Horten/Norwegen

[Bäumer]

Z6 an Kriegsmarinewerft Horten

Sehr geehrter Herr Scholz,

Zuallererst bedanke ich mich bei Ihnen über den Vorschlag eine Wanderung in die norwegischen Berge zu unternehmen. Außerdem weiß ich es sehr zu schätzen, dass Sie sich um das Wohl meiner Besatzung sorgen. Wenn wir es genau betrachten sind wir eigentlich auf der selben Seite.
Die Transportfahrzeuge der Werft, welche nicht benötigt werden, sind jedoch vollkommen ausreichend. Für eine Fahrt in das wunderschöne Oslo sind alle bereit etwas unbequemer sitzen zu müssen.

Unabhängig davon werde ich mich bei Ihrer Hilfe sicherlich erkenntlich zeigen. Ebenso bin ich überzeugt, dass Kommandant Durin von Z16 und nebenbei Leiter der Kriegsmarinewerften, genauso denkt.

Ich denke Sie haben keine Nachteile zu erwarten, wenn Sie uns ungenutzte Ressourcen zur Nutzung bereitstellen.

Bitte überdenken Sie noch einmal Ihre Entscheidung.

gez.

Bäumer- Kommandant Z6

[Tom Durin]

Scholz liest die Nachricht und denkt sich sein Teil.

Dann verfaßt er eine Antwort.

Anschließend geht er zu Prinz Eugen, um den Reparaturverlauf zu besprechen.

[Tom Durin]

Durin kommt auf dem Werftgelände an und sieht sich um. Bei Prinz Eugen wird schon eifrig gearbeitet, Ingenieure, Monteure und Hilfsarbeiter sind auf dem Gelände unterwegs. Durin ist fasziniert von diesem strukuturierten Gewusel. Plötzlich wird er von hinten angesprochen.

"Haben SIe nichts zu tun? Wer sind Sie und was wollen Sie?"

Er dreht sich um, 3 Wachsoldaten und ein Feldwebel stehen dort.

Durin salutiert

"Matrosenobergefreiter Durin, Leiter der Kriegsmarinewerften! Ich befinde mich gerade auf einem Kennenlern- und Inspektionsrundgang"

Der Feldwebel nickt und grüßt ebenfalls

"Mir wurde schon gesagt, daß Sie hier auftauchen könnten. Können wir behilflich sein?"

"Nein, nein, ich will nicht stören, ich sehe mich hier nur um. Wenn Ingenieur Scholz später mal ein paar Minuten Zeit hat, dann will ich ihn gern besuchen"

"Gut. Ich gebe Ihnen den Gefreiten Brink mit, der kennt sich hier aus"

"Danke, Herr Feldwebel!"

"NIcht dafür!"

Der Feldwebel und 2 der Männer gehen weg, der dritte bleibt bei Durin.

"Herr Matrosenobergefreiter, ich stehe zu Ihrer Verfügung!"

"Danke, Gefreiter, lassen Sie uns einfach eine Runde über´s Gelände drehen!"

"Gern, Herr Matrosenobergefreiter!"

Die beiden gehen los.

[Bäumer]

Eine Gruppe Marinesoldaten nähert sich dem Verwaltungsgebäude der Werft. Einer der Männer betritt das Gebäude und vermeldet:

„Maat Menk mein Name! Wir sollen Pinsel, Farbe und das ganze Zeug für die Bemalung der Theodor Riedel abholen. Wo finden meine Jungs das denn?!“

[Tom Durin]

Einer der Männer antwortet: "Augenblick, ich muß erst nachfragen!"

EIn paar Minuten später kommt er zurück: "Schuppen 2b, nehmen Sie sich die beiden gelben Sackkarren! Aber - Wiedersehen macht Freude!"

"Ach - und unterschreiben Sie mir eben eine Quittung - für´s LAger!"

Er schreibt schnell was auf ein Formular und reicht es dem Maat.

[Bäumer]

Der Maat überprüft das Formular misstrauisch. Dann kritzelt er grob seine Unterschrift drunter.

„Sackkarren?! Haben sie nicht nen Laster frei? Da schleppt man sonst ja ewig!“

[Tom Durin]

"Lieber Maat! Erstens sehen Ihre Jungs nicht gerade schwachbrüstig aus und zweitens werden Sie die paar Eimer ja wohl noch so rüberbringen können. Dann laufen Sie halt zweimal! Laufen hält in Form! LKWs haben wir nur für Metallgegenstände und Geräte. Wenn wir wegen jedem Liter Farbe in die Karre steigen, sitzen wir hier bals auf dem Trockenen!

Also, stellen Sie sich nicht so an, Das Zeug steht drüben im Schuppen!"

[Tom Durin]

Während seiner Runde über die Werft spricht Durin mit einzelnen Leuten, stellt sich vor und verschafft sich einen Überblick. Er läßt sich auch das LAger, Bestandslisten und die technischen Einrichtungen zeigen. EIn Ingenieur hat sich zu den beiden gesellt und man nimmt gemeinsam Wünsche und Verbesserungsmöglichkeiten auf.

Zufrieden und mit ein paar Papieren in der Hand verläßt Durin das Werftgelände, nicht, ohne vorher einen kurzen Blick auf die Arbeiten an Prinz Eugen geworfen zu haben. Er plaziert die Bitte um einen Bericht über den Fortgang und geplanten Abschluß der Arbeiten und bittet um ein Abschlußgespräch vor dem Auslaufen mit Ingenieur Scholz.

[Bäumer]

Der Maat und seine Männer verlassen murrend das Gebäude und begeben sich zu dem Schuppen. Gemeinsam schaffen sie Farbe, Pinsel und sonstige benötigte Materiealien auf die Karren. Danach machen sie sich auf den Rückweg zur Theodor Riedel.

[Tom Durin]

Nach 6 Tagen erstellt der Werftleiter Scholz folgenden Bericht:

Bbcode Spoiler On

Bericht über die Reparatur-Arbeiten auf Prinz Eugen

- Der Heckbereich wurde soweit stabilisiert, daß bei vorsichtiger Fahrtstufe (max 12 Knoten) auch ein Seegang bis ca Windstärke 8 ausgehalten werden kann
- Alle HHD-Kreisläufe stehen zur Verfügung, die Maschine kann zu 100 % belastet werden
- Das Ruder wurde fixiert, die Ruderanlage steht zur Zeit nicht zur Verfügung
- Die Räume und Quartiere im Heckbereich sind weiterhin nicht funktionsfähig
- Eina Anzahl an kleineren Reparaturen wurde gemacht, um die Seefestigkeit zu stärken

Fazit: Prinz Eugen steht ab morgen, 0700 Ortszeit zur Überführungsfahrt nach Hamburg zur Verfügung. 4 Schlepper stehen ebenfalls voll ausgerüstet bereit.

Zusammenfassung:

Parameter für die Fahrt nach B&V, HH

- Kein Einsatz der hinteren SA! (Unabdingbar)
- Max. Geschwindigkeit 15 Knoten für ca 30 Minuten, 18 Knoten für ca 10 Minuten (Unabdingbar!)
- Schweren Seegang quer vermeiden!
- Empfohlene Reisegeschwindigkeit 10 Knoten
- Steuerung ausschließlich mit Schrauben, ggf. Schlepperhilfe in Anspruch nehmen!
- EIne Gruppe von 12 Werftarbeitern wird sich während der Fahrt auf dem Schiff aufhalten, um ggf. mit Soforthilfe zur Verfügung zu stehen

Geschätzte Reparaturdauer in HH:

ca 75 - 80 Werfttage

gez. Scholz

Er leitet den Bericht an Prinz Eugen und Durin auf Z-16 weiter

[Bäumer]

Gegen Mittag kommen der Maat und seine Leute wieder zum Schuppen, um die Sackkarren und übrigen Utensilien zurückzubringen.
Als Maat Menk die Tür zum Schuppen öffnet, fällt ihm ein Holztisch entgegen und trifft seinen Kopf.

„Welcher Volltrottel hat den denn in die Tür gestellt?! Wenn ich den zu fassen kriege, dann rollen Köpfe! Verschwinden wir von diesem Dreckskaff.“

Daraufhin verlassen die Männer das Werftgelände schnellen Schrittes.

[Tom Durin]

Einer der Werftarbeiter sieht den Vorfall und grinst sich einen. *typisch Makrelencowboy* denkt er sich, bevor er schnell in den Schatten huscht

[Tom Durin]

Am nächsten Morgen werden die 4 Schlepper, die zur Verfügung stehen, zur Hilfe von Prinz Eugen abgeteilt. Der Schwere Kreuzer wird mit der Schlepperhilfe langsam in die Fahrtrinne gebracht und nimmt vorsichtig Fahrt auf. Die Schlepperverbindungen bleiben bestehen, sie werden von einem Offizier an Bord von PG koordiniert.

[Tom Durin]

Nachdem der Verband die Werft Horten und den Hafen verlassen hat, beginnen die Aufräumarbeiten. Bei der Gelegenheit macht ein Werftarbeiter eine seltsame Entdeckung. Er bittet Ingenieur Scholz, sich das einmal selber anzugucken.

Die beiden stellen fest, daß anstatt der 50 Eimer verbrauchter Farbe für die "Riedel" nur 49 Farbeimer fehlen. "Komisch, meint der Arbeiter, "ich habe doch selbst 50 Eimer gezählt, die die Brüder abtransportiert haben. und zurückgebracht haben die nix, das weiß ich genau. Ich habe mich nämlich über die versauten Sackkarren und die dreckigen Pinsel geärgert!"

"Und wo kommt dann der überzählige Eimer her?"

"Keine Ahnung, Chef!"

"MAchen Sie mal eine Inventur aller Farb- und sonstigen Eimer, die wir hier haben! Das kommt mir spanisch vor!"

"MAch ich!"

Scholz geht sinnierend über den Vorfall zurück in sein Büro.

[Tom Durin]

Kurze Zeit später kommt der Werftarbeiter mit dem Inventurbericht an:

"So, ich habe die Eimer gezählt. Fakt ist - wir haben einen EImer mit weißer Farbe zuviel und einen Eimer mit weißer Reflektionsfarbe zuwenig!"

"Dreck!" antwortet Scholz. "Das heißt, daß irgendein Vollidiot die Eimer falsch eingeordnet hat und die Riedel anstelle eines neuen Tarnanstrichs an einer Stelle jetzt in der Dunkelheit fröhlich vor sich hin leuchtet! So eine verdammte Kacke!"

"Oder jemand hat die Eimer absichtlich vertauscht..."

"Das wäre fatal, das würde ja heißen, wir hätten auf dem Stützpunkt jemanden, der..."

"Genau!"

"Über den Vorfall halten Sie die Klappe! Ich werde die Riedel anfunken, dem Leiter KMW Bescheid geben und mal sehen, ob wir ein faules Ei hier im LAden haben! Sie halten bitte Augen & Ohren offen. Wer hat den Schlüssel zu dem Schuppen?"

"Fast jeder, außer den 3 norwegischen HiWis"

"Also 15 Mann - na wunderbar! Ich glaube fast, daß da was im argen ist...wir gehen vor, wie besprochen!"

"Alles klar, Chef!"

Der Arbeiter verläßt den Raum, Scholz flucht ausgiebig vor sich hin und beginnt, ein paar Funksprüche aufzusetzen.