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Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Do 16. Jan 2020, 00:20
von Chester Robinson
Malta, September 1944

Eigentlich ist dies ein schöner Ort. Ein Ort, an dem man Urlaub machen kann. Die Sonne scheint von oben herab, das Klima ist tropisch mild, angenehm. Die Landschaft wunderschön. Die Menschen nett, gastfreundlich und zuvorkommend. Wenn nur der Krieg nicht wäre. Ja, der Krieg...!

Mein Name ist Chester Robinson, Corporal im Dienste der Royal Army seiner Majestät King George VI. von Großbritannien und Nordirland. Ich bin freiwillig hier - für mein Land, für meinen König und für mein Volk. Ich kämpfe, und ich schreibe. Warum schreibe ich? Um festzuhalten, was um uns herum geschieht. Dinge, die vielleicht sonst niemand erwähnen will - geschweige denn sehen. Der Krieg mag für den Außenstehenden eine Faszination bedeuten, doch für den Involvierten ist es nichts weiter als ein endloser Kampf ums Überleben. Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute. Hinter jeder Ecke könnte ein Hinterhalt lauern, hinter jeder Kreuzung der sicherere Tod. Entweder geht der Schlachtplan unserer Kommandeure auf oder er scheitert.

Ich war auf Malta, und dieser Plan scheiterte. Ich habe viele Soldaten und Kameraden fallen gesehen - etliche davon nicht älter als 18. Jugendliche, Kinder..., die eigentlich auf den Bolzplätzen Fußball spielen sollten. Stattdessen stellten sie sich ihrem Gegner, der sie mit grimmiger Fratze unter seinen Stahlkappen zertrat. Die Streitmacht war wieder einmal siegreich. Gab es überhaupt noch Hoffnung?

Ich befinde mich auf einem Transportschiff, welches mich Gott weiß wohin bringt. Auf jeden Fall hoffentlich weit, weit weg von den Truppen des Reiches, die alles und jeden zu besiegen scheinen. Es war zum einen erschreckend, wie wenig das Commonwealth hier auf dieser Insel entgegen zu setzen hatte, zum anderen war es erschreckender zu sehen, womit die Deutschen aufwarteten. Im Grunde war diese Operation von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Ich denke, ich werde das grässliche Heulen der Stukas nie vergessen. Nie!

Doch niemand wollte es sehen und wahrhaben. Weder im Parlament noch innnerhalb der Generalität. "God save the King, God save us all!" Am Arsch! Am Ende retten wir uns selbst.

Wie würde es enden? Ich weiß es nicht, während ich diese Zeilen schreibe. Doch ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es alles begann... damals in Exeter... in der Grundausbildung unter dem Kommando von Staff-Sergeant Tynes - genannt der Tyrann.

Es war die Hölle..., aber immer noch besser als die Realität am heutigen Tage...

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Mi 19. Feb 2020, 23:06
von Chester Robinson
Wyvern Barracks, Exeter, Großbritannien, März 1943

"Wollt ihr mich eigentlich verarschen, ihr verdammten Ratten!? Das kann doch nicht euer Ernst sein! Wenn ihr eines Tages den deutschen Hunnen gegenüber steht, lachen die sich schlapp und verspeisen euch zum Frühstück!"

Die Stimme des Staff-Sergeants war eindringlich. Im Grunde sprach er nie mit uns - nein, er schrie, wann immer er konnte. Ob es ein einfaches "Guten Morgen" oder ein "Gute Nacht" war - er schrie. Wie hielten das nur seine Stimmbänder aus? Diese Frage wurde mir nie beantwortet, und eigentlich hatte ich auch gar keine Zeit, darüber nachzudenken.

"Was gucken Sie so daämlich, Robinson? Passt Ihnen das Wetter nicht? War das Frühstück nicht gut genug oder haben Sie Sehnsucht nach Ihrer Mami?"
Nein, Sir!
Dann bewegen Sie sich endlich und tun Sie nicht so, als wären Sie ein gestrandeter Pottwal an der Küste von Dover!
Jawohl, Sir!

Jawohl, Sir - nein, Sir. Andere Antworten existierten nicht und wurden auch nicht akzeptiert. Wobei ein "Nein, Sir" auch meist schon wieder falsch war. Heute hatten wir mit dem Hindernis-Parkour zu kämpfen. Die wenigsten Kameraden unseres Zuges hatten verstanden, dass es hierbei auf Teamwork ankam - daher auch die schlechten Zeiten, die dem Staff-Sergeant das Blut in die Augen trieben.

"Wann habt ihr Vollidioten eigentlich begriffen, dass ihr euch gegenseitig unterstützen sollt?"

Viele waren aus der Puste - zugegeben ich auch. Selbst unser Sportlehrer an der Oberschule, Mr Perkins -genannt: der Schleifer-, vermochte uns nicht so sehr fertigzumachen wie Staff-Sergeant Tynes. Die Zeiten schienen sich eben zu ändern.

Dieses Mal war meine Gruppe aber schlauer. Wir griffen uns unter die Arme, wo es nur ging, halfen uns gegenseitig über Hindernisse und Schlammgruben und bauten eine "Räuberleiter", als es galt, die Holzwand zu überwinden - den großen Feind eines jeden Rekruten. Jeder von uns aktivierte die letzten Reserven, und am Ende waren wir stolz und froh, es geschafft zu haben. Wir hatten als Einheit funktioniert, umarmten uns und schlugen einander ab.

"PENG, PENG, PENG... ihr seid alle tot!"

Es wäre auch zu schön gewesen...!

"Wer hat euch erlaubt, hier Ringelpiez mit Anfassen zu veranstalten? Glaubt ihr, Jerry würde eine solche Show genießen? Abknallen würde er euch - in aller Seelenruhe, während ihr euch in den Armen liegt. Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Wo ist eure Deckung? Warum sind sämtliche Sichtbereiche nicht abgedeckt? Auf den Boden und 50 Liegestütz... zack zack!"

Warum habe ich mich eigentlich freiwillig für diesen Scheiß hier gemeldet?

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Mi 25. Mär 2020, 22:54
von Chester Robinson
Tobruk, Libyen, Afrika, März 1945

Vor wenigen Tagen sind wir hier in Afrika angekommen. Ich mag diesen Ort nicht. Zum einen ist es hier am Tag brüllend heiß, in der Nacht eisekalt. Das allein kann einen schon in den Wahnsinn treiben, denn egal, wie man gekleidet ist, es ist eigentlich immer falsch. Zum anderen wissen wir, dass sich die Deutschen ebenfalls in diesem Gebiet aufhalten und sicherlich keinen Urlaub machen. Nein, ich denke, sie werden demnächst losschlagen und versuchen, die gesamte nördliche Region einzunehmen. Gott stehe dem Commonwealth bei! Es befinden sich zwar einige Einheiten hier vor Ort, manche werden sogar noch eintreffen, doch reicht das, um dem Ansturm der Deutschen Streitmacht zu trotzen? Wird das Ganze so ausgehen wie auf Malta, wo unsere Armee Seiner Majestät in seine Schranken gewiesen wurde? Ich habe darauf keine Antwort.

Was ist die Alternative? Nichts tun? Abwarten, was passiert? Afrika einfach so den Deutschen überlassen? Auf dass sie sich weiter ausbreiten? Nein, das kann nicht die Lösung sein. Ich hoffe, unsere Generalität hat eine Antwort auf all diese Fragen... aber was weiß ich schon!? Ich bin Corporal, Schreiber, einfacher Soldat... kein General.

Gestern brachen drei Spitfire Maschinen auf, um die Hafenstadt Bengasi zu erkunden. Zwei davon kamen nicht zurück...!

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Di 28. Apr 2020, 17:43
von John Smith
Alexandria, März 1945

Frisch eingetroffen in Alexandria wird der Captain ins Naval Command gebracht. Er blickt auf der Fahrt interessiert aus dem Fenster und denkt sich, dass das Wetter hier in Afrika zwar deutlich besser zu sein scheint als auf den britischen Inseln, dies jedoch auch den Soldaten zu Schaffen machen dürfte. Die neuesten Lageinformationen die er erhalten hatte sagen aus, dass die Hauptkampflinie zu den deutschen Truppen gar nicht so weit von Alexandria entfernt liegt. Auch die Ereignisse auf Malta beunruhigen den erfahrenen Seebären, der nicht zuletzt aufgrund seiner Erfahrung ins Naval Command der Mediterranean Fleet abkommandiert wurde.

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Mi 24. Jun 2020, 11:51
von John Smith
Alexandria, Juni 1945

Captain John Smith sitzt an seinem Schreibtisch im Naval Command und sichtet die aktuellen Lagemeldungen. Eine Meldung sticht im Besonders ins Auge. Es handelt sich um eine Meldung der HMS Alcide, die dem Oberkommando der britischen Marine übermittelt wurde. Dort beschreibt der U-Bootkommandant Lieutanent-Commander Norman, ein verdienter Veteran, den Smith auch persönlich kennenlernen durfte, einen deutschen Konvoi bestehend aus Torpedobooten, einem Panzerschiff und zwei Schiffen, die Norman als Träger beschreibt. Sollten die Deutschen es doch tatsächlich geschafft haben? Es deckt sich zumindestens mit den Berichten, dass britische Bomber völlig unerwartet vom Himmel geholt wurden, als sie einen Luftangriff auf einen ähnlich beschriebenen Verband durchführten der den Fjord von Trondheim verlassen hat. Träger würden auch im Mittelmeer für eine große Herausforderung sorgen, so dass sich der Captain sofort eine Notiz macht. Den Bericht legt er auf einen Stapel anderer wichtiger Dokumente. Smith ist gespannt wie sich die Dinge entwickeln.

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Fr 26. Jun 2020, 17:28
von John Smith
Alexandria, 26. Juni 1945

Dem Captain wird ein Aktendossier gereicht. Es trägt die Aufschrift "Top Secret". Der Captain sichtet die Unterlagen und grinst zufrieden. Er vernichtet die Unterlagen, nachdem er sie zur Kenntnis genommen hat.

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Fr 26. Jun 2020, 23:41
von Chester Robinson
Tobruk, Libyen, Kriegsschauplatz Afrika - 1945

Von den drei Spitfire Maschinen, die zu einer Erkundungsmission gesandt wurden, kam nur eine einzige zurück - und dies beschädigt. Der Pilot, Flying Officer Geoff Dawson, hatte Mühe, seinen Flieger zu landen, da das Höhenruder etwas abbekommen hatte, aber er schaffte es irgendwie dennoch. Er sah sichtlich mitgenommen aus, als er aus seinem Cockpit kroch. Sein Commander, Squadron Leader Jacob, war zwar froh, dass er zurückkommen konnte, doch gleichzeitig stand ihm der Schrecken ins Gesicht geschrieben.

Was zur Hölle ist da draußen passiert? Wo sind Kieran und Jeffries?
Tot... Sir...!
Wie bitte?
Abgeschossen durch Jerry's Flak... es war... einfach... unvorstellbar. Überall Einschläge, überall Explosionen. Plötzlich ging Pete in Flammen auf und stürzte ab...!
Was zum Teufel habt ihr da gemacht? Ihr solltet aufklären und euch wieder verziehen!
Pete hatte die Idee, anzugreifen. Alles sah so einfach aus. Keine großartige Verteidigung, die ZIele offen...!
Und dann?
Keine Ahnung, Sir. Auf einmal gab es ein gewaltiges Trommelfeuer von unten, und das von allen Seiten. Wir konnten zwar eine Stellung von den Deutschen angreifen, aber... na ja...!
Haben Sie sie zerstört?
Nein...!

Der Squadron Leader fasste sich an den Kopf.

Im Gegenteil. Wie gesagt, auf einmal fing Petes Maschine Feuer und zerbarst am Boden. Ich weiß nicht, aber... ich denke, er hat es nicht geschafft. Kieran gab dann den Befehl zum Abzug, aber auch er wurde getroffen. Er meinte nur, hau ab! Wenige Sekunden später war da nur noch ein Feuerball...!

Verdammte Scheiße...!
Ja Sir...!
Konnten Sie Informationen über die Stärke des Feindes sammeln oder was er vor hat?
Feindstärke ist massiv, Sir. Keine Ahnung, aber es sah so aus, als sei das halbe Deutsche Reich hier in Afrika!
God save the King...!
God save us all, sir!

Squadron Leader Jacob atmete ein paar Mal tief durch.

In Ordnung..., machen Sie sich fertig und melden Sie sich beim Commander. Der hat ein paar Fragen an Sie.
Sir!

Danach wandte er sich an Chester.

Was zum Geier machen Sie hier, Corporal? Wer sind Sie überhaupt?
Sir! Corporal Chester Robinson, Kriegsberichterstatter.
Ja, ganz toll... wir werden den Krieg bestimmt mit Tinte und Papier gewinnen.

Jacob drehte sich weg und wollte gerade gehen.

Das nicht, Sir, aber mit Geschichten über Helden!

Darauf wurde der Squadron Leader ungehalten.

Was denn für Helden verdammt? Wir haben gerade zwei Piloten verloren. Gott weiß, ob sie noch leben oder ob sie gerade unter der Sonne Afrikas tot vor sich hin brutzeln. Verdammt, es gibt keine Helden in diesem scheiß Krieg! Es gibt die, es gibt uns und es gibt die Frontlinie dazwischen. Fertig.
Bei allem Respekt, Sir, aber das sehe ich anders.
Ach, ist das so, Corporal!?

Das Gespräch der beiden wurde plötzlich durch einen Melder unterbrochen.

Corporal Chester Robinson?
Ja, das bin ich!
Sie wurden nach Alexandria befohlen. Melden Sie sich bei einem Captain John Smith, Royal Navy.
Ja genau... gehen Sie den Jungs von der Navy mit Ihren Weisheiten über Helden auf den Sack...!

Chester ignorierte den Spruch Jacobs, nickte dem Melder zu und machte sich auf den Weg nach Alexandria. Captain Smith..., gehört hatte er den Namen bereits. Was er wohl wollte?

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Sa 27. Jun 2020, 11:42
von John Smith
Alexandria, Juni 1945

Die Sonne brennt heiß über Alexandria. Es sind nun schon einige Wochen vergangen seit Captain Smith mit neuem Auftrag eingetroffen ist. Die anderen Soldaten im Naval Command rätseln immer noch was dieser genau ist. Es gibt Gerüchte, dass er vom DMI komme. Nicht zuletzt vermutlich, weil er immer wieder Akten erhält, die im Nachgang niemand mehr auffinden kann. Heute ist Smith nicht in seinem Büro im Naval Command anzutreffen. Die Berichte über mehrere britische Maschinen die von deutscher Luftabwehr abgeschossen wurden haben ihn dazu veranlasst einen kleinen Ausflug zu unternehmen.
Ohne seine britische Uniform bewegt er sich durch die Straßen Alexandrias, bis er an einem kleinen Café stoppt. Hier muss einst der Blick auf den Königspalast wundervoll gewesen sein. Nachdem er Platz genommen hat und ein kühles Getränk bestellt hat, nimmt am Nebentisch ein junges Paar Platz. Smith lauscht ihrem Gespräch, während die beiden die Karte studieren.
Zufrieden nimmt er zur Kenntnis, dass sich die beiden über Schädlingsbefall in ihrer Unterkunft beschweren. Er nimmt einen Schluck von seinem Eistee - Tee muss für ihn als Briten ja bekanntermaßen sein und wartet darauf, dass die beiden die Rechnung bestellen und weiterziehen.

Als sich das junge Paar erhoben hat dreht er sich zügig um und findet auf dem Tisch ein Taschentuch, welches er so schnell einsteckt, dass niemand es bemerkte. Er verweilte noch eine Weile bevor auch er seine Rechnung zahlte und in die entgegengesetzte Richtung aufbrach. Was es wohl mit dem Taschentuch auf sich hat?

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Di 30. Jun 2020, 10:32
von John Smith
Alexandria, 30.06.1945

Die Sonne steht heute wieder tief und es ist unglaublich warm. Mit hochgekrempelten Hemdärmeln sitzt Smith in seinem Büro mit Blick auf den Hafen von Alexandria. Dem Herrn sei Dank dass hier ein kleines Lüftchen geht denkt er. Auf seinem Schreibtisch liegt das Taschentuch und die Personalakte von einem gewissen Chester Robinson. Ein Kriegsberichtserstatter der zuletzt in Tobruk eingesetzt wurde. Bereits vor Tagen hat er nach ihm schicken lassen. Informationen sind das Kerngeschäft von Smith und Robinson scheint ein guter Mann zu sein, wenn es um die Gewinnung selbiger geht.
Smith nimmt sich nochmal das Taschentuch, welches er von seinem Kontakt erhalten hatte.

Zerknülltes Taschentuch Bbcode Spoiler On
Viper! Fritz hat Tom beim Spielen gefunden. Er war in Begleitung von zwei anderen, beide sind jedoch gegangen. Wohin sie gegangen sind weiß ich nicht. Ich wünsche viel Erfolg. Aram.


Smith ist durchaus klar was diese Nachricht zu bedeuten hat. Ein britischer Soldat ist den Deutschen ins Netz gegangen. Bisher hat er auf offiziellem Wege noch nichts davon gehört. Wenn dem jedoch so wäre. dann wüsste Smith was er zu tun hat.

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: So 5. Jul 2020, 22:32
von Chester Robinson
Alexandria im Juli 1945

Ah, Alexandria. Chester war endlich angekommen.
Kurz, nachdem er den Befehl bekommen hatte, hierher zu reisen, machte er sich auf den Weg in die ägyptische Hafenstadt, in der das Royal Naval Command Africa seinen Stützpunkt hatte. Die über 600 Kilometer Strecke dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Es war heiß, sehr heiß. Chester mochte das Klima hier nicht. Überhaupt mochte er Afrika nicht sonderlich, aber was sollte er schon tun? Befehl war schließlich Befehl. Doch noch immer fragte er sich, wer dieser Captain Smith war und was er ausgerechnet von ihm wollte.

Ein Wagen brachte ihn zum Naval Command. Hier war er nun und betrat das Gebäude. Er hätte niemals mit solch einem Gewusel gerechnet, doch es schien ihm, als würden ganze Hundertschaften durch das Gebäude laufen. Vom einfachen Soldaten bis zum hohen Offizier war alles vertreten. An einer Art "Rezeption" machte er Halt und sprach den diensthabenden Sergeant an.

Corporal Robinson! Wo genau kann ich einen gewissen... Captain John Smith finden?

Der Sergeant hob eine Augenbraue.

Sie finden hier gar nichts, Robinson. Wenn schon, dann findet der Captain Sie.

Chester schaute leicht irritiert.

Nun ja, mir wurde gesagt, dass ich...
Das interessiert mich nicht. Wie gesagt, der Captain findet Sie, nicht Sie den Captain. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte!

Zack, damit war die Unterhaltung beendet. Chester kam das alles recht merkwürdig vor. Er sollte sich doch hier melden!? Was sollte also diese Geheimniskrämerei? John Smith... ein Mann mit einem Allerweltsnamen. Warum konnte er nicht einfach sagen "Hey, hier bin ich! Danke, dass Sie da sind!". Nein, stattdessen wusste Chester gerade rein gar nichts...

...als plötzlich ein Mann neben ihm stand. Mittleren Alters. Offizier. In der Uniform eines Captains der Royal Navy.

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Mi 8. Jul 2020, 13:51
von John Smith
Eine Weile schon stand Smith hinter dem etwas verloren wirkenden Corporal bevor er neben ihn trat.

Sie sind dann wohl Robinson! Schön, dass Sie es einrichten konnten und gerade passend zur "Tea time". Folgen Sie mir.

Die beiden Männer gingen ein wenig. Sie durchquerten einen großen Raum in dem es mehrere Schreibtische gab, viele Karten aufgestellt waren und geschäftiges Treiben herrschte. Zur Verwunderung des Corporals trugen viele der Beschäftigten dort keine Uniform. Im Vorzimmer des Captain angekommen teilte er seiner Sekretärin mit nicht gestört werden zu wollen. Die beiden Männer betraten das Dienstzimmer, welches einen großartigen Ausblick auf den Hafen von Alexandria erlaubte. Smith deutete auf einen Stuhl und nahm hinter seinem Schreibtisch Platz.

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Do 9. Jul 2020, 17:35
von John Smith
Kurz nachdem die beiden Platz genommen haben klopft es an der Tür. Smith bedeutet dem Corporal kurz zu warten und bittet den Gast herein. Petty Officer Jackson tritt ein. Er bemerkt den Corporal und grüßt. Marine grüßt....

John, ich habe gerade gehört, dass Gerda eingetroffen ist.
Danke William! Smith schaut aus dem Fenster. Könnten Sie ihr bitte ausrichten, dass es noch etwas dauern wird und sie doch schon nach neuer Kleidung schauen möge.
Natürlich John!

Die beiden nicken einander zu und Jackson verlässt das Büro. Smith blickt Robinson an.

Nun Corporal Robinson. Ich habe viel von Ihnen gehört. Wie ergeht es Ihnen hier in Afrika?

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: So 12. Jul 2020, 23:45
von Chester Robinson
Chester war ein wenig verdutzt auf Grund der Ereignisse, doch er ließ die Dinge geschehen und sich innerhalb des Naval Command herumführen. Nie hätte er gedacht, einmal Gebäude dieser Wichtigkeit betreten zu können, geschweige denn zu dürfen. Doch manchmal kam es wohl eben anders.

Nachdem Captain Smith und Chester das Büro betreten hatten, Platz nahmen und nun auf die berühmte "Tea Time" warteten, juckte es dem jungen Corporal in den Fingern.

Verzeihen Sie, Sir... aber... was soll das Ganze? Was mache ich hier? Und warum überhaupt ausgerechnet ich? Sie sagen, Sie haben schon viel von mir gehört, aber außer ein paar Artikeln in der Army Times gibt es nicht viel von mir. Ehrlich gesagt bin ich etwas verwirrt.

Chester nippte an seinem Tee, als plätzlich ein weiterer Mann das Büro betrat und mit dem Captain sprach. Gerda? Wer zum Teufel war Gerda?

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: Di 14. Jul 2020, 10:08
von John Smith
Haben Sie denn wirklich keine Idee warum Sie hier sind Corporal? Sie sind Kriegsberichterstatter und ich habe gehört, dass man Ihnen vertrauen kann. Ihre Bilder in den Artikeln sind wirklich gut getroffen. Leute wie Sie kann ich hier gut gebrauchen!

Re: Erlebnisse (Fiktion)

BeitragVerfasst: So 19. Jul 2020, 23:36
von Chester Robinson
Chester fühlte sich geschmeichelt wegen der freundlichen Worte des Captains.

Nun Sir... ich danke Ihnen sehr! Um ganz ehrlich zu sein, war mir nicht bewusst, welche Kreise meine Aufgaben als Kriegsberichterstatter ziehen könnten. Ich bin stolz, meine Arbeit anerkannt zu wissen, Sir.

Er trank einen Schluck Tee.

Wirklich ausgezeichnet. Erinnert mich an zu Hause. Nun Sir..., was benötigen Sie? Ich gehe immer noch davon aus, dass ich aus einem bestimmten Grund hier bei Ihnen bin. Brauchen Sie eine Story? Fotos? Kriegspropaganda über den taumelden Feind in der Wüste?