Kombüse

[von Trotha]

Kombüse

Speiseplan für diese Woche

Montag: Kartoffelsuppe

Dienstag: Frühstücksfleisch mit Bratkartoffeln

Mittwoch: Kartoffelpuffer

Donnerstag: Erbsensuppe

Freitag: Fisch mit Kartoffeln

Samstag: Friakdelle, Backbord-Steuerbord-Gemüse und Kartoffeln

Sonntag: Geschnetzeltes mit Kartoffelklössen

Seemannssontag: Blechkuchen

[von Trotha]

Der Smut ist bereits dabei den Mittelwächter vorzubereiten, damit die aufziehende Wache noch etwas im Bauch hat und da mann ja nicht alle auf einmal in die Pfanne bekommt, werden die Pfannkuchen vorgebraten und dann im Ofen warmgehalten. Dazu gibt es dann noch Marmelade oder Zucker

[Holger Berthold]

Nachdem der Kapitän den Maschinenraum, den Funkraum sowie das Lazarett inspiziert und alles erklärt bekommen hat, betritt er die Kombüse. Anders als in U-Booten des Typs II, Typs VII und Typs IX sowie auf den von ihm schon gefahrenen Torpedobooten / Zerstörern ist diese Kombüse sehr geräumg. Der Smut ist gerade dabei das Mittagessen vorzubreiten. Mit interesse schaut der Kapitän zu und nachdem alles sowei bruzelt, macht er auf sich aufmerksam. Etwas erschrocken zuckt der Smut zusammen als er eine Stimme von hinten hört:

Das riecht schon sehr lecker und sieht sehr gut aus. Was gibt es denn heute Gutes?

[von Trotha]

Der Smut zuckt kurz zusammen

Herr Kapitän, heute Mittag gibt es Spiegelei mit Spinat und Kartoffelpü. Das gibt, mit Verlaubt, Tinte auf den Füller!

[Holger Berthold]

Das klingt doch richtig gut. Denn Tinte auf dem Füller werden wir defenitv brauchen. Ich möchte nicht zu viel verraten, doch wenn alles klappt verdienen wir uns unsere ersten Sporen.

Dann kommt der Kapitän zum eigentlichen Thema warum er hier ist.

Smutje, ich mache mich gerade mit dem Schiff ein wenig mehr vertraut und schaue mir alle Bereiche so gut es geht an. Und ich hoffe, sie können mir etwas über die Kombüse und die Messe erzählen.

Auch hätte ich Sie heute gerne an meinem Mittagstisch dabei. So kann man sich ein wenig besser austauschen und Sie müssen nicht alleine essen. Denn bisher kannte ich nur, dass der Smut auf allen Schiffen wo ich bisher gefahren bin oft alleine oder mit ein paar anderen Mannschaftsmitgliedern gegessen hat. Diese Situation möchte ich abstellen oder zumindest verbessern.

Zudem habe ich beschlossen, dass zumindest heute mal die Offiziere und Unteroffiziere zusammen mit den Mannschaften im Mannschaftsraum speißen um eine Kameradschaft aufzubauen. Ich denke wir werden das auf 3x aufteilen müssen, oder was meinen Sie?

[von Trotha]

Herr Kapitän, das wird wohl etwas auf Unmut stossen und ich denke das die Herren Offiziere, die PUO´s und die Unteroffizere auf ihre Messen bestehen werden. Natürlich werden sie dem Befehl folgen, aber das wir, mit Verlaubt, böses Blut geben. Ebenso weiß ich als Smut auch wohin ich gehöre.

Der Smut wartet die Reaktion des Kommandanten ab, bevor er fortfährt

[Holger Berthold]

Nachtrag, Montag 17.08.1936:

Ich sehe es als Experiment die Gemeinschaft zu stärken, das noch nie ausprobiert wurde. Ich werde es auch über die Lautsprecheranlage verkünden, da wir alle frisch sind und uns erstmal richtig kennenlernen müssen. Und das sollte in den ersten Tagen gemacht werden, vor allem wenn wir unsere erste gemeinsamen Gefechtserfahrungen machen. Ich weiß ja nicht wie groß die Abspaltung der Mannschaft, Unteroffiziere und Offiziere auf größeren Schiffen ist, da ich bisher nur auf Torpedobooten / Zerstörern und vor allem auf U-Booten des Typs II, VII und IX gefahren bin.

Dieses Näherkommen habe ich von meinem großen Idol und sehr gutem Freund, dem jetzigen Generalmajor Hoi Neuling vom Heer, empfohlen bekommen und denke man sollte die Marine in dieser Hinsicht auch Modernisiern. Das hält die Moral zusammen, wenn Unteroffizere, Offiziere und Generäle auf die Mannschafen zugehen. Und das möchte ich die nächsten Tage mal auf diesem schönen Schiff hier ausprobieren. Sollte das Experiment nicht angenommen werden, dann sollte es nicht sein und die Marine bleibt in ihren veralteten Strukturen fest.

Zudem könnten meine Erfahrung aus den U-Booten und Torpedobooten / Zerstören helfen dieses Experiment erfolgreich zu gestalten. Denn dort ist es so, dass die Mannschaften und höheren Ränge mehr aufeinadner sitzen, was dazu führt, das man sich schneller kennenlernt und respektiert. Da man normal auf solchen großen Schiffen wie hier nicht allzu viel miteinander zu tun hat, hoffe ich dass dieses kurze Beisammensein bei den Mahlzeiten hilft den Zusammenhalt und die Moral zu stärken.

Auch ich werde wenn es der Dienst erlaubt anwesend sein und zusammen mit der Mannschaft speißen und nicht wie sonst üblich im Offizierskasino um ein Vorbild in diesem Experiment zu sein. Von daher wäre es auch gut, wenn ich eine Hilfe hätte, dies zu ermöglichen.

Dabei blickt er den Smutje an und hofft dass dieser ihn bei seinem Experiment unterstützt.

[von Trotha]

Der Smut zuckt leicht mit den Schultern

Es ist ihr Schiff, wenn Sie es wünschen, dann werden die Männer es machen. Aber dennoch wird es einigen Widerstand geben, der nicht immer offensichtlich ist.

Ohhhhh, mir brenen die Eier an

Der Smut eilt wieder an den Herd

[Holger Berthold]

Nachtrag, Montag 17.08.1945:

Der Kapitän eilt dem Smut zur Hilfe und hilft ihm dabei, die Pfannen mit den Eiern in Sicherheit zu bringen. Somit zeigt der Kapitän, dass er kameradschaftlich ist und auch mal mit Hand anlegt obwohl er es nicht müsste. Erstaunt schaut ihn der Smut an. Der Kapitän grinst nur und sagt:

Was auf U-Booten und Torpedobooten / Zerstörern funktioniert kann auch hier funktionieren wenn man nur möchte. Auf den kleineren Schiffen packen alle mit an egal welcher Rang man ist. Das Miteinander ist auf diesen Booten / Schiffen äußerst wichtig und sollte auch auf solchen größeren Schiffen selbstverständlich werden.

Ich habe einen guten Kameraden und Freund beim Heer, Generalmajor Hoi Neuling. Der machte und macht sich es sich zur Aufgabe seine Division bei der Stange zu halten. Dazu gehört auch sich mit seinen Leuten auszutauschen und veraltete Regelungen abzulehnen. Er schaffte es seine Leute mit einzubinden und überhaupt keinen Widerspruch zu erleben, denn alle sind bei ihm gleich hoch angesiedelt. Der Kommandant ist nichts ohne seine Soldaten und die Soldaten sind nichts ohne ihren Kommandanten.

Als wir uns wieder mal trafen gab er mir diesen Weitblick mit auch mal Sachen auszuprobieren, die bisher auf größeren Schiffen und kleineren Schiffen nie versucht wurden.

Mein Ziel ist es die Messen so gut es geht zusammenlegen, damit alle einen einheitlichen angenehmen Standard erhalten, was die Moral hebt und für eine wesentlich bessere Zusammenarbeit sorgt. Zudem könnte der zusätzliche Platz, den wir auf allen Schiffen gewinnen noch nutzbringender genutzt werden.

[von Trotha]

Wie gesagt Herr Kapitän, es ist ihr Schiff.

Bitte entschuldigen Sie mich, ich muss mit dem Proviantmeister die Verpflegungslast IV kontrollieren.

[Holger Berthold]

Nachtrag, Montag 17.08.1945:

Dann will ich sie nicht länger aufhalten. Und danke für den Hinweis. Wünsche ihnen noch einen schönen Tag und gut Futter.

Nachdenklich geht der Kapitän aus der Kombüse und begibt sich zum nächsten Punkt auf seiner Besichtigungstour.

[von Trotha]

Der Kontrollgang in der Verpflegungslast IV verlief ohne Probleme. Der vorhandene Proviant lagert trocken und sicher in den Regalen. Die letzten Äpfel wurden nun entnommen und zum Glück gibt es noch Pfirsiche aus der Dose.

Während die Vorbereitungen für das Mittagessen laufen, werden die Rest vom Frühstück entsorgt, bzw gereinigt. Heute ist Seemanssonntag und da wird es Apfelkuchen vom Blech, der kam bisher immer gut bei der Besatzung an, besonders jetz ist das wichtig, das es nicht in den Hafen geht, sondern immer weiter hinter einem Konvoi her.

Zusammen mit dem Proviantmeister muss noch besprochen werden, was dringend benötigt wird und wie lange noch auf See geblieben werden kann, bzw. wo man anfangen sollte die Rationen zu verkleinern.

[von Trotha]

Nachdem der Smut den neuen Speiseplan ausgehängt hat, gibt es viele freudige Ausrufe, aber auch vereinnzelte Seufzer. Im Grunde kann die Besatzung noch froh sein, den mit jeder Woche wird der Proviant knapper

[Albrecht Brandi]

Auf dem Weg von der Brücke zum Lazarett kommt der Maat Brandi an der Messe vorbei und schaut auf den Speiseplan. Hühnersuppe mit Brot, hmmmm. Gar nicht so verkehrt.
Zwei Schritte weiter steckt er seine Kopf in die Kombüse.

"Von Trotha, sind da auch richtige Hühnerstücken drin oder nur Huhngeschmack?"

[von Trotha]

Da stecken die letzen Hühner drin, danach gibt es nur noch Pulverhuhn, Herr Maat