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    Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

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    Bruno Lehmann

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    Bruno_Lehmanns Orden

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    Beitrag Mo 26. Okt 2020, 11:17 von Bruno Lehmann

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Das haben Sie richtig gehört!

    Der Vorhaltewinkel ist deswegen erforderlich, weil sich das Flugzeug zwischen der Zielerfassung und bis zu dem Zeitpunkt, wo hier am Geschütz der Abzugshebel betätigt wird, bewegt. Würden Sie also das nicht mit einberechnen, wie bei jedem beweglichen Ziel, dann geht der Schuss ins Blaue.

    Einen Vorhaltewinkel benötigen Sie dagegen nicht, wenn das Flugzeug Sie direkt anfliegt, also Sie selbst angegriffen werden. Sehr beliebt bei Tieffliegerangriffen.

    Das Thema gehört zur Schießlehre und sollte erst etwas später behandelt werden. Schadet aber nicht...

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    Josef Tomczak

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    Beitrag Di 27. Okt 2020, 10:44 von Josef Tomczak

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Arndt antwortet "Jawohl, Herr Wachtmeister! Wie sieht es mit Sperrfeuer aus?"
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    Bruno Lehmann

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    Bruno_Lehmanns Orden

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    Beitrag Mi 28. Okt 2020, 09:36 von Bruno Lehmann

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Dazu kommen wir gleich.

    Ich demonstriere zunächst die Ausrichtmechanismen.

    Der Wachtmeister setzt sich nun auf einen Sitz, der zur Bedienung der Höhenrichtmaschine gehört und kurbelt das Geschütz 90 Grad nach oben und wieder nach unten. Das gleiche vollführt er nun mit der Seitenrichtmaschine und richtet mit der Kanone in einer Kreisbewegung 360 Grad um die Achse. Dann geht er wieder zu den Soldaten.

    Nun zum eigentlichen Feuern.
    Die Sprenggranaten sind mit einem Zeitzünder ausgestattet, der in der Zünderstellmaschine eingestellt wird. Bevor das geschehen kann, erhält die Zünderstellmaschine die korrekte Zünderlaufzeit vom Kommandogerät, das in der Mitte der Batterie, ca. 150 m von uns hinter dem kleinen Erdwall eingegraben ist. Diese Stellung heißt bei uns abgekürzt B-2 und dort befindet sich auch während des Schießens unser Kommandeur Hauptmann Bressler. Das Kommandogerät ist ein elektromechanisch-optisches Zielerfassungsgerät, das in der Lage ist, einen feindlichen Flugzeugverband mit seiner Höhe, Geschwindigkeit und Richtung zu erfassen und diese Werte in elektrische Signale umzuwandeln, mit der die einzelnen Geschütze unserer Batterie auf das Ziel eingesteuert werden können.

    Also, sobald ein Feindverband erfasst wurde, werden Höhen-, Seitenricht- und Zünderstellwerte an jedes einzelne Geschütz weitergegeben. Die Soldaten an den Geschützen beobachten je nach Tätigkeitseinteilung an der Höhen-, Seitenricht- und Zünderstellmaschine die vorgegebenen Zielwerte und stellen diese Werte an den jeweiligen Handrädern bzw. Kurbeln solange ein, bis das jeweilige Lämpchen an der Kanone dies anzeigt. Werden diese Werte korrekt eingestellt, so rufen die Höhen- und Seitenrichtkanoniere "Abgedeckt!". Der K3 nimmt dann eine fertig eingestellte Granate aus der Zünderstellmaschine, schiebt diese in das Rohr und sobald der Geschützführer das "Feuer frei" Signal gibt wird abgezogen. Deswegen werden wir auch dreimal am Tage eine Leitungsprobe durchführen, bei der die elektrischen Kabelverbindungen von der B-2 zu den Geschützen auf Verständigung geprüft werden.

    Die Feuerleitung wird unterstützt von sogenannten Funkmessgeräten, die in der Lage sind, die Zielwerte des feindlichen Verbandes auf Basis von elektromagnetischen Wellen ebenfalls festzulegen und zu verfeinern. Nun können diese abgekürzt "FuMG" auch mal ausfallen, entweder weil sie defekt sind oder gestört werden. Die Störung der elektromagnetischen Wellen erfolgt meist durch abgeworfene Aluminiumfolienstreifen, auch "Stanniol" genannt, die der Gegner in speziellen Flugzeugen bei seinen Angriffen mitführt. Sollte das der Fall sein, dann wird "Sperrfeuer", bei uns heißt das "Barrikadenfeuer" und "Barrikade-Marsch!" befohlen.
    Hierbei wird nicht auf Zielangaben aus dem Kommandogerät gewartet, sondern mit der letzten Einstellung der Kanone, wo noch ein einwandfreier Zielerfassungspunkt vorlag, ohne Unterbrechung weitergefeuert. Entsprechende Richtungsänderungen sind vom Geschützführer entsprechend anzupassen.
    Da das für den K3 eine ziemliche Kraftanstrengung bedeutet, die Granaten sind immerhin fast 10kg schwer, werden als K3 auch meist nur die kräftigsten Kameraden eingesetzt.

    So, jetzt könnt ihr erst mal durchschnaufen...
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    Beitrag Mi 28. Okt 2020, 21:47 von Josef Tomczak

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Fritz Vogel hebt eine Hand.
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    Beitrag Do 29. Okt 2020, 05:14 von Bruno Lehmann

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Ja, was gibt es?
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    Josef Tomczak

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    Beitrag Do 29. Okt 2020, 10:42 von Josef Tomczak

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    "Herr Wachtmeister...das ist doch dann ziemlich laut, wenn die Kanone abgeschossen wird...das tut doch den Ohren bestimmt nicht gut...ich meine...gibt es da Ohrenschützer?" fragt Vogel
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    Beitrag Fr 30. Okt 2020, 05:56 von Bruno Lehmann

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Ja, gibt es.
    Im Mannschaftsbunker hängen sowohl die Höhrergarnituren als auch Ohrschützer und dort liegen auch kleine Behälter mit einfachen Ohrstöpseln, je nach Bedarf.
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    Beitrag Fr 30. Okt 2020, 10:37 von Josef Tomczak

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Ede Scholz hebt die Hand "Ick hätte ooch noch ne Fraje, Herr Wachtmeister. Um so´n Flugzeug abzuschießen, muß ick et da direkt treffen oder reicht ooch, wenn die Granate nen paar Meter daneben hochjeht. ick mein´, is ja beim U-Boot jenauso, aber det is ja im Wasser!"
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    Beitrag Fr 30. Okt 2020, 10:54 von Bruno Lehmann

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Ein direkter Treffer und ein Nahtreffer können sowohl zum Abschuss oder zum Nichtabschuss führen.
    Das hängt immer damit zusammen, wo die Granate explodiert.

    Wenn der Treibstofftank, die Pilotenkanzel, ein oder mehrere Triebwerke oder das Steuergestänge durch einen direkten Treffer oder durch Splitter eines
    Nahtreffers getroffen werden, da sind die Abschusschancen hoch.
    Wir hatten aber auch schon Fälle, da beziehe ich mich auf Berichte unserer Jäger, die versucht haben, einen Bomber aus einem Verband herauszuschießen,
    der bereits arg beschädigt war und dieser Bomber flog trotz diverser Beschädigungen einfach weiter.

    Etwas Glück gehört natürlich immer mit dazu...
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    Beitrag Fr 30. Okt 2020, 12:32 von Josef Tomczak

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Tomczak traut sich, auch eine Frage zu stellen, die ihm schon seit einiger Zeit auf den Nägeln brennt

    "Herr Wachtmeister, was ist mit Rohrkrepierern? Wie entstehen die, welche Auswirkungen haben die und wie kann man die verhindern?"


    Sein Herz klopft ziemlich, als er diesen Veteranen anspricht.
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    Beitrag Fr 30. Okt 2020, 13:06 von Bruno Lehmann

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Mit einem Augenzwickern antwortet der Wachtmeister

    Als Rohrkrepierer bezeichnen wir in der Armee mehr als untaugliche Soldaten, die nicht von A nach B laufen oder von 1 bis 3 zählen können, die also nicht mal die geringsten Anforderungen erfüllen... ;)
    So etwas bekommt man nur durch eisenharten, körperlichen Schliff heraus oder teilt so etwas zum Kartoffeln schälen ein... köstlich....

    Dahin geht aber vermutlich Ihre Frage nicht, oder?

    Also, Spaß beiseite... Rohrkrepierer passieren bei uns höchst selten und sind überwiegend oder glücklicherweise der schweren und schwersten Artillerie vorbehalten.
    Das sind geladene Granaten, die im Moment des Abschusses noch innerhalb des Rohres explodieren und sind meistens auf unsachgemäße Lagerung
    oder ein verschlissenes Rohr zurückzuführen. Die unsachgemäße Lagerung wird verhindert, indem die Granaten regelmäßig mit Munitionsfett abgerieben und dabei
    auch der Zustand des Zünders und der Patronenhülse kontrolliert werden. Die Oberaufsicht über die Munition hat der Waffenmeister unserer Batterie, momentan
    Unteroffizier Bärwald. Das betrifft im weitesten Sinne die Munition der Erstausstattung, die sich hier im Munitionsbunker befindet und natürlich auch die Munition
    aus der Zweitausstattung, die in separaten Bunkern ca. 600m von hier am Waldrand gelagert werden.

    Deswegen wird bei uns nach jedem Schießen oder spätestens alle zwei Tage das Rohr mit einem Wischer durchgezogen. Die Wischerstange ist an der Seitenwand des
    Gefechtsstandes befestigt.

    Dabei zeigt der Wachtmeister an die "Südseite" von Dora, wo auch eine große weiße 6 aufgemalt ist
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    Beitrag Sa 31. Okt 2020, 13:57 von Josef Tomczak

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Die Männer scheinen keine weiteren Fragen zu haben.

    TOmczak sieht sich schon im Geiste in die "Kartoffel-Schäl-Abteilung" degradiert, weil er es im normalen Dienst nicht gebracht hat.
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    Beitrag Mo 2. Nov 2020, 06:46 von Bruno Lehmann

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Der Wachtmeister blättert in seinem Notizbuch

    Noch zwei allgemeine Dinge...

    Falls feindliche Verbände gemeldet werden, dann ist 100m neben der B-2 das Müo auszulegen. Das sind zwei 10m lange, weiße Tuchbahnen, die über Kreuz ausgelegt werden und den am Feind operierenden Jägern Landebefehl geben. Das Auslegen des Müo übernehmen 4 Kameraden der Messstaffel.

    Dann, die Besichtigung. Alle paar Wochen erscheint der General der Flakartillerie Schmidt. Hier können Sie mal zeigen, dass Sie auch ansonsten "auf Zack" sind. Also, 1A geputzte Schuhe, ordentlich rasiert, Stuben aufgeräumt, Erkennungsmarken am Mann.
    Ich will dann im ganzen Batteriegelände kein Müll, keine weggeworfenen Kippen sehen.
    Wer auffällt bekommt Ausgangssperre und einen Privatschliff bis der Bauchnabel glänzt.

    Soweit verstanden?
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    Josef Tomczak

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    Beitrag Mo 2. Nov 2020, 09:58 von Josef Tomczak

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    "Jawohl, Herr Wachtmeister!" rufen die Männer.
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    Beitrag Do 5. Nov 2020, 06:58 von Bruno Lehmann

    Re: Flak Batterie I./250 Leeuwaarden

    Sehr gut!

    Für heute ist die Ausbildung beendet.
    Morgen werden die Munitionsbunker neu aufgefüllt, wir bekommen neue Granaten mit verbesserten Zündern. Das bedeutet mindestens 2 Stunden lang Patronenkörbe schleppen. Da verdaut sich das Essen besser. ;)

    Am Nachmittag Geräte exerzieren, da könnt ihr mal an der Kanone zeigen, was ihr gelernt habt. Bis dahin macht ihr unter Euch aus, wer K1 bis K9 macht.

    Guten Abend, Sie können wegtreten! LW grüßt
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