munition, zur Unterstützung von Pionieren oder aber auch als Transportfahrzeug für die Instandsetzung. Dabei gab es keine Einheitlichkeit, manche hatten eine große Metallkiste über dem Turmdrehkranz, manche allerdings nicht. Dennoch erfüllten sie in den Anfangstagen des Krieges durchaus ihren Zweck.


Fahrschulpanzer I auf PzKpfw. I Ausf. B

Wie auch schon bei der Version des Panzer I A gab es auf der Version des Panzer I B mehrere Fahrschulfahrzeuge. Diese hatten einen offenen Aufbau, auf Fotos kann man allerdings auch eine große Plane oder Abdeckung erkennen, welche als Dach diente. Somit war auch bei schlechtem Wetter ein Fahrtraining möglich.


Panzerkampfwagen I Ausf. B mit MG 151/20 "Drilling"


Im späteren Verlauf des Krieges hatte der Panzerkampfwagen I Ausf. B schon längst ausgedient. Im Jahr 1944 war er kaum noch an der Front anzutreffen. Zu wenig Leistung, zu schlechte Panzerung und Bewaffnung zeigten die wenig sinnhafte Nutzung des Panzers. Doch durch Feldumbauten versuchte man, dem Mangel an Fahrzeugen Herr zu werden. So auch mit dem Panzerkampfwagen I Ausf. B.

Um gegen die Lufthoheit der Alliierten etwas unternehmen zu können, hatte man den Kampfwert eines Panzerkampfwagen I Ausf. B durch den Einbau eines MG 151/20 "Drilling" deutlich gesteigert. Doch weitere Informationen zu dem Fahrzeug sind nicht vorhanden. Es gibt ein Originalfoto, auf dem man einen russischen Soldaten sieht, der vor der zerstörten Ausführung B mit dem "Drilling" steht.

Viele Vermutungen sagen, dass das Drillingsgeschütz vor dem Panzer steht, schaut man aber genauer hin, dann ist das Geschütz im vorderen Teil des Panzers untergebracht. Alles weitere sind jedoch nur Spekulationen und Vermutungen. Das Fahrzeug mit dem "Drilling" könnte schon Sinn gemacht haben, für eine Serienproduktion war der Panzerkampfwagen I jedoch nicht mehr von Nutzen.

Hier der Link zum Foto. Um es zu sehen, ein Stück herunter scrollen.

Quellen:
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waffen/panzer1.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Panzerkampfwagen_I
http://www.tanks-encyclopedia.com/ww2/n ... nzer_I.php
http://www.wardrawings.be/WW2/Files/Site.htm


Autor: Kanthe